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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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am nächsten Morgen! Man sah ihm den Kater wirklich an. Schließlich mußten wir ihn rationieren, um sicherzugehen, daß auch die Säue ihren Teil abbekamen.«
    »Bei wem ist er jetzt?« fragte ich.
    »Bei niemandem, er wurde krank und starb. Ganz plötzlich. Ich glaub’, es lag an seiner Leber oder so.«
    »Leberzirrhose?«
    »So was ähnliches, meinte der Tierarzt. Wirklich schade um ihn, denn er war ein netter alter Kerl.
     

11

Percy Pig tritt auf den Plan
     
    A ls Resultat dieser vielen Diskussionen ergab sich schließlich Percy Pig. In aller Frühe kletterten John und ich an einem Samstag in Old Lil und fuhren zu einem Züchter, der Landrace-Schweine mit Stammbaum zum Verkauf annonciert hatte. Im ganzen war es eine Fahrt von etwa achtzig Kilometern; aber wir hatten Zeit und brauchten nicht zu hetzen. Die Landschaft lag frisch und grün vor uns.
    Es stellte sich heraus, daß es sich bei der Farm um einen vorbildlich geführten Hof handelte, der von Vater und Sohn bearbeitet wurde. Der Sohn, ein breitschultriger junger Mann Mitte Zwanzig mit Universitätsausbildung, kümmerte sich um die Schweinezucht. In bezug auf seine Arbeit gab es kein Vertun. Bevor er uns in den Schweinestall ließ, mußten wir erst einmal in einer flachen Wanne mit Desinfizierungsmittel herumwaten. Solange er etwas in dieser Angelegenheit zu sagen hatte, würde niemand Krankheiten in den Stall schleppen.
    Ihr Unternehmen war so ausgelegt, daß sie Fleischschweine — etwa 200 Pfund schwer — produzierten. Man führte uns herum, und wir bewunderten pflichtgemäß den Viehbestand, um dann am Ende unser Anliegen vorzutragen, das uns zu ihnen geführt hatte.
    »Diese hier sind zum Züchten bereits groß genug«, sagte er und wies uns auf ein Gehege, in dem sich gesund aussehende Bachen tummelten.
    Wir hatten jedoch bereits unsere volle Anzahl an Säuen und Bachen für Egertons Stallungen, wir waren wegen eines Ebers gekommen.
    »Ich hab’ gerade einen fertig zum Gebrauch da; ich hol’ ihn für Sie heraus«, sagte er.
    Percy — die Familie nannte ihn so nach der üblichen vorherigen Beratung — war acht Monate alt, aufgrund des Eingesperrtseins recht munter und begeistert vor Freude, daß man ihn herausließ. Er sprang in dem kleinen eingezäunten Hof herum und schlug aus lauter Freude darüber, draußen im Freien sein zu können, mit seinen Hinterbeinen aus. Dabei fielen ihm die Ohren vorne runter und drohten ihm die Sicht zu versperren, so daß er mehrmals seinen Kopf nach hinten warf, um besser sehen zu können.
    »Das ist ein gutmütiges Tier«, sagte der junge Mann.
    »Wir haben ihn nie, weder mit der Hand noch mit ‘nem Stock geschlagen, deshalb ist er einfach zu handhaben. Falls Sie ihn nehmen, kann er sofort in Aktion treten — allerdings wird er noch während einiger Monate wachsen.«
    Eher für John als für mich wies der junge Züchter auf einige Punkte seiner körperlichen Merkmale hin. Unser siebzehnjähriger Sohn stand in dieser Unterhaltung sehr gut seinen Mann.
    Was mich betraf, erinnerte ich mich an den Ausspruch eines alten Burschen in der >Schmiede<, der gesagt hatte: »Ein gutes Schwein sollte die Schultern einer Prinzessin haben und den Hintern einer Waschfrau.«
    Nun, Percy war zwar offensichtlich männlichen Geschlechts, aber er entsprach diesen Merkmalen ganz genau. Wie immer,, wenn etwas Besonderes in den Auktionsring gebracht wurde, zeigte sich auch hier die Qualität.
    »Soll’n wir’s machen?« fragte ich John.
    »Ich glaube nicht, daß wir einen besseren finden werden«, war seine Antwort.
    Der Preis, der in der Anzeige genannt worden war, betrug vierzig Pfund. Für uns bedeutete diese Summe eine große Ausgabe. Aber da ein guter Eber die halbe Schweineherde ist, betrachteten wir Percy als eine gerechtfertigte Ausgabe.
    Um die Rechnung auszuschreiben und zu begleichen, führte unser Gastgeber uns ins Innere des Farmhauses. Seine Schwester, ein attraktives blondes Mädchen von etwa sechzehn oder siebzehn Lenzen, machte für uns Tee, und seine Mutter, eine etwas ältere Ausgabe des Mädchens, bot uns Rosinenkuchen an.
    »Der Eber ist jeden Penny wert, den Sie für ihn bezahlen«, versicherte uns der junge Mann. »Aus demselben Wurf kam letzte Woche ein Eber zu einer Herde von zweihundert Säuen. Falls es irgendwie Probleme gibt, rufen Sie mich an, und ich nehme ihn wieder zurück.«
    Ich unterschrieb einen Scheck und reichte ihm diesen.
    »Es ist ratsam, Ihnen einen Glücksbringer zu geben«, sagte er zu

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