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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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Recht zu jagen, Sie nicht.«
    »Die verdammten egoistischen Bauern«, fluchte er und nahm seinen Sohn mit sich fort auf der Suche nach anderen Jagdgründen.
    Als ich diese Geschichte in der >Schmiede< zum besten gab, folgte ein Dutzend ähnlicher Anekdoten. Alle waren sich darüber einig, daß die Mehrheit der Besucher unbemerkt kam und ging, sie hatten ihren Spaß und fügten niemandem und keinem Ding irgendwelchen Schaden zu. Die guten Beziehungen wurden lediglich von einer verrückten Minderheit gesäuert.
    »Solange sie da bleiben, wo sie sich bewegen dürfen, die Tore hinter sich wieder schließen und nicht dort Müll hinschmeißen, wo das Vieh dran kann, ist es nicht so schlimm«, meinte jemand in der Runde. »Aber wie oft ist das schon der Fall? Mehr als einmal ist bereits ein ungeschicktes Kalb an einer Plastiktüte erstickt. Es nimmt sie ins Maul, kaut stundenlang darauf herum und versucht dann, sie runterzuschlucken.«
    Allgemein stimmte man seinen Ausführungen zu.
    Was den meisten unserer einheimischen Freunde nicht gefiel, war die Tatsache, daß das Land für viele Städter fremdartiges Territorium war und schlichte Tiere vom Bauernhof Furcht einflößende Kreaturen darstellten. Wir erfuhren selbst, wie wahr diese Ansicht war, als eine größere Familie, zu der auch zwei ältliche Damen gehörten, sich zu einem Picknick in einer Ecke auf der Weide oberhalb unseres Hauses niedergelassen hatte.
    John und ich waren gerade dabei, oben auf dem steilen Dach des Melkstalls einige Dachziegel auszubessern, so daß wir bestens den Hergang der Dinge beobachten konnten.
    »Besser dort als im Gerstenfeld«, sagte er grinsend, als die Leute eine Decke ausbreiteten und das Essen hervorholten.
    Sie waren recht lustig, bis unsere beiden geselligen Säue, Dorrie und Dorfie, sie entdeckten. Die beiden hatten suchend in dem kleinen Graben herumgewühlt, der auf einer Seite der Weide entlanglief, und kamen nun näher, um die Vorgänge zu untersuchen.
    Sehr bald verdarb der Anblick dieser beiden großen Schweine die fröhliche Party Stimmung. Ohne Ausnahme fingen sie an, mit den Armen herumzuwedeln und zu schreien, aber der Abschreckungseffekt blieb aus. Die Schweine witterten was zum Fressen. Sie grunzten liebenswürdig und hatten nur den einen Wunsch: sich einzuschmeicheln und von den leckeren Sachen auch etwas abzubekommen. Nichtsdestotrotz hätten sie sich auch wieder getrollt, wenn nicht ein älterer Mann einen fatalen Fehler in ihrer Einschätzung begangen hätte. Er meinte, sie dadurch abspeisen zu können, daß er ihnen ein belegtes Brot hinwarf. Ebenso hätte man versuchen können, ein Feuer zu löschen, indem man Benzin hineingoß.
    Noch ehe John die Leiter hinuntergeklettert und zu ihnen über das Feld gelaufen war, hatte das erpresserische Schweinepaar bereits den größten Teil einer Platte mit belegten Broten verschlungen.
    Ich kam gerade rechtzeitig dazu, um zu hören, wie der Mann — ein eigentlich sympathisch aussehender Typ meines Alters — meinen Sohn beschuldigte, die Schweine auf sie gejagt zu haben.
    »Die sind harmlos«, versicherte John ihm. »Aber wenn man sie füttert, wird man sie einfach nicht mehr los.«
    Doch die Gesellschaft glaubte uns nicht. »Man sollte Sie alle anzeigen«, meinte eine der Frauen in giftigem Ton. »Eines Tages werden die noch jemanden umbringen.«
    Wir schlugen ihnen vor, auf die nächste Weide umzuziehen und das Tor dort vor den ungebetenen Gästen zu schließen. Aber sie hatten die Nase voll. Sie packten ihre Körbe wieder ein, falteten Decke und Tischtuch zusammen und hockten sich in ihr Auto, um dort das Picknick zu beenden.
    John und mir tat es leid, daß man ihnen einen derartigen Schreck eingejagt hatte. Die Schweine allerdings bedauerten nichts. Sobald wir die Ecke dort verlassen hatten und wieder an unsere Arbeit zurückgegangen waren, kamen sie quer über die Weide gerast, um nachzusehen, ob noch irgend etwas Eßbares zurückgelassen worden war.
    Derartige gelegentliche Gegenüberstellungen mußten wir dafür in Kauf nehmen, daß wir in einer landschaftlich wunderschönen Gegend wohnten. Doch im großen und ganzen verlief das Kommen und Gehen der Menschen in dieser Jahreszeit ohne störende Zwischenfälle auf beiden Seiten; den meisten von ihnen war es bewußt, daß das, was sie als Feriengebiet empfanden, in gleicher Weise als Arbeitsstätte und dem Broterwerb für die Landbevölkerung diente. Organisierte Wandergruppen brachten am wenigsten Ärger. Sie zogen

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