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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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Morgens im Frühsommer Howard und ich im Austin zu einer kleinen Farm, die so nah an der Grenze nach Wales lag, daß sie in der Gefahr schwebte >hinüberzukippen<, wie sich mein Begleiter ausdrückte. Weder er noch ich waren je vorher dort gewesen, aber von der Hauptstraße an war der Zubringerweg ausgeschildert. Ein kurvenreicher, sich verengender Weg stieg beständig in Richtung der Hügel an und führte schließlich zu einem ordentlichen Bauernhof, der von einer Mauer aus Feldsteinen eingezäunt war.
    »Sind nicht allzu viele Leute da«, meinte Howard, während wir das Auto parkten. »Vielleicht wird der eine oder andere Posten billig verkauft.«
    Als erstes gingen wir ins Büro — der frühere Milchstall —, um uns Broschüre und Verkaufsliste zu beschaffen. Die Gebäude waren zwar alt, aber in sehr gepflegtem Zustand. Durch eine hohe Mauer war das niedrige, aus Backsteinen gebaute Wohnhaus von den Wirtschaftsgebäuden getrennt und mit einer dichten Stechpalmenhecke und einem Garten umgeben. Howard und ich lehnten über dem Tor und betrachteten alles in Ruhe. Man konnte hier jenes Gefühl der Zugehörigkeit spüren, das gewisse bejahrte Gebäude in einem aufkommen lassen.
    »Dieses Haus hat wohl so manchen Burschen kommen und gehen gesehen«, sagte Howard.
    Es standen neun Milchkühe auf der Liste; wir gingen also hinüber in den Kuhstall, um einen Blick auf diese zu werfen. Mit einem Strick waren sie festgebunden und mampften zufrieden das Heu, welches man ihnen gegeben hatte. Sie sahen sich alle sehr ähnlich, waren eine Kreuzung aus Friesen- und Ayrshirekühen und nicht so schwer wie die meisten unserer Kühe auf Egerton.
    »Sind’n bißchen mager«, meinte Howard. »Aber das war zu erwarten. Ganz klar, daß sie auf einem Gehöft, das so weit oben im Hügelland liegt, die Weiden nach jedem einzelnen Grashalm absuchen müssen. Bring sie runter nach Egerton, und sie wären bald wohlgenährt.«
    Ein Freund Howards, ein kleiner, untersetzter Mann mit einem roten Gesicht und einem wuscheligen roten Haarschopf, gesellte sich zu uns, als wir umherliefen.
    »Das ist David Griffiths«, stellte Howard ihn mir vor, und wir gaben uns die Hand.
    »Worauf seid ihr beide aus?« fragte uns der Neuankömmling.
    »Ein oder zwei Kühe für Jacky, falls wir sie ganz billig kriegen, oder alles, was quasi verschenkt wird«, informierte ihn Howard. »Und du bist auf der Suche nach Schund, stimmt’s?«
    Griffiths lachte: »Ich hab’ da ‘nen Amboß gesehen, den ich haben möchte.«
    Mir kam dieses Anliegen recht merkwürdig vor. »Sind Sie Schmied?« fragte ich ihn.
    »Ein Hobby von mir. Hin und wieder sieht man Dinge, die es wert sind, daß man sie aufhebt: Pferdepflüge, Heurechen, Saatsiebe, Haushaltsgeräte... ich hab’ bei mir ‘ne ganze Scheune voll mit dem Zeug.«
    »Laß dir nichts vormachen«, sagte Howard. »Seine Farm gleicht einem Museum. Eines Tages wird es ein Vermögen wert sein.« Es war ganz offensichtlich, daß er den Sammeleifer des anderen für gut befand.
    Der rothaarige Mann versuchte zu erklären: »Die Hoffnung, daß das einmal eintreten könnte, ist sehr gering. Aber wenn man mit offenen Augen herumgeht, wird man feststellen, daß viele Gegenstände als Abfall und Müll fortgeworfen werden, die man eigentlich behalten müßte. Wenn wir uns eines Tages umsehen, werden wir erstaunt feststellen, daß uns von der Vergangenheit nichts geblieben ist.«
    »Kann man damit Geschäfte machen?«
    »Kaum. Ich habe einen Pferdepflug zum Ziehen einer Furche an eine Gastwirtschaft als Schild über der Tür verkauft. Auf diese Weise hatte ich ein- oder zweimal Glück. Eigentlich müßte man diese Gegenstände richtig ausstellen, damit die Kinder sie betrachten und sich vorstellen können, wie es früher einmal gewesen ist.«
    Diesmal hatte er kein Glück auf der Auktion. Der Amboß wurde einer sportlich gekleideten Frau zugesprochen, die fünfunddreißig Pfund dafür bezahlte und wahrscheinlich noch höher gegangen wäre.
    Griffiths kannte sie. »Zumindest wird er nicht kaputt gemacht«, sagte er. »Sie ist Innenarchitektin. Den Amboß wird sie silber- oder bronzefarben besprühen und dann wie eine Plastik aufstellen.«
    Abgesehen von dem Amboß wies die Auktion eine Reihe sehr günstiger Käufe auf.
    »Steckt nicht viel Geld drin«, bemerkte Howard, der die Situation mit beachtlicher Genugtuung beobachtete.
    Als jedoch das Vieh an die Reihe kam, änderte sich die Lage. Es stellte sich heraus, daß wir nicht die

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