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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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Jacky?«
    Das konnte ich nur bestätigen.
    Dieser Kauf war etwas, was Aarons volle Bewunderung fand, der oben am Berg seine Farm hatte. »Alle Achtung, Ellis, du bist wirklich ein ausgekochter Fuchs«, sagte er.
    Als sehr großes Kompliment faßte der Kuhspezialist diese Bemerkung auf. »Wißt ihr was? Wenn der alte Gaffer Lewis noch dagewesen wäre, hätte der uns die Kuh bestimmt nicht mißgönnt. Kaputtgelacht hätte der sich!«
    »Das hätte er«, stimmte Aaron zu. »Gaffer war ein wahrer Kuhkenner. Das kann man nicht erst werden, das ist man bereits von Geburt an. Ganz klar.«
    Er hatte recht.
     
    Nicht alle unsere Käufe waren ungetrübte Glückstreffer. Für eine alte Kuh hatten wir hundertdreiundzwanzig Pfund bezahlt, nachdem wir darum mit einem anderen Bauern gerungen hatten, der meinte, man hätte sie ihm bereits zugesprochen, und zwar für hundertzwanzig Pfund.
    »Verkauft an Mr. White!« rief der Auktionator und schlug mit seinem Hammer auf den hellen Holztisch, den man auf den Hof der Farm gestellt hatte, wo die Auktion stattfand.
    Das war ein Irrtum. Das letzte Angebot war von mir gekommen. Alle Leute, die in Johns und meiner Nähe standen, beeilten sich, uns recht zu geben. Auf eine sehr bestimmende Art machten sie auf den Fehler aufmerksam.
    »Was ist los? Tragen Sie Scheuklappen?« schrie ein muskulöser Typ, den ich nie zuvor gesehen hatte, dem vielgeplagten Mann zu.
    Man wiederholte das Ganze noch einmal. Am Ende gewann ich die Kuh unter fröhlichem Beifall der Menge und zum offensichtlichen Kummer meines Widersachers.
    Leider blieb unsere Freude nicht ungetrübt. Als wir zu Hause ankamen, sahen wir zum ersten Mal, daß einer ihrer Hufe mißgebildet war. Als man sie in den Ring geführt hatte, war sie sehr vorsichtig gelaufen, aber keiner von uns hatte die Mißbildung im Kuhstall vorher bemerkt.
    »Die hat ‘nen richtigen Klumpfuß«, sagte Ellis, der Kuhspezialist, als er sie am Abend inspizierte. Er war nicht bei der Auktion dabei gewesen. Als er den Ausdruck in meinem Gesicht sah, fing er an zu lachen. »Doch darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen, Jacky. Ich kannte mal eine Kuh, die hatte bloß zwei Zitzen. Bei einem Unfall hatte sie die beiden anderen verloren. Die Kuh ist sonst in Ordnung, und sie wird ganz bestimmt nicht wieder nach Hause rennen.«
    Das sollte vielleicht ein wenig trösten, aber es half überhaupt nicht, als die übrigen Einheimischen davon erfuhren.
    »Du mußt immer ihre Beine zählen«, riet mir Old Jonathon heiter. »Wenn sie nicht vier gesunde Beine haben, überzeug dich davon, daß sie wenigstens am Stock gehen können...«
    Bis zum nächsten Montagmarkt war die Geschichte natürlich überall rum, und zwar mit beachtlichen Ausschmückungen .
    »Laß man gut sein. Ich wette, daß sie sonst nette Manieren hat«, foppte mich Tall Stan, ein Freund, der mir oft auf Auktionen begegnete.
    In der Tat, es stellte sich heraus, daß es ein gleichmütiges Tier war, das ganz rasch zu einem besonderen Liebling der Kleinen wurde — sie nannten es >Granny<.
    Der Tierarzt kam bei uns vorbei und beschnitt ihren Huf, der eine Art übergroß gewachsener Zehnagel war. Er zeigte John und mir, wie man das Bein der Kuh an den senkrechten Stangen der Melkbox befestigen konnte, damit wir diese Aufgabe selbst erledigen konnten. »Sonst fehlt ihr eigentlich nichts«, sagte er beim Einpacken seiner Werkzeuge. »Abgesehen von dem Huf ist sie recht gesund. Außerdem — wenn alle Tiere perfekt wären, was hätten dann die Tierärzte zu tun?«
    Das waren angenehme, tröstende Worte. Aber anschließend verdarb er alles, als er hinzufügte: »Falls ihr euch auf Dreibeiner spezialisieren wollt, solltet ihr darauf achten, daß sie etwas haben, wogegen sie sich lehnen können. Sonst fallen sie dauernd hin...«
     

20

Ein stacheliges Problem
     
    E s gibt gute und es gibt schlechte Tage für einen Bauern — und dann gibt es auch noch solche, für die man Ausdrücke verwenden müßte, die in einer anständigen Gesellschaft nicht laut ausgesprochen werden sollten. Zu der letzteren Kategorie gehörte der folgende Tag.
    Bereits mit dem Wecker, der nicht geweckt hatte, ging’s los. Mein Fehler — ich hatte vergessen, ihn aufzuziehen —, aber damit konnte man sich nicht trösten. Die verlorene halbe Stunde beraubte mich der lebenswichtigen Tasse Kaffee, ohne die es mir unmöglich war, die Welt so früh am Morgen zu ertragen. Unser Arbeitsplan verbot es einfach, daß wir die Zeit

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