Aerios Verlangen
beantwortet wissen“, beharrte sie und Aerios stöhnte frustriert auf.
„Du bist ein Biest, Quiéla!“, sagte er.
„Ich weiß“, erwiderte sie unbekümmert. „Also? Ich warte!“
„Ich brauche einfach eine etwas bequemere Hose, die hier kneift. Also bitte sei so gut.“
„Das beantwortet noch immer nicht die Frage, warum du nicht in dein Schlafzimmer gehst und eine Hose aus deinem Schrank nimmst!“
„Weil Serena in meinem Schlafzimmer ist.“
Quiéla hob eine Augenbraue.
„Sooo? Und warum kannst du dann nicht deine Hose holen? Sie ist deine Auserwählte und wenn sie in deinem Schlafzimmer ist, dann hat sie doch sicher schon alles gesehen, oder?“
„Nein, hat sie nicht. Es ist kompliziert, Quiéla“, erklärte er unbehaglich. „Meine Hose? Bitte!“
„Ich hab was bei dir gut, wenn ich dir helfe?“
Aerios nickte grimmig.
„Okay! Warte hier!“
Quiéla verschwand und Aerios fluchte über den Umstand, dass er kein normaler Mann war. Sonst wäre seine verdammte Erektion längst abgeklungen und würde ihn nicht länger quälen. Aber leider hatte er nicht so ein Glück. Es konnte bis zu einer Stunde dauern, bis die Schwellung von allein abklingen würde. Was nicht so ein Problem wäre, wäre sein Schwanz nicht in so einer engen Hose eingeklemmt.
„Hier!“, erklang Quiélas Stimme neben ihm.
Erleichtert nahm er die Hose entgegen.
„Danke!“, sagte er und verschwand hinter einem Busch, um sich umzuziehen.
Er atmete auf, als er die enge Jeans ausgezogen hatte. Jetzt fühlte er sich schon viel besser. Er hatte noch nie in so einer elendigen Misere gesteckt und jetzt stand er auch noch in Quiélas Schuld. Sie würde die Einlösung dieser Schuld sicher nicht vergessen und ihm graute schon jetzt davor, was er für sie würde tun müssen. Er liebte seine Schwester, doch sie war wirklich ein Biest manchmal. Er bedauerte schon jetzt den armen Kerl, der sich je in ihrem Netz verstricken würde.
***
Serena öffnete vorsichtig die Schlafzimmertür und spähte in den Wohnraum. Aerios war nicht zu sehen. In der Küche war er auch nicht. Mit klopfendem Herzen durchschritt sie den Raum. Als sie an der Haustür angelangt war, atmete sie erleichtert auf. Ihr Einziges Problem war, dass sie ihr Auto nicht dabei hatte. Zumindest hatte Aerios daran gedacht, ihre Handtasche mitzunehmen. Sie hatte also Geld um ein Taxi zu bezahlen und sie hatte ihre Wohnungsschlüssel. Sie hoffte nur, Aerios würde ihr nicht nachkommen. Natürlich würde er wissen wo sie steckte, wenn er entdeckte, dass sie weg war. Sie hoffte, er würde den Wink verstehen. Dass sie allein sein wollte. Fern von ihm. Sie seufzte. Irgendwie hatte sie nicht das Gefühl, dass Aerios ein Mann war, der das akzeptieren würde. Wenn ihm danach war, sie zu sehen, dann würde er zu ihr kommen. Aber vielleicht würde er ihr zumindest ein paar Stunden Luft geben.
Aufgeregt öffnete sie die Tür und späte in den Flur. Alles war ruhig. Sie schloss die Tür hinter sich und ging auf den Aufzug zu. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, dass der Lift kam. Nervös beobachtete sie auf der Anzeige, wie der Fahrstuhl seinen Weg durch die Stockwerke hinauf machte. Endlich öffneten sich die Türen mit einem Pling . Jemand war in der Fahrstuhlkabine und ihr Herz machte einen Satz, als sie erwartete, dass es Aerios sein würde doch zum Glück war es ein ihr unbekannter junger Mann. Er nickte ihr freundlich zu und verließ den Fahrstuhl, um nach rechts in den Flur abzubiegen. Serena atmete erleichtert auf. Die Türen des Aufzugs wollten sich gerade wieder schließen.
„Nein!“, sagte sie und drückte hastig den Knopf, damit sich die Türen wieder öffneten. Erst als sie im Aufzug war und auf Null gedrückt hatte, fühlte sie, wie ihr Puls sich ein wenig beruhigte. Ängstlich starrte sie auf die noch immer offenen Türen.
Mach schon! , flehte sie im Stillen. Geh zu!
Dann, endlich schlossen sich die Türen und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Sie fühlte sich schwach und flau im Magen. Die letzten Tage waren einfach zu viel für sie gewesen. Seit sie Aerios begegnet war, hatte sie nichts mehr unter Kontrolle und das war etwas, was sie absolut nicht mochte. Kontrolle war immer das Wichtigste für sie gewesen. Sie hatte ihr Leben geplant. Ihre Zukunft hatte klar vor ihr gelegen. Und nun? Jetzt plagte sie dieses unerwünschte Verlangen nach einem Mann, der ein Geheimnis hatte, das er ihr nicht verraten wollte, dann erniedrigte sie sich auch noch so weit,
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