Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
Vom Netzwerk:
immer seiner toten Frau gehörte?

9. KAPITEL
    Während des lebhaften Gesprächs formten sich Ideen in Gemmas Kopf. Vielleicht erreichte man die Nomadenfrauen mit einem speziell ausgestatteten Bus, einer Art rollenden Sprechstunde. Dann müssten sie nicht immer ins Krankenhaus kommen, aber man würde ihr Vertrauen in die öffentliche Gesundheitsversorgung stärken.
    Obwohl in der kleinen Gruppe eine heitere Stimmung herrschte, schweiften Gemmas Gedanken immer wieder zu Yusef ab. Verantwortlich war der schwere Rosenduft, der in der Luft hing.
    â€žAh, meine Kleine!“, rief Noura plötzlich.
    Die Schatten waren allmählich länger geworden. Gemma verspürte inzwischen eine leichte Müdigkeit nach der intensiven Unterhaltung. Sie blickte auf und bemerkte, dass die Kinder am Springbrunnen in der Mitte des Innenhofes spielten. Fajella war auch dabei.
    Noura erhob sich anmutig und ging zu ihr.
    â€žEs ist wirklich traurig“, meinte eine der Frauen. „Yusef und Wardah haben geheiratet, weil es der Wunsch ihrer Väter war, um die Stämme enger miteinander zu verbinden. Aber sie war nicht so kräftig und mutig wie Noura, eher eine scheue Rose, die im Schatten blühte. Hätte es schon damals so eine Abteilung im Krankenhaus gegeben, wo Frauen sich sicher fühlen, hätte sie vielleicht früher Hilfe gesucht und überlebt.“
    Ihre Worte lösten eine schmerzliche Erkenntnis aus. Yusef mochte zwar behaupten, sein Projekt sei eine notwendige Modernisierung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, aber Gemma schien er wie ein Versuch, für den Tod seiner Frau zu sühnen. Diese düsteren Gedanken gingen ihr durch den Kopf, als jemand an ihrem Kleid zupfte. Es war Fajella, die ihr eine hübsche Muschel hinhielt.
    â€žOh, vielen Dank, mein Schatz.“ Gemma umarmte sie und gab ihr einen Kuss.
    Die anderen Frauen klatschten lächelnd in die Hände.
    â€žSie haben ihr Herz erobert“, sagte eine.
    â€žEs liegt an meinem Haar“, wehrte Gemma ab. „Eine solche Farbe hat sie sicher vorher noch nie gesehen.“
    Wenig später verabschiedeten sich die Frauen und brachen auf. Gemma dankte ihnen herzlich für ihre Hilfe, konnte es aber kaum erwarten, ihre Eindrücke und Anregungen niederzuschreiben. Nachdem die Frauen gegangen waren, klappte sie ihren Laptop auf. Fajella setzte sich neben sie.
    Da rief Anya unten an der Treppe nach Fajella, aber die Kleine rührte sich nicht.
    â€žMeinetwegen kann sie ruhig bleiben“, sagte Gemma. „Sie stört mich nicht.“
    Von nun an saß Fajella jeden Nachmittag bei ihr auf der Loggia, spielte still für sich, während Gemma sich konzentriert ihrer Arbeit widmete.
    Mit jedem Tag nahm das Projekt mehr Gestalt an. Es gab viele Bewerbungen von Schwestern und Ärzten, die großes Interesse daran zeigten. Einige, im Ausland ausgebildet, steckten Gemma mit ihrer Begeisterung an. Gemma merkte, dass die fordernde Arbeit sie von den Gedanken an Yusef ablenkte – außer in den langen dunklen Abend- und Nachtstunden, wenn sie in seinem großen Haus auf der anderen Seite des Gartens Licht schimmern sah. Dann stellte sie sich vor, wie er am Schreibtisch noch an der Arbeit saß, die Stirn konzentriert in Falten.
    Die kleine Fajella wich kaum von ihrer Seite. Mit der Zeit war es auch für Gemma zu einer lieben Gewohnheit geworden, nach getaner Arbeit mit dem Mädchen zu spielen. Dabei entwickelte sich eine immer innigere Bindung zwischen ihnen.
    Auch an diesem Nachmittag kam Fajella wieder zu ihr, und sie spielten Fangen. Fajella, nun schon sicherer auf den kleinen Beinchen, rannte einen Wandelgang unter leuchtend rot blühenden Rosen entlang. Gemma tat so, als hätte sie Mühe, sie zu fangen, und das Mädchen kreischte laut vor Freude.
    Sie waren gerade um eine Ecke gebogen, da erschien Yusef.
    Auch wenn Gemma per E-Mail Kontakt mit ihm hielt, so hatte sie ihn doch nicht mehr gesehen, seit sie Fajella gemeinsam zu Bett gebracht hatten. Jetzt erschrak sie bei seinem Anblick. Er wirkte müde und abgespannt, hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    â€žMan hat mir erzählt, ich finde meine Tochter hier“, sagte er, schwang Fajella auf die Arme und warf sie ein Stückchen in die Luft, woraufhin die Kleine hell auflachte. „Von ihrem Vater fortgelockt von einer rothaarigen Hexe.“
    Ihre Blicke trafen sich über den Kopf des Mädchens hinweg. Das

Weitere Kostenlose Bücher