Aerzte zum verlieben Band 39
glutvolle Verlangen in seinen schwarzen Augen lieà Gemmas Haut prickeln.
âMorgen ist Freitag, unser traditioneller Feiertag, wie du weiÃtâ, sagte er. âAls Herrscher von Fajabal ordne ich an, dass du an dem Tag nicht arbeitest. Abed wird dich um neun Uhr abholen. Es wird Zeit, dass du etwas von meiner Heimat siehst, besonders vom Meer. Hast du einen Badeanzug eingepackt?â
Gemma wollte antworten, aber ihr Herz pochte so heftig, dass sie kaum atmen konnte. So nickte sie nur. Sie würden also nicht allein sein, aber immerhin würde sie ein wenig Zeit mit Yusef verbringen, ihm nahe sein können.
Doch es kam anders. Abed holte sie wie vereinbart ab und fuhr sie zu einer Hafenmole weit drauÃen vor der Stadt, an der eine Reihe hochbordiger Daus vertäut lagen. Er führte sie zu einem kleineren, aber schmaler und eleganter geschnittenen Boot aus dunklem Holz. Am Heck flatterte eine Fahne mit dem Landeswappen. Das typische rotbraune dreieckige Segel war bereits gesetzt.
âHast du vor dem Wasser genauso viel Angst wie vor der Luft?â Yusef begrüÃte sie in Jeans und schwarzem Polohemd und half ihr galant an Bord. Das neckende Lächeln in seinen Augen lieà sie alle Gründe vergessen, warum sie mit diesem Mann nicht allein sein sollte. Als er sie in seine Arme zog, wehrte sie sich nicht.
Kein Kuss, nur eine Umarmung. Sie hielten einander fest, in stummer Einigkeit, dass mehr nicht nötig war ⦠vorerst.
âJetzt sollten wir aber ablegenâ, brachte er schlieÃlich rau hervor, löste die Haltetaue und warf sie auf den Kai. Der Wind füllte das Segel und die Dau setzte sich langsam in Bewegung. Sie nahmen Kurs aufs offene Meer.
âDas Wasser ist wirklich türkisâ, flüsterte Gemma, als würden laute Worte den Zauber dieses Morgens zerstören.
âUnd der Sand ist weiÃ, trotz der schwarzen Felsen der Berge.â Yusef zog sie an sich, während er das Boot mit einer Hand steuerte. âWir segeln zu meiner Insel.â
âDeiner Insel?â, fragte Gemma überrascht.
Er lachte. âEiner der wenigen Vorteile meiner Stellung, die ich bislang entdecken konnteâ, erklärte er. âEine Insel, die nur der Herrscher betreten darf. Früher sollen die Herrscher hier angeblich göttliche Ratschläge oder Befehle entgegengenommen haben.â
âEndlich ungestörtâ, entfuhr es ihr leise, doch es lag ein ironischer Unterton in ihren Worten. Widersprüchliche Gefühle erfüllten sie. Einerseits war sie aufgeregt und voller prickelnder Erwartung, weil sie mit ihm allein war. Andererseits, was brachte ihr schon ein wunderschöner Tag mit ihm, wenn eine Beziehung letztendlich sowieso nicht möglich war?
âHast du dich nicht danach gesehnt?â Ihr Sarkasmus war ihm nicht entgangen.
Gemma seufzte. âIch würde lügen, wenn ich Nein sageâ, gab sie zu. âAber machen wir es uns dadurch nicht noch sehr viel schwerer? Wir haben es schlieÃlich geschafft, uns in den letzten Wochen nicht zu sehen.â
âIst es das, was du möchtest?â
Gemma sah die Besorgnis in seinen dunklen Augen. Hilflos zuckte sie mit den Schultern. âNein.â Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. âAber wäre es nicht vernünftiger?â
âLass uns nicht daran denken. Nicht jetzt jedenfallsâ, fügte er leise Stimme hinzu und lenkte das Boot in eine schmale Bucht. Von hohen zerklüfteten Felswänden umgeben, lag ein weiÃer Sandstrand vor ihnen. Dahinter erstreckte sich ein halb verborgenes grünes Tal mit bizarr gewachsenen Bäumen.
Yusef half ihr beim Aussteigen. Weiter oben am Strand waren im Schatten der Bäume ein Teppich und groÃe bequeme Kissen ausgebreitet. Daneben standen eine Feuerschale mit einer orientalischen Kaffeekanne auf dem Rost und ein groÃer Picknickkorb.
Gemma lieà sich wohlig seufzend in die Kissen sinken.
âKaffee?â
âServieren Hoheit persönlich, oder wartet hinter den Felsen bereits die Dienerschaft auf ihren Einsatz?â
âKeine Diener.â Lächelnd setzte Yusef sich dicht neben sie.
âDann keinen Kaffee.â Ihr Ton lieà keinen Zweifel daran, wonach ihr wirklich der Sinn stand.
Jetzt war es mit Yusefs so lange eisern aufrechterhaltenen Selbstbeherrschung endgültig vorbei. Er zog sie in die Arme und küsste ihre vollen Lippen. Wieder schmeckte er den zarten Duft nach
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