Aerzte zum verlieben Band 39
entgegnete er gelassen. âWie du weiÃt, wächst die verbleibende Niere und übernimmt achtzig bis neunzig Prozent der Leistung von zwei Nieren. Es besteht also keine Gefahr für den Spender.â
âKeine Gefahr? Aber musst du nicht besonders vorsichtig sein, weil es die einzige Niere ist, die du noch hast?â
âUnd wie macht man das?â, neckte er sie. âAchtest du bei allem, was du tust darauf, deine Nieren zu schützen? Wie auch immer, du kannst sicher sein, dass ich vorsichtig bin.â Wieder zog er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich.
Doch Gemma war in Gedanken bei der Transplantation. Wäre er von Anfang an als Regent bestimmt gewesen, hätte man die Operation bestimmt nicht zugelassen. Oft genug kam es vor, dass der Spender unter mehr Problemen litt als der Empfänger, das wusste sie aus der Zeit ihrer praktischen Ausbildung.
âDu bist nicht bei der Sache.â Yusef hob den Kopf und stützte sich auf dem Ellbogen ab. âHast du Lust zu schwimmen? Komm.â Er sprang auf und zog sie mit sich hoch. âMeinst du, ich habe mir das nicht auch alles überlegt? Damals studierte ich noch und wusste schon genug über die möglichen Folgen einer solchen Operation.â
Gemma wusste, er hatte recht. Ihre Panik war unbegründet, und doch konnte sie das sorgenvolle Gefühl nicht völlig vertreiben. Sie folgte ihm den Strand hinunter zum Wasser, das wunderbar warm und kristallklar war. Als sie sich auf den Rücken legte, ihr Haar sich wie Seetang auf der Oberfläche ausbreitete und die sanften Wellen über ihren nackten Körper plätscherten, fühlte sie sich wie eine verführerische Nixe. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass sie frei und unbeschwert nackt mit einem Mann im Meer baden würde.
Und was für ein Mann!
Mit ausgreifenden, kräftigen Zügen schwamm er bis ans Ende der Bucht und kehrte um. Die letzten Meter legte er unter Wasser zurück, um dicht neben ihr aufzutauchen. Ein glutvoller Ausdruck lag in seinen Augen. âIch will dichâ, sagte er heiser. âJetzt.â
Gemma spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Die scheue, schamhafte Gemma war doch noch nicht ganz verschwunden. Doch dann vergaà sie alles um sich herum und überlieà sich der Lust, die er mit kundigen Händen und Lippen in ihr weckte.
10. KAPITEL
Gemma wickelte sich in das weiÃe Tuch, das er ihr gegeben hatte, knotete es über den Brüsten zusammen und folgte Yusef den schmalen Pfad entlang in das geheimnisvolle grüne Tal. Moos und Flechten bedeckten die Steine in dem trockenen Bachbett. Etwas weiter entfernt war ein Wall aus groÃen Felsen zu sehen, über den bei Regen das Wasser in den Bach rauschte. Filigrane Farne wuchsen in den Steinritzen.
âEs muss noch genug Wasser in der Erde geben, sonst wären sie längst verdorrtâ, meinte Yusef.
An seinem Ton merkte sie, dass er diesen abgelegenen Ort ebenso zauberhaft fand wie sie. âDu bist noch nie hier gewesen?â, fragte sie erstaunt.
Er schüttelte den Kopf. âFrüher hatte ich nicht das Recht dazuâ, erklärte er. âIch weià nicht, ob mein Vater die Insel je genutzt hat, aber auf keinen Fall hat er eins seiner Kinder mit hergenommen, davon hätte ich gehört.â
Sie kletterten die Felsen hinauf. Oben angekommen, bot sich ihnen ein weiter Blick übers Meer bis hin zum Festland.
âWunderschön!â Ãberwältigt lieà sich Gemma auf einen groÃen Felsen sinken.
âGenau wie du.â Yusef nahm ihre Hand. âSo wunderschön, dass ich dich nicht aufgeben kann. Ich habe über uns nachgedacht und bin auf eine einfache Lösung gekommen.â
âEine einfache Lösung?â
âEine sehr einfache. Allerdings wird sie dein Leben sehr verändern. Vielleicht findest du sie, nach westlichen MaÃstäben, auch nicht so einfach wie ich.â Zärtlich hauchte er ihr einen Kuss auf die Fingerspitzen. âHier würde sich keiner daran stoÃen, wenn du als meine Geliebte in einem Haus auf dem Palastgelände wohnst. Finanziell wärst du bis an dein Lebensende abgesichert, selbst wenn dir unser Arrangement irgendwann nicht mehr gefiele und du fortgehen würdest. Allerdings hoffe ich, das wird nie der Fall sein.â Er lächelte sie erwartungsvoll an.
Gemma entzog ihm ihre Hand und versuchte seinen Vorschlag zu
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