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Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
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Band zwischen Yusef und ihr ein bisschen mehr, bis nur noch Leere in ihrem Herzen zurückblieb.
    Traurig folgte sie Abed zum Wagen.
    Gemma war froh, dass sie mit ihrem Gesundheitsprojekt alle Hände voll zu tun hatte. So schaffte sie es, ihre persönlichen Probleme in den Hintergrund zu schieben und nicht ständig darüber nachzugrübeln, auch wenn der Schmerz unterschwellig immer präsent war.
    Die neue Krankenhausabteilung musste ein Erfolg werden. Das trieb sie an. Sie wollte erreichen, dass die Frauen Vertrauen dazu fassten, in ihrem eigenen Interesse.
    In Noura fand sie eine Mitstreiterin. Eines Tages tauchte sie im Krankenhaus auf und verkündete, sie wolle mithelfen. „Ich habe den Laden an meine Cousine übergeben. Höchste Zeit, dass sie lernt, ein Geschäft zu führen. Ich werde Sie hier unterstützen, so gut ich kann.“
    Noura konnte vielleicht nicht mit einem PC umgehen, aber sie kannte viele der Frauen, die hierherkommen würden, und das war ein unschätzbarer Vorteil. So lernte Gemma über Noura die Wüste kennen, von der Yusef so voller Sehnsucht und Ehrfurcht gesprochen hatte. Immer wenn sie auf die sanft gewellten, goldenen Sanddünen blickte, tat ihr das Herz weh, weil sie Yusef so sehr vermisste. Doch sie ließ sich nichts anmerken.
    Der zweite Ausflug in die Wüste, drei Wochen nach jenem zauberhaften und doch so bedrückenden Tag auf der einsamen Insel, führte Gemma und ihre Begleiterin in das Lager der Kamelzüchter. Groß wie ein Fußballfeld, war es übersät mit schwarzen Zelten. Die beiden Frauen wurden von Männern mit unrasierten, hageren Gesichtern begrüßt, die weite dunkle Gewänder und kunstvoll gewickelte Turbane trugen. Schon bald saßen die Gäste am prasselnden Lagerfeuer und nippten an starkem schwarzen Tee, auf dem Kamelbutter schwamm.
    Gemma überlegte noch, ob es die Höflichkeit wirklich erforderte, dieses fettige Gebräu zu trinken, da stürzte eine Frau auf sie zu. Wild gestikulierend redete sie auf Noura ein.
    â€žEine Geburt“, übersetzte Noura. „Kommen Sie, gleich werden Sie erleben, wie bei uns die Kinder auf die Welt geholt werden.“
    Die Frau führte sie zu einem kleineren Zelt am äußersten Rand des Lagers.
    â€žHier gebären die Frauen“, erklärte Noura.
    Halb gebückt betraten sie das Zelt durch den niedrigen Eingang. Die Schwangere hockte in der Mitte. Mit beiden Händen umklammerte sie einen Ring aus Schilfbündeln, der mit straff gespannten Lederbändern am Zeltgestänge befestigt war. Rechts und links von ihr knieten zwei Frauen und hielten jeweils eine Ferse der werdenden Mutter fest.
    â€žSo kann sie nicht vornüberfallen“, erläuterte Noura, gerade als das Köpfchen des Babys erschien. Eine dritte Frau fing es auf, gab aber ansonsten keine Unterstützung. „Das Kind muss es allein auf die Welt schaffen. Dadurch beweist es seine Stärke und Klugheit, besagt unsere Tradition“, erfuhr Gemma von Noura.
    Gemma nickte, war dann aber doch überrascht, als die dritte Frau das Baby in schwarze Tücher wickelte und es ihr mit einem Lächeln entgegenhielt.
    â€žNehmen Sie es für einen Moment“, sagte Noura. „Unserer Sitte nach bringt es einem Neugeborenen Glück, wenn ein Fremder es auf den Armen hält. Danach wird seine Mutter es stillen und die nächsten vierzig Tage hier im Zelt mit ihm verbringen. Die anderen Frauen versorgen beide während dieser Zeit, sodass Mutter und Kind sich ausruhen können.“
    â€žBitte danken Sie den Frauen, dass ich dabei sein durfte“, sagte Gemma bewegt.
    Noura übersetzte ihre Worte, dann machten sie sich auf den Rückweg. Wieder einmal empfand Gemma tiefe Sehnsucht nach einem eigenen Kind …
    Von Yusef?
    Inzwischen hatte sie erkannt, dass er der einzige Mann war, den sie je lieben würde.
    Staubbedeckt und müde von der anstrengenden Fahrt über die holprige Piste, badete sie nach ihrer Rückkehr erst einmal ausgiebig. Dann zog sie einen der indigoblauen Kaftane an, die sie inzwischen so sehr liebte, und setzte sich an ihren Computer, um einen Bericht zu erstellen. Sie schickte ihn per E-Mail an Yusef, sah nach ihrem eigenen Posteingang und erwog, zum Frauenhaus zu gehen, um zu sehen, ob Fajella noch wach war. Vielleicht konnte sie ihr eine Geschichte vorlesen.
    Weil du hoffst, dass du Yusef zufällig über den Weg laufen

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