Aerzte zum Verlieben Band 41
legen sich auf die Liege. Da ist auch ein Laken, mit dem Sie sich bedecken können.“
Juliet verschwand hinter dem Wandschirm, und Ben wusch sich die Hände, ehe er ein Paar Einweghandschuhe überzog.
Maggie hörte zu, während er Juliet das Verfahren erklärte.
„Das sieht alles sehr gut aus“, stellte er fest. „Ich werde heute etwa neunzig Milliliter Kochsalzlösung in den Expander füllen, wenn es geht. Denken Sie daran, der gesamte Prozess wird sechs bis acht Wochen dauern. Und mit jeder Auffüllung wird der Expander ein bisschen weiter gedehnt, bis wir ihn durch ein Implantat ersetzen können. Wie lange es genau dauert, hängt davon ab, wie gut die Dehnfähigkeit Ihrer Haut ist.“
Maggie schaute sich die Bilder an der Wand an. Schon im Warteraum war ihr das Thema Afrika aufgefallen. Dieses Thema setzte sich hier auf mehreren großartigen Aufnahmen fort, die an den Wänden ringsum hingen.
„Ich fange mit der linken Seite an“, kündigte Ben an. „Es tut nicht weh. An der Stelle liegen keine Nerven. Sie werden also nichts merken. Die Salzlösung geht direkt durch das Hautventil in den Expander. Sie spüren vielleicht eine leichte Dehnung, aber das ist auch alles.“
Maggies Blick ging zum Schreibtisch. Ebenso wie auf dem Bücherregal befanden sich darauf einige afrikanische Kunstgegenstände, aber keine privaten Fotos. Weder von einer Frau noch von Kindern. Ob Ben also tatsächlich Single war?
„Wir sind fast fertig“, fuhr er fort. „In den nächsten vierundzwanzig Stunden könnte es sich ein wenig unangenehm anfühlen, wenn die Muskeln sich dehnen. Falls nötig, können Sie ein leichtes Schmerzmittel einnehmen.“
Maggie hörte, wie er seine Handschuhe abstreifte. Dann kam er hinter dem Wandschirm hervor.
„Können Sie Juliet in den nächsten vierundzwanzig Stunden helfen, Maggie? Sie soll nicht Auto fahren, keine schweren Sachen tragen und die Arme nicht weiter als bis Brusthöhe anheben, um zusätzliche Schmerzen zu vermeiden.“
„Ja, ich wohne noch bei ihr.“
„Sehr gut“, meinte er, als Juliet ebenfalls wieder erschien. „Dann sehen wir uns alle am nächsten Freitag, ja?“
„Auf jeden Fall“, erwiderte Juliet schnell.
Ben begleitete beide bis zur Tür, kam jedoch nicht mit hinaus.
„Na, also. War doch gar nicht so schwer, oder?“, fragte Juliet. Gemeinsam gingen sie zur Anmeldung, um die nächsten Termine zu vereinbaren. „Und es hörte sich an, als würde er sich freuen, dich auch wiederzusehen.“
„Das war doch reine Höflichkeit“, widersprach Maggie.
Juliet lachte. „Das wird sich zeigen.“
Bei dem Gedanken, dass Ben sie möglicherweise gerne wiedersehen würde, war Maggie nervös und aufgeregt zugleich. Bis zum Abend ließ sie sich seine Worte immer wieder durch den Kopf gehen. Schließlich kam sie jedoch zu dem Schluss, dass er wirklich nur eine höfliche Bemerkung gemacht hatte. Und auch wenn sie es sich ungern eingestand, war diese Erkenntnis von einem Gefühl der Enttäuschung begleitet.
3. KAPITEL
Am Samstagvormittag war in Hawthorn viel los, und Maggie hatte Mühe, einen Parkplatz in der Nähe des Glenferrie-Stadions zu finden.
„Okay, Edward, dann stellen wir uns jetzt mal an, um dich anzumelden“, sagte sie zu ihrem Neffen. Die Warteschlange ging bis zum anderen Ende der Arena.
Heute fand sein erstes Fußballtraining statt, und Maggie hatte angeboten, ihn hinzubringen. Juliet fühlte sich nach der gestrigen Expander-Prozedur noch ein wenig unwohl.
Hunderte von Sechsjährigen schienen auf dem Rasen herumzutoben, und überall flogen Fußbälle durch die Luft. Die meisten Kinder trugen ein Trikot in den Farben Gold und Braun des hiesigen Vereins.
„Kannst du das nicht machen, Tante Maggie? Meine Freunde spielen schon da drüben.“ Edward deutete zum Fußballfeld und schaute sehnsüchtig zu ihr auf.
Sie zögerte, da sie seine Freunde nicht kannte.
„Bitte!“
„Welche Freunde?“
„Jake und Rory.“ Er zeigte auf eine Gruppe von Kindern.
Maggie erinnerte sich, dass Anna, eine Freundin von Juliet, einen Sohn namens Jake hatte. Außerdem war das Fußballfeld eingezäunt. Es konnte also nicht viel passieren. „Ich denke, das geht in Ordnung“, meinte sie daher. „Aber achte darauf, wenn sie euch zum Training rufen, ja? Ich setz mich auf die Tribüne und schau zu.“
Edward nickte eifrig und rannte los. Maggie wartete in der Schlange, bis sie an der Reihe war, um ihn anzumelden. Danach ging sie zu der alten Tribüne hinüber.
„Guten
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