Aerzte zum Verlieben Band 41
Morgen, Maggie.“
Sie hatte sich gerade in der ersten Reihe niedergelassen, wo die Herbstsonne sie ein wenig wärmte. Diese Stimme erkannte Maggie sofort.
„Ben! Was machen Sie denn hier?“ Ihr Herz schlug wie wild. Doch dann erschrak sie. „Sind Ihre Kinder hier?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, mein Neffe. Und was ist mit Ihnen?“
„Dasselbe. Ich habe Juliets Sohn hergebracht.“
„Bleiben Sie noch, um sich das Training anzuschauen?“ Als Maggie nickte, fuhr er fort: „Ich wollte mir gerade einen Kaffee holen. Kann ich Ihnen einen mitbringen?“
Ein warmes, freudiges Gefühl durchströmte sie. Obwohl es kein echtes Date war, kam ja vielleicht doch noch ein Flirt dabei heraus. Außerdem, wenn sie nicht mal mit einem Mann flirten konnte, den sie so unwiderstehlich fand wie Ben, dann gab es für sie nicht mehr viel Hoffnung, oder? „Das wäre sehr nett. Vielen Dank.“
„Cappuccino, Latte Macchiato, Milchkaffee?“
„Glauben Sie, dass es auch heiße Schokolade gibt?“, fragte Maggie.
Er lächelte. „Ich werde sehen, was ich tun kann.“
Wenig später kehrte er von dem Getränkewagen zurück und reichte Maggie einen Pappbecher sowie eine Papiertüte. „Eine heiße Schokolade und ein Heidelbeer-Muffin. Ich wollte was essen, deshalb habe ich Ihnen auch was mitgebracht.“
Sie blickte in die Tüte. „Sieht lecker aus. Danke.“
„Kommen Sie, ich halte Ihren Muffin, damit Sie den Deckel von Ihrem Becher abmachen können.“ Als Ben ihr die Tüte abnahm, berührte er ihre Hand. Eine plötzliche Hitzewelle schoss ihren Arm hoch, und Maggie ließ beinahe den Becher fallen. Mit zitternden Fingern entfernte sie den Deckel des Pappbechers, doch Ben schien nichts zu bemerken.
„Wer ist denn Ihr Neffe?“
Maggie schirmte mit der Hand ihre Augen ab, um nach Edward Ausschau zu halten. Da der Himmel vorhin grau und bedeckt gewesen war, hatte sie ihre Sonnenbrille im Auto gelassen. Sie hatte vergessen, wie schnell sich das Wetter in Melbourne ändern konnte.
„Stört Sie die Sonne? Sollen wir uns weiter nach hinten setzen?“, fragte Ben.
„Nein, ich mag die Sonne. Ehrlich gesagt, finde ich es morgens immer ein bisschen kühl in Melbourne. Ich brauche den Sonnenschein, um mich aufzuwärmen.“
„Sie sind nicht von hier?“
„Ich wohne in Sydney. Ich bin nur hergekommen, um Juliet während ihrer Behandlung mit den Kindern zu helfen“, antwortete sie.
„Sind Sie hier oder in Sydney aufgewachsen?“ Ben schien eine Menge Fragen zu haben.
„In Sydney geboren und aufgewachsen. Juliet ist mit ihrem Exmann nach Melbourne gezogen. Er arbeitet bei der Marine, und nach der Trennung ist Juliet geblieben. Sie wollte ihrer Tochter keine neue Schule zumuten.“
„Und wie lange wollen Sie bleiben?“
„Ich habe erst mal unbezahlten Urlaub genommen, und vielleicht werde ich ein bisschen hin- und herfahren, bis die Implantate eingesetzt sind. Je nachdem, wie sie zurechtkommt.“ Maggie sah ihn an. „Es hängt also zum Teil von Ihnen ab.“
„Dann sollte ich mir vielleicht Zeit lassen und Ihnen die Gelegenheit geben, unsere Gastfreundschaft zu genießen“, meinte Ben lächelnd. Seine funkelnden blauen Augen erinnerten an das Meer an einem sonnigen Tag.
Flirtete er etwa auch mit ihr?
„Apropos, wie geht es Juliet?“, erkundigte er sich.
„Heute fühlt sie sich ein bisschen zerschlagen. Sie hat Muskelschmerzen.“
„Hatte sie noch irgendwelche anderen Nebenwirkungen körperlicher oder psychischer Art?“
„Eigentlich nicht. Ich hatte damit gerechnet, dass sie nach dem Eingriff und ihrem Nahtoderlebnis ein bisschen müde wäre. Aber sie scheint mehr Energie zu haben denn je. Sie ist fest entschlossen, jeden Moment zu genießen. Das war schon seit dem Ende der Chemo so, aber jetzt ist es noch stärker. Normalerweise wäre sie heute auch mitgekommen, aber sie bringt ihre Tochter zum Ballett.“ Noch ehe Ben etwas sagen konnte, setzte Maggie hinzu: „Keine Sorge, sie musste nicht Auto fahren. Man kann zu Fuß dort hingehen.“
„Es macht ihr also nichts aus, was im OP passiert ist?“, fragte Ben.
„Nein, es geht ihr gut. Sie nimmt das Ganze ziemlich gelassen, wenn man bedenkt …“
„Was denn?“
„Na ja, sie sagt, sie hätte die Stimme meines Mannes gehört.“
Forschend schaute Ben auf Maggies Hand. Sie trug einen Ehering. Wieso war ihm das noch nicht aufgefallen?“
„Ist das möglich?“, meinte er.
Achselzuckend erwiderte Maggie: „Es könnte sein. Er ist vor zehn Jahren
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