Aerzte zum Verlieben Band 41
als Ben zu geben bereit ist. Aber das wird sich alles ändern, sobald er seine wahre Liebe gefunden hat. Glauben Sie mir.“
„War er eigentlich schon jemals ernsthaft verliebt?“ Die Frage rutschte Maggie heraus, ehe sie es verhindern konnte.
„Das muss er Ihnen selbst erzählen. Aber ich denke, er sucht noch immer nach der großen Liebe. Er weiß es nur nicht.“ Als Maggie zu Ben hinüberschaute, beobachtete Finn sie aufmerksam. „Haben Sie Geduld mit ihm.“
Stimmte das? War Ben wirklich auf der Suche nach der wahren Liebe? Und traf das im Grunde nicht auf alle Menschen zu? Nur, warum hatte Ben sie nicht schon längst gefunden? Gab es da irgendetwas, was sie wissen sollte?
Maggie drehte sich zu Finn um, aber dieser war bereits weitergegangen, um sich mit einem anderen Gast zu unterhalten. Wieder wurde ihr Blick von Ben angezogen. Er war so unglaublich sexy, wie er sich lässig durch die Menge bewegte und Männer und Frauen gleichermaßen für sich einnahm. Durch seine Größe überragte er die meisten Anwesenden, und wenn er den Kopf beugte, um jemandem zuzuhören, schauten besonders die Frauen hingerissen zu ihm auf.
Maggie hatte zunächst befürchtet, ein wenig eifersüchtig zu werden, als sie bemerkte, dass die Frauen Bens Aufmerksamkeit so sehr genossen. Stattdessen fühlte auch sie sich von seinem Charme bezaubert. Außerdem behielt er sie immer im Blick. Mit einem Kopfnicken oder einem fröhlichen Augenzwinkern zeigte er ihr, dass er immer genau wusste, wo sie war.
Nach einer Weile schmerzten ihre Füße in den neuen Highheel-Boots. Daher ließ Maggie sich auf dem Sofa im Zebramuster nieder, das mitten im Raum stand. Prüfend strich sie über den Stoff. Es war lediglich ein Fellimitat. Dann blickte sie auf und sah Ben auf sich zukommen.
Sie mochte seinen Gang. Ben wirkte selbstsicher, wie jemand, der es gewohnt war, dass man ihm Respekt entgegenbrachte. Mehrmals wurde er von Gästen angehalten, die mit ihm plaudern wollten. Doch er beschränkte sich auf ein paar kurze Sätze, und je näher er Maggie kam, desto mehr beschleunigte sich ihr Herzschlag.
Ben setzte sich zu ihr, sodass ihre Beine sich berührten. „Wie geht’s dir? Langweilst du dich?“
„Nein, gar nicht. Ich musste nur meinen Füßen mal eine Pause gönnen“, antwortete Maggie.
Er warf einen Blick auf ihre Schuhe. „Kein Wunder, bei solchen Absätzen.“ Dann lehnte er sich herüber und sagte ihr leise ins Ohr: „Ich massiere dir nachher gerne deine Füße.“
Maggie lachte. „Das Angebot nehme ich gerne an.“ Eine Fußmassage, wie himmlisch. Seine schlanken Finger waren sicher hervorragend für eine Massage geeignet. „Darf ich dich mal was fragen?“
„Klar. Aber bei mir hat sich noch nie jemand über meine Massagen beschwert.“
Belustigt rückte sie noch näher an ihn heran. „Das hat nichts mit deinen Massagen zu tun. Du hast hier fantastische Porträts ausgestellt. Warum zeigst du keine davon in deiner Praxis?“
„Ich kann bei mir keine Porträts aufhängen“, erwiderte er. „Das wäre zu hart.“
Verständnislos schaute Maggie ihn an. „Wieso? Meinst du, die Welt sollte bloß voller Menschen sein, die perfekt aussehen?“
„Nein, eben genau das will ich nicht.“ Ben blickte sich in dem Raum um. „Welches ist denn dein Lieblingsporträt?“
Sie deutete auf ein Schwarz-Weiß-Foto, auf dem eine alte Afrikanerin im Profil zu sehen war. Mit leicht gedrehtem Kopf beobachtete sie ein paar Kinder, die in ihrer Nähe spielten. „Das da.“
„Warum?“
„Es sieht aus, als würde sie auf ihre Vergangenheit zurückschauen. Auf ihre Kindheit. Und ich würde gerne mehr über ihr Leben wissen. Denn sie wirkt nicht traurig über ihr Alter, sondern zufrieden, und ich fände es schön, wenn sie mir ihre Geschichte erzählen könnte.“
„Genau. Sie sieht so aus, als hätte sie was zu erzählen“, bestätigte Ben. „Menschen mit Falten, Narben und auch Kummer, die gelernt haben, mit all dem zu leben, fühlen sich wohl in ihrer Haut. Das zeigt sich auf den Fotos. Die besten Bilder sind die von Menschen mit Charakter. Und das möchte ich auch bei meinen Patienten. Ich möchte, dass sie sich ihren Charakter bewahren. Ich will nicht, dass sie sich in jemand anderes verwandeln. Deshalb habe ich in der Praxis keine Bilder von Menschen an der Wand. Ich möchte nicht, dass jemand zu mir sagt: ‚So will ich aussehen.‘ Jeder soll so aussehen wie er selbst.“
„Also keine Pamela Anderson oder Kate
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