Aerzte zum Verlieben Band 41
der Galerie. Sie nippten an Sektgläsern und bedienten sich an dem köstlichen Fingerfood, während sie die kunstvollen Fotografien betrachteten und miteinander plauderten.
Die Galerie lag in dem Strandvorort St. Kilda und bestand aus zwei großen Räumen, die direkt zur Straße hinausgingen. Die Wände waren weiß gestrichen, und tagsüber fiel das Tageslicht durch die großen Panoramafenster, die auch den Passanten draußen einen guten Blick auf die ausgestellten Werke gestatteten.
St. Kilda war bei Touristen sehr beliebt. Finn und Gabby hatten einen der beiden Räume für Aborigine-Kunst reserviert, und in dem anderen fanden wechselnde Ausstellungen statt. So wie jetzt für afrikanische Kunst, zu denen auch Bens Bilder gehörten. Auf verschiedenen Podesten waren afrikanische Skulpturen sowie Glasperlenarbeiten ausgestellt, die Ben für seine Schwester gesammelt hatte.
Er war dafür verantwortlich, denjenigen Gästen, die sich für seine Werke interessierte, auch die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Zwar hatte er Maggie einigen Gästen vorgestellt, doch sie zog es vor, sich alleine in der Galerie umzuschauen. Sie verbrachte einige Zeit damit, seine Fotos genau zu betrachten. Im Gegensatz zu den Tier- und Landschaftsaufnahmen in seinem Sprechzimmer hingen hier zahlreiche Porträts an den Wänden. Die Geschichten, die diese Menschen zu erzählen hätten, wären sicher interessant gewesen, dachte Maggie.
Da immer mehr Gäste kamen, schlenderte sie in einen der rückwärtigen Räume. Eine Weile lang hielt sie sich dort allein auf, bis jemand hinter ihr hereinkam. Sie wusste sofort, dass es Ben war. So intensiv spürte sie seine Nähe.
Er legte ihr einen Arm um die Taille und flüsterte ihr ins Ohr: „Hab ich dir schon gesagt, wie hinreißend du in Weinrot aussiehst?“
Lächelnd blickte sie ihn an. „Du kannst es mir gerne noch mal sagen.“
„Du siehst toll aus. Die Farbe steht dir. Außerdem ist es viel leichter, dich in der Menge zu finden, wenn du kein Schwarz trägst.“ Ben lachte. „Hast du Hunger?“ In der linken Hand hielt er einen Teller voller leckerer Häppchen. „Ich hab dir verschiedene Sachen mitgebracht, weil ich nicht wusste, was du magst.“
Maggie nahm eine Garnele, die an einem Zitronengrasstängel aufgespießt war. „Es sind ziemlich viele Leute da.“
„Gabby und Finn machen eine Menge Werbung für diese Events. Und mir ist auch immer bewusst, wie sehr ich von der McMahon-Stiftung unterstützt werde.“ Ben verspeiste ein Kaviarblini. Dann meinte er: „Ich muss wieder zurück zur Ausstellung. Die Leute fragen sich bestimmt schon, wo ich abgeblieben bin. Kommst du mit?“
„Nein, ich schaue mich noch ein bisschen in den anderen Räumen um und komme später wieder nach vorne.“
Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Bis später.“
Maggie musste sich zusammenreißen, um ihm nicht gleich zu folgen. Stattdessen wanderte sie durch den Rest der Galerie, ehe sie in den Afrika-Raum zurückkehrte. Gleich darauf erschien Finn mit einer Flasche an ihrer Seite, um ihr Sektglas aufzufüllen.
„Danke“, sagte Maggie. „Aber ich hoffe, Sie denken nicht, dass Sie sich um mich kümmern müssen. Ich bin okay.“
„Ich tu das nicht, weil ich muss, sondern weil ich es gerne möchte.“ Finn besaß einen ausgeprägten irischen Akzent.
„Wirklich? Ben hat Sie also nicht gebeten, auf mich aufzupassen?“
„Nein, das war gar nicht nötig. Gabby ist ihm zuvorgekommen.“ Finn lachte. „Sie wollte nicht, dass Sie sich wie bei der Inquisition fühlen. Deshalb hat sie beschlossen, Sie mir zu überlassen. Gabby meint, ich wirke weniger einschüchternd!“
„Vielen Dank für Ihre Liebenswürdigkeit.“
„Ich wollte mich selbst davon überzeugen, dass Sie sich amüsieren.“
„Oh ja, das tue ich“, antwortete Maggie.
„Gefallen Ihnen die Kunstwerke?“
„Ja, aber es macht mir genauso viel Spaß, mir einfach nur die Leute anzugucken.“
„Ah, da könnte ich Ihnen ein paar interessante Geschichten erzählen.“
Sie lachte. „Das glaube ich Ihnen gern.“ Sie mochte Bens Schwager auf Anhieb. Er war humorvoll und charmant. Und schon jetzt hatte sie das Gefühl, als würden sie sich seit Jahren kennen. „Könnte Ben denn auch Geschichten erzählen?“
„Ganz sicher. Andere als ich natürlich. Er hat bei der Damenwelt hier schon einige Herzen gebrochen.“ Finn ließ den Blick schweifen. „Aber nicht, weil er irgendwas versprochen hätte. Die Ladys wollen bloß mehr von ihm,
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