Aerzte zum Verlieben Band 41
an. „Ich hab’s dir ja gesagt.“
„Was denn?“, wollte Maggie wissen.
„Sophie meinte, wenn du uns unbedingt zum Abendessen zu Hause haben willst, dann willst du uns irgendwas sagen. Vor allem, wenn du noch Nachtisch gemacht hast“, erklärte er.
„Habe ich recht?“, fragte Sophie. „Gibt es irgendwas, was wir wissen sollten?“
„Tu ich das?“ Maggie überlegte und fuhr dann achselzuckend fort: „Ja, vielleicht. Denn ich habe euch wirklich was zu sagen.“
„Oh nein, du hast auch Krebs, so wie Tante Juliet!“, rief Sophie erschrocken aus.
„Nein, es ist keine schlechte Nachricht. Ich bin absolut gesund. Ich bin bloß schwanger.“
„Schwanger?“, wiederholte Sophie entsetzt. „Das ist ja noch schlimmer.“
„Wieso denn das?“ Maggie hatte eigentlich nicht ganz so direkt damit herausplatzen wollen.
„Bist du nicht zu alt dafür?“, fragte James skeptisch.
Maggie lachte. „Anscheinend nicht.“
„Wie ist das denn passiert?“ Als sie die Miene ihrer Mutter sah, fügte Sophie hinzu: „Ich meine, was war denn mit Verhütung? Du hast uns schließlich immer Safer Sex gepredigt, so lange ich denken kann.“
Maggie hob die Schultern. „Es ist eben nie hundertprozentig sicher.“ Das war eine kleine Notlüge. Denn als sie das erste Mal mit Ben geschlafen hatte, waren sie so von ihrem Verlangen überwältigt gewesen, dass sie erst viel zu spät an Verhütung gedacht hatten. Aber das mussten ihre Kinder ja nicht wissen.
„Und was willst du jetzt machen? Was sagt Ben dazu?“, fragte Sophie. „Es ist doch von Ben, oder?“
„Natürlich. Und er hat nichts anderes gesagt als das, was ich schon wusste. Er will keine Kinder. Das hat er mir von Anfang an klar gemacht.“
„Was soll das heißen?“, meinte Sophie.
„Er will mit dem Kind nichts zu tun haben“, antwortete Maggie.
„Was machst du dann jetzt?“ James kam an den Tisch zurück. Der Kuchen war vergessen.
„Es war nicht geplant, das ist ja klar. Und wie du so freundlich erwähnt hast, bin ich nicht mehr die Jüngste“, erwiderte sie. „Trotzdem habe ich beschlossen, das Baby zu kriegen. Ihr zwei seid die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Und das wird bei diesem Baby genauso sein. Wir werden also Familienzuwachs bekommen. Ich erwarte nicht, dass ihr vor lauter Freude Luftsprünge macht. Aber nachdem ihr euch an den Gedanken gewöhnt habt, wäre es schön, wenn ich auf eure Hilfe zählen könnte. Nicht bei der Versorgung des Babys, doch etwas emotionale Unterstützung könnte ich schon gebrauchen.“
Sophie trat zu ihrer Mutter und umarmte sie. „Natürlich unterstützen wir dich. Du bist eine tolle Mum. Du schaffst das, und wir werden für dich da sein.“
„Glaubst du, dass Ben es sich noch mal anders überlegt?“, fragte James.
„Ich weiß nicht. Natürlich würde ich mich darüber freuen, aber er hat seinen Standpunkt von Anfang an ziemlich deutlich klargemacht.“
„Wann soll das Baby kommen?“
„Im Januar.“
„Na, dann hat er ja noch genug Zeit, um seine Meinung zu ändern“, meinte James trocken.
„Ja, ich schätze schon.“ Maggie verschwieg, dass sie sich insgeheim nichts sehnlicher wünschte.
Ben war zwar schon seit zwei Tagen wieder fort, aber Maggie wollte ihn auf dem Laufenden halten. Sie hatte keine Ahnung, ob es funktionieren würde, war jedoch bereit, ihr Bestes zu geben. Sie hoffte, wenn sie ihn über alles informierte, würde er irgendwann vielleicht doch Interesse zeigen.
Zunächst wartete sie noch ab, ob er sich aus Uganda melden würde. Aber es kam kein Anruf. Daher schickte sie ein paar Tage später ihre erste E-Mail an ihn.
Lieber Ben,
entschuldige, dass ich dich danach frage, aber ich habe mich über alle Tests für Mütter über fünfunddreißig informiert. Die Chorionzottenbiopsie zur Feststellung möglicher Gendefekte könnte jetzt durchgeführt werden. Ich möchte den Test nicht unbedingt machen, aber gibt es in deiner Familie irgendwelche Risikofaktoren, von denen ich wissen sollte? Im Anhang findest du eine Erklärung zu dem Test. Ich nehme an, du hast aus dem Studium von Geburtshilfe nicht mehr allzu viel behalten.
Danke,
Maggie
Ben saß an seinem Notebook und überlegte, was er darauf antworten sollte. Eigentlich hatte er keine E-Mails von Maggie öffnen wollen. Doch irgendwie konnte er ihre Nachricht nicht einfach ignorieren. Er schrieb:
Liebe Maggie,
in unserer Familie ist nichts von einer Vorbelastung bekannt. Ich drück dir die Daumen und hoffe, alles geht
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