Aerzte zum Verlieben Band 41
von der Küche her.
„Super.“ Ben konnte nicht stillsitzen und wanderte deshalb durch das Wohnzimmer.
Auf dem Bücherregal und dem Kaminsims standen zahlreiche Fotos. Ben betrachtete sie, wünschte sich dann aber, er hätte es nicht getan. Auf den meisten waren Maggies Kinder zu sehen, außerdem gab es einige Familienbilder. Er wusste, dass sie eine gute Mutter war. Doch die Fotos zeigten dies auf eine sehr eindrückliche Weise. Das machte ihm die ganze Sache noch schwerer.
„Bitte sehr.“ Maggie kam zurück und reichte ihm seinen Drink. „Komm, setzen wir uns.“
Ben wählte absichtlich einen Sessel, damit sie sich nicht neben ihn setzen konnte. Sie nahm auf dem Sofa Platz und hielt ein Glas Wasser in der Hand. Aufmerksam blickte er sie an. Sie hatte offenbar abgenommen, und ihr ohnehin schon heller Teint wirkte beinahe durchscheinend.
„Ich nehme an, du hast einige Fragen“, meinte sie.
„Deine Schwangerschaft ist also absolut sicher?“
Stirnrunzelnd erwiderte Maggie seinen Blick. „Das ist eine komische Frage. Du wärst doch bestimmt nicht zwölftausend Kilometer geflogen, wenn du mir nicht glauben würdest.“ Sie hielt inne. „Ah, ich verstehe. Du willst Beweise.“
„Nein, das ist es nicht.“
Sie hob die Hand. „Moment.“
Maggie verschwand und kehrte wenige Sekunden später mit einem Briefumschlag in der Hand wieder zurück. Schweigend nahm sie ein Blatt Papier heraus und gab es Ben. Die Überweisung an eine Frauenärztin.
Sie war schwanger. Mit seinem Kind. Dass das Kind von ihm war, daran bestand für ihn kein Zweifel.
„Hier steht, dass du in der siebten Woche bist“, meinte er.
„Jetzt in der achten.“ Da er nichts sagte, fuhr sie fort: „Wie war es in Uganda? Hattest du Probleme, so schnell abzureisen?“
„Nein, es gibt noch andere Ärzte, die solange die Stellung halten, bis ich zurückkomme.“
„Du willst wieder zurück? Wann?“, fragte sie erstaunt.
„In zwei Tagen. Ich dachte, dann hätten wir genug Zeit, um zu überlegen, was wir machen wollen“, antwortete Ben.
Maggie zog die Brauen zusammen. „Was wir machen wollen?“
„Ja.“ Er trank den Whisky in kleinen Schlucken, wobei er sich zwingen musste, nicht das ganze Glas auf einmal herunterzustürzen. „Du weißt ja, dass ich keine Kinder will. Und ich nehme an, dass du auch keine mehr geplant hast. Also müssen wir uns was einfallen lassen.“
Mit verschränkten Armen lehnte sie sich auf dem Sofa zurück. „Ich hatte zwar keine Kinder mehr geplant, aber das heißt nicht, dass ich keine mehr kriegen werde.“
Ben leerte sein Glas. „Ich dachte, wir wären in Bezug auf Kinder einer Meinung.“
„Theoretisch ja. Aber es ist ein großer Unterschied, ob man keine weiteren Kinder mehr möchte, oder gar keine“, entgegnete Maggie. „Wenn du so strikt gegen eine Vaterschaft bist, solltest du beim nächsten Mal vielleicht ein bisschen besser aufpassen.“
Ein nächstes Mal würde es nicht geben, das war für ihn klar. Ben ging zum Küchenschrank, wo sie die Whiskyflasche hatte stehen lassen, und schenkte sich nach. „Ich nehme an, das heißt, dass du das Baby kriegen willst.“
„Sieht so aus.“
„Und was erwartest du von mir?“
„Keine Ahnung. Über die Einzelheiten habe ich noch nicht nachgedacht. Nicht nur du wurdest davon überrascht“, gab Maggie zurück. „Aber warum bist du so sicher, dass du keine Kinder haben willst?“
„Das ist eine lange Geschichte.“
„Kann ja sein, aber ich finde, du bist mir eine Erklärung schuldig.“
Ben schaute sie an. Sie sah aus, als würde sie entweder gleich in Tränen ausbrechen oder als wollte sie ihn erwürgen. „Also gut. Es war kurz nach meiner Assistenzzeit. Damals hatte ich schon geplant, in Afrika zu arbeiten. Ich hatte mir mein Fachgebiet bereits ausgesucht, wollte aber vorher ein paar Monate lang praktische Erfahrungen sammeln, und zwar in Afrika. Ich wollte etwas erleben, was mir so in der westlichen Welt nicht möglich war. Daher hatte ich vor, ein halbes Jahr in Uganda zu arbeiten, nachdem ich vorher eine Zeit lang durch Europa gereist war.“ Er schwenkte den Whisky im Glas hin und her. „Ich war auf den griechischen Inseln, da bekam ich die Nachricht von meiner Freundin, dass sie im zweiten Monat schwanger war.“
„Dann war mein Anruf ja fast so, als würde sich die Geschichte wiederholen“, meinte Maggie. „Und was hast du gemacht?“
„Ich habe Afrika abgesagt und bin nach Hause gefahren. Ich dachte, es wäre das
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