Aerzte zum Verlieben Band 41
Toilette!“ Den ganzen Vormittag über hatte Maggie Unmengen an Wasser getrunken, um ihre Blase für den Ultraschall zu füllen.
„Ich denke, wir sind als Nächste dran. Dann ist es bald vorbei.“ Ben ließ ihre Hand wieder los und las weiter seine Zeitung.
Maggie hatte zwar wenig Lust zu reden, aber es ärgerte sie, dass er sich nicht einmal bemühte. Sie wusste, dass sie ungerecht war. Denn jedes Mal, wenn er heute versucht hatte, mit ihr zu sprechen, hatte sie ihn nur angefaucht. Sie machte sich Sorgen. Ob wegen der Messung oder wegen Ben, da war sie sich nicht ganz sicher. Er hatte gestern von seiner Vaterschaft als einer Verpflichtung und Verantwortung gesprochen. Es bestand kein Zweifel daran, dass er ihr und dem Baby gegenüber das Richtige tun wollte. Aber reichte das wirklich? Maggie wollte mehr. Sie wünschte sich ein Happy End wie im Märchen. Bedeutete das, dass sie sich damit nur Herzschmerz und Enttäuschung einhandeln würde?
Sollte sie sich mit dem zufriedengeben, was Ben ihr zu geben bereit war? In der Hoffnung, dass er sich doch irgendwann in das Baby verlieben würde? Und in sie?
„Mrs Petersen? Kommen Sie bitte mit.“
Die Stimme der Röntgenassistentin unterbrach Maggies Grübeleien. Sie wurde in eine Umkleidekabine geführt, und ihre Nervosität wurde immer größer. Maggie beeilte sich, ihre Kleidung abzulegen, um nicht allzu lange allein zu sein. Das machte es nur noch schlimmer.
Nur mit einem Krankenhemd bekleidet, legte sie sich auf die Untersuchungsliege. Die Beine waren mit einem Laken abgedeckt, und bloß der leicht gerundete Bauch war zu sehen.
Ben stand an Maggies Kopfseite. Er wollte nicht im Weg sein, aber dennoch einen freien Blick auf den Bildschirm haben. Dort würde gleich das Bild seines Kindes erscheinen.
Jade, die Röntgenassistentin, bereitete alles Notwendige vor. Sie sah aus, als wäre sie noch keine zwanzig. Ben hätte sie am liebsten nach ihren Qualifikationen gefragt.
„Also, Maggie, Sie sind Krankenschwester, und Ben, Sie sind Arzt, richtig?“
„Ja.“
„Dann kennen Sie sich mit Ultraschallbildern aus?“
Für Maggie mochte das zutreffen, aber Ben sagte: „Ich bin plastischer Chirurg, und ich muss zugeben, dass ich im Studium beim Thema Geburtshilfe nicht besonders aufgepasst habe. Tun wir einfach so, als wäre ich genau wie all die anderen Väter, die hier reinkommen. Ich weiß gar nichts.“
„Ist das Ihr erstes Baby?“
Er zögerte kaum merklich. „Ja.“
„Okay, dann erkläre ich Ihnen, was Sie hier sehen. Aber wenn Sie es gewohnt sind, Röntgenaufnahmen zu lesen, dürfte das nicht schwierig sein“, meinte Jade. „Also, schauen wir uns Ihr Baby mal an. Das Bild erscheint auf dem linken Monitor.“
Sie verteilte das Kontaktgel auf dem Ultraschallkopf und fuhr dann damit über Maggies Bauch. Maggie zuckte leicht zusammen, als sie das kalte Gel auf ihrer Haut spürte.
„Das Baby liegt in einer guten Position“, sagte Jade. „Hier.“ Sie hielt ein Bild fest. „Das ist das Profil Ihres Babys.“ Mit einem kleinen Pfeil zeigte sie auf die verschiedenen Punkte. „Stirn, Nase. Oh, es lutscht gerade am Daumen.“
Ben war sprachlos. Er konnte die winzige Faust des Babys sehen, die an seinen Mund gepresst war. Das Bild war klar und deutlich. Offenbar hatte die Technik in den vergangenen zehn Jahren große Fortschritte gemacht. Ben war überwältigt, dass er tatsächlich beobachten konnte, wie sich sein Kind im Mutterleib bewegte. Es war der schönste Anblick, den er je gesehen hatte. Sein Kind, ein vollkommener kleiner Mensch.
Er hätte nicht damit gerechnet, sich diesem Baby verbunden zu fühlen. Aber die Verbindung war da. Das war sein Kind dort auf dem Monitor.
Jade druckte das Foto aus und gab es Ben. Er musste sofort an das andere, ganz ähnliche Bild denken, das in seiner Brieftasche steckte. Jetzt bekam er eine zweite Chance, und dieses Mal würde er es richtig machen.
Die Röntgenassistentin bewegte den Ultraschallkopf weiter, und ein neues Bild erschien. Man sah etwas Pulsierendes, das sich ausdehnte und wieder zusammenzog. „Das ist das Herz des Babys“, erklärte Jade. „Der Herzschlag ist schön kräftig. Wollen Sie das Geschlecht des Kindes erfahren?“
Ben blickte Maggie an. „Was meinst du? Sollen wir nachschauen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte mich lieber überraschen lassen.“
Eigentlich hatte er für seinen Geschmack schon genug Überraschungen gehabt. Aber es sollte ihm recht sein. „Okay, dann
Weitere Kostenlose Bücher