Aerzte zum Verlieben Band 41
bleibt es ein Geheimnis.“
„Gut.“ Jade nahm einige Größenmessungen vor und fragte Maggie dann: „In welcher Woche sind Sie?“
„Vierzehnte.“
„Schön, dann führe ich jetzt die Nackenfurchenmessung durch“, sagte Jade. „Dafür muss lediglich die Flüssigkeit im Nackenbereich des Babys gemessen werden. Es ist liegt sehr günstig für den entsprechenden Ultraschall.“
Sie schob den Ultraschallkopf an zwei unterschiedliche Stellen und hielt per Knopfdruck die Millimeterzahlen fest.
„Wie weit sind Sie genau?“, erkundigte sie sich.
„Dreizehn Wochen und zwei Tage“, erwiderte Maggie.
„Okay.“
Ben sah, dass Jade noch weitere Messungen vornahm. Wollte sie ihre Berechnungen nur noch mal überprüfen, oder waren das neue?
„Sie sind zweiundvierzig, ja?“, fragte sie.
Maggie nickte.
Jade entfernte den Ultraschallkopf, wischte ihr das Gel vom Bauch und zog Maggies Krankenhemd herunter. „Ich gehe nur schnell zum Radiologen, um die Messwerte von ihm kontrollieren zu lassen. Bin gleich wieder da.“ Sie schaltete das Gerät ab.
Ben erstarrte. Eine zweite Meinung einholen zu müssen, war fast nie ein gutes Zeichen.
„Irgendwas stimmt da nicht, oder?“ Maggie setzte sich auf und schaute ihn besorgt an. „Konntest du die Messwerte erkennen?“
„Nein“, antwortete er. „Vielleicht braucht sie bloß jemanden, der mehr Erfahrung hat. Sie sieht aus wie fünfzehn. Allzu lange macht sie den Job wohl noch nicht.“ Ben versuchte Maggies Ängste zu zerstreuen. Ihr zu zeigen, dass er ebenso beunruhigt war wie sie, würde ihr sicher nicht weiterhelfen.
Jade kam mit dem Radiologen zusammen zurück. Ein Mann mit leiser Stimme, den Ben auf etwa Mitte vierzig schätzte. Jade bat Maggie, sich wieder hinzulegen, und wiederholte den Ultraschall, während Dr. Evans zuschaute. Er nickte verstehend, als Jade die Messwerte aufzeichnete.
„Maggie, Ben.“ Dr. Evans drehte sich zu ihnen um. „Was wir hier untersuchen, ist die Dicke der Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Babys. Mehr als drei Millimeter gelten als über dem Normbereich, was bei dem Kind auf eine mögliche Fehlbildung wie zum Beispiel das Down-Syndrom hindeuten kann. Und Ihr Wert beträgt drei Komma fünf Millimeter.“
Maggie stockte der Atem. „Mit unserem Baby ist also irgendwas nicht in Ordnung?“
„Nein, diese Messung weist lediglich auf ein erhöhtes Risiko hin. Dabei müssen auch noch andere Faktoren berücksichtigt werden, darunter das Alter der Mutter und das des ungeborenen Kindes“, antwortete der Arzt. „Ein Bluttest wird uns ein genaueres Bild liefern. Wurde Ihnen Blut abgenommen, bevor Sie zu uns gekommen sind?“
Maggie nickte. Sie war wie betäubt.
„Gut. Es kann bis zu zwei Tage dauern, bis die Ergebnisse bei Ihrer Gynäkologin vorliegen. Aber dann haben Sie auf jeden Fall mehr Informationen, die Sie prüfen können. Wenn man die Nackenfurchenmessung mit dem Bluttest kombiniert, hat man eine Wahrscheinlichkeit von fünfundachtzig Prozent“, erklärte Dr. Evans. „Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass auch da eine fünfzehnprozentige Fehlerquote besteht. Der Ultraschall zeigt uns, dass Sie ein erhöhtes Risiko haben, ist aber nicht hundertprozentig exakt.“
Ben wartete darauf, dass Maggie noch mehr Fragen stellte. Doch sie schwieg. Daher nahm er die Gelegenheit wahr, um selbst nachzufragen. „Was sollen wir jetzt tun?“
„Ich würde Ihnen empfehlen, auf das Ergebnis der Blutuntersuchung zu warten und sich danach Ihre Optionen zu überlegen.“
„Welche wären das?“
„Weitere Tests wie die Fruchtwasseruntersuchung. Oder Sie können auch gar nichts tun“, meinte Dr. Evans. „Die heutige Messung ist nicht definitiv, sondern nur ein Hinweis. In zwei Tagen haben Sie mehr Informationen. Vielleicht wollen Sie sich beraten lassen. Das kann manchmal hilfreich sein. Aber ziehen Sie bitte keine voreiligen Schlüsse. Sammeln Sie zunächst alle Fakten, und dann wird man weitersehen.“
Ben fragte sich, was von diesen ärztlichen Informationen überhaupt zu Maggie durchdrang. Seit ein paar Minuten hatte sie gar nichts mehr gesagt und wirkte sehr nach innen gekehrt.
Als Jade und Dr. Evans das Zimmer verließen, stand Maggie von der Untersuchungsliege auf und zog sich wortlos wieder an. Ben fürchtete, dass ihr Schweigen nichts Gutes zu bedeuten hatte.
10. KAPITEL
Maggie sprach kein Wort, bis Ben den Parkplatz verließ und in Richtung Stadt fuhr.
„Können wir bitte gleich nach Hause fahren?
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