Aerzte zum Verlieben Band 41
Mir ist nicht nach Essen zumute“, sagte sie dann.
„Bist du sicher?“ Er warf ihr einen Seitenblick zu. Sie sah elend aus. „Es wäre vielleicht eine gute Idee, um uns abzulenken.“
Sie hatten vorgehabt, essen zu gehen. Seitdem Maggie das erste Schwangerschaftsdrittel hinter sich hatte, war ihr Appetit wieder zurückgekehrt. Ben fand, dass sie bei ihrem ursprünglichen Plan bleiben sollten.
„Ich bin wirklich nicht in der Stimmung, um irgendwas zu unternehmen. Und ich verstehe nicht, wie das bei dir anders sein kann“, gab sie düster zurück.
„Das war nur eine Voruntersuchung, nichts Endgültiges“, erwiderte er. „Du machst dir ganz umsonst Sorgen.“
„Von wegen umsonst!“, rief sie aus. „Es kann sein, dass unser Baby das Down-Syndrom hat. Ich muss darüber nachdenken, was das bedeutet. Für mich ist das wichtiger als alles andere. Also bring mich bitte nach Hause.“
Maggie zog die Knie an und schlang die Arme um ihre Beine. Sie wirkte niedergeschlagen, und Ben war beunruhigt. Seiner Meinung nach war das eine übertriebene Reaktion. Doch er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er hatte das Gefühl, dass alles, was er sagte, die Sache nur noch schlimmer machte.
Schweigend fuhren sie zu ihrem Haus.
Sobald sie da waren, ging Maggie hinein und zog sich sofort in ihr Schlafzimmer zurück.
Ben folgte ihr. Sie saß auf der Bettkante, klein und verletzlich. Er wusste nicht recht, was er tun sollte. Er fürchtete, sie würde ihn zurückstoßen, falls er versuchte, sie zu trösten. Aber er konnte auch nicht mitten im Zimmer stehen bleiben. Auf einmal kam er sich viel zu groß und schwerfällig vor.
Nach kurzem Zögern setzte er sich zu Maggie aufs Bett. Nahe genug, jedoch ohne sie zu berühren. Er wollte ihr zeigen, dass er für sie da war, aber sie sollte sich nicht bedrängt fühlen.
„Sprich mit mir, Maggie. Ich denke, wir sollten darüber reden, was gerade passiert ist“, meinte Ben. „Ich habe nämlich den Eindruck, dass wir im Moment nicht auf derselben Wellenlänge sind.“
„Du warst doch dabei und hast gehört, was Dr. Evans gesagt hat. Unser Baby hat einen Gendefekt.“
„ Möglicherweise“ , korrigierte er. „Es besteht ein gewisses Risiko dafür, das ist alles.“
„Aber wenn unser Baby eine genetische Krankheit hat, was willst du dann tun?“, fragte sie bedrückt.
„Ich bin nicht bereit, über Eventualitäten zu reden. Lass uns abwarten, bis wir alle Fakten haben.“
„Das Ergebnis der Blutuntersuchung kommt frühestens morgen. Aber ich kann doch bis dahin nicht einfach alles ignorieren, was wir gehört haben“, erklärte Maggie. „Ich werde alle Möglichkeiten durchgehen.“
„Aber dann denk bitte auch an die Möglichkeit, dass unser Baby absolut gesund sein kann. Denn das ist schließlich immer noch das Wahrscheinlichste“, erwiderte Ben. „Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, wenn du dich auf etwas fixierst, was vielleicht eintritt, vielleicht aber auch nicht. Falls das Baby Probleme haben sollte, werden wir uns damit befassen, sobald wir darüber Gewissheit haben. Und wir können auch nichts tun, um das zu ändern.“
„Ich habe Angst.“
Er legte ihr den Arm um die Schultern, obwohl er halb damit rechnete, dass sie ihn zurückweisen würde. Doch Maggie ließ es zu. „Jeder möchte ein gesundes Baby haben. Wir genauso wie jedes andere Paar. Aber bitte mach kein Drama aus dem, was heute gewesen ist. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Das ist ganz normal. Aber verlier die anderen Möglichkeiten dabei nicht aus den Augen. Und was immer geschieht, wir werden es zusammen durchstehen.“
Ben wollte ihre Bedenken nicht verharmlosen. Immerhin waren diese durchaus gerechtfertigt. Aber er wollte vermeiden, dass Maggie sich von irrationalen Ängsten beherrschen ließ. „Leg dich einfach mal hin und ruh dich aus. Ich bring dir einen Tee.“
„Ich will keinen Tee.“
Er bemühte sich, ihren Tonfall nicht persönlich zu nehmen. Schließlich verlangte er von ihr ja nur, dass sie Geduld hatte und weitere Informationen abwartete. Also musste er mit ihr wohl auch Geduld haben.
Maggie rollte sich auf dem Bett zusammen und drehte ihm den Rücken zu. Ben wartete eine Weile, ob sie noch etwas sagen würde. Aber sie schwieg. Irgendwann hörte er dann, wie ihre Atmung ruhiger wurde. Sie war eingeschlafen. Fürsorglich deckte er sie mit einer Wolldecke zu und ging leise hinaus.
Er war nicht müde und konnte auch nicht untätig herumsitzen. Maggie ging es
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