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Aerzte zum Verlieben Band 41

Aerzte zum Verlieben Band 41

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 41 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona Lowe , Emily Forbes
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„Warum ausgerechnet hier, Megan?“
    „Meine Großmutter hat als Kind in Penhally Bay gelebt, und sie wollte ihre letzten Tage hier verbringen. Mir war es egal, wo ich arbeite.“ Sie klang so einsam und verloren, dass es ihm ins Herz schnitt. Noch immer fühlte er sich stark zu ihr hingezogen, genau wie damals. Doch es war vorbei, nichts konnte die Vergangenheit ungeschehen machen. Trotzdem brauchte er dringend Antworten.
    „Megan, ich weiß, dass du nicht darüber reden willst, und ich werde nicht noch einmal fragen, wenn du es nicht möchtest, aber ich muss wissen …“ Josh hielt ihren Blick fest. „War das Baby von mir?“
    Megan wurde kreideweiß, doch dann wichen Erschütterung und Schmerz in ihren Augen einem zornigen Ausdruck. „Natürlich war es deins!“, schleuderte sie ihm entgegen. „Ich bin nicht wie du, ich habe mich nicht durch die Betten geschlafen!“
    „Warum hast du es mir nicht gesagt?“ Tief in seinem Herzen hatte er es immer geahnt, und dennoch spürte er, wie Verzweiflung und Ärger in ihm hochstiegen.
    „Wann denn?“ Ihre Stimme bebte. „Du hast kaum mit mir gesprochen. Außerdem, welchen Sinn hätte es gehabt? Du hast mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich dir nichts bedeute. Du wolltest keine Kinder, und du wolltest auch nie heiraten. Das allerdings hat sich in den letzten acht Jahren geändert!“, fügte sie verbittert hinzu.
    Ihre Vorwürfe taten weh, umso mehr, als er sich eingestehen musste, dass Megan recht hatte. Was hätte er getan? Wahrscheinlich das Falsche, wie so oft damals. Trotzdem schnürte es ihm fast die Luft ab, als er sich vorstellte, dass das leblose Baby in seinen Armen sein Sohn gewesen war.
    „Du hast mir keine Chance gelassen, von meinem Sohn Abschied zu nehmen“, stieß er rau hervor.
    „Du hast vielleicht Nerven! Welche Chance hatte ich denn, als du mich wie einen billigen One-Night-Stand behandelt hast?“ Tränen hingen an ihren Wimpern. „Was war mit mir, als du mir mein Kind genommen hast – und mit ihm jede Chance, jemals wieder eins zu bekommen?“
    „Himmel noch mal, Megan …“ Sein Ton wurde weicher, als sie ihn mit verräterisch schimmernden Augen ansah. „Das war nicht meine Entscheidung.“ Sie wirkte so unglaublich zerbrechlich, dass er ein starkes Bedürfnis verspürte, sie in die Arme zu nehmen und zu trösten. Etwas, das er damals hätte tun sollen.
    Vor acht Jahren.
    Bilder der schrecklichen Nacht stiegen in ihm auf. In der Notaufnahme herrschte Chaos, nachdem ein schwerer Unfall das Team in Atem gehalten hatte. Ein Schulbus war in die Massenkarambolage verwickelt gewesen, und sie versorgten noch immer einige der Opfer, als die Rettungsleitstelle den nächsten Notfall ankündigte – eine Schwangere, stark blutend, Verdacht auf Fehlgeburt. Josh war Assistenzarzt, jung und nicht im Mindesten darauf vorbereitet, was ihn erwartete. Als er sah, dass die Sanitäter im Laufschritt Megan hereinrollten, war es für ihn wie ein Schock.
    „Dein Leben stand auf dem Spiel, wir hatten nicht einmal Zeit, dich in den OP zu bringen. Ich habe den Kollegen eindringlich gebeten, dir Hoffnung für die Zukunft zu lassen. Aber er sagte, wir hätten keine Wahl. Du würdest uns unter den Händen verbluten, wenn wir die Gebärmutter nicht entfernen. Was hätte ich machen sollen?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Tränen liefen ihr über die Wangen, und der schützende Panzer, den er um sein Herz errichtet hatte, drohte zu bersten. Er hatte die Erinnerungen verdrängen können, Megan hingegen nicht. Sie lebte Tag für Tag damit. Josh erstickte fast an den heftigen Schuldgefühlen, die ihn plötzlich erfüllten.
    „Welchen Namen hast du ihm gegeben?“ Er quälte sie und sich mit dieser Frage, aber er musste es wissen.
    „Stephen“, flüsterte sie. „Nach meinem Vater.“
    „Danke, dass du es mir gesagt hast.“
    Sie blickten sich an, kämpften gegen Schmerz und Erinnerungen – und gegen das Verlangen, das auch nach acht Jahren und trotz allem, was passiert war, immer noch unter der Oberfläche brodelte.
    Sein Pager zerriss die atemlose Stille im Raum. Gleich darauf klingelte auch Megans – sie und Josh wurden bei einem Notfall gebraucht.
    Obwohl seine Fragen zu dem Baby nun geklärt waren, blieb bei Josh ein seltsames Gefühl zurück. So, als fehle noch etwas, als wäre noch etwas offen …
    Vor acht Jahren hatte er gespürt, dass Megan anders war und dass sie ihm gefährlich werden könnte. Und er sollte recht behalten. In der einen Nacht

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