Aerzte zum Verlieben Band 41
wo sonst hätten sie sonst anfangen sollen zu suchen?
Als sie die Stelle erreichten, war der Strand bereits vollständig unter Wasser. Abby wurde schlecht. Wie sollten sie an die Kinder herankommen? Wie sie herausholen, wenn … falls sie sie fanden?
„Wir brauchen Taucher.“ Mac sprach bereits mit der Rettungszentrale. „Frag bei der Navy an, sie sollen sie sofort herschicken.“
Taucher! Wenn sie nicht ohne Taucher an Emma und Simon herankamen, war die Situation mehr als kritisch. Es würde einige Zeit dauern, bis die Marinetaucher hier waren. Und Zeit hatten sie nicht! Der Flutpegel stieg mit jeder Minute.
Mac rannte zu einem Laden, der Wassersportartikel verkaufte. Ein paar Minuten später kehrte er mit Taucherflossen zurück. „Damit bin ich schneller“, sagte er. „Versuch noch mal, sie zu erreichen. Auch wenn du sie nicht hören kannst, so kann sie dich vielleicht verstehen. Sag ihr, dass Hilfe unterwegs ist. Und schick eine SMS, die gehen manchmal besser durch als ein Anruf.“
Ohne sich darum zu kümmern, ob ihm vielleicht jemand zusah, zog Mac sich bis auf Boxershorts und T-Shirt aus. Abby wählte derweil Emmas Handynummer. Vergeblich. Also schrieb sie mit zitternden Fingern eine Nachricht.
Wir holen Euch. Dad ist hier. Halt durch. Haben Dich lieb.
Als sie auf Senden drückte, war Mac fertig.
„Ich hole sie da raus, Abby, das verspreche ich dir.“ Er strich ihr zärtlich über die Wange. „Bald ist sie sicher wieder zu Hause.“
Und dann, wie schon Wochen zuvor, kletterte er die Felsen hinunter. Nur dass diesmal für Abby weit mehr auf dem Spiel stand …
Das Wasser war eiskalt und trübe. Mac zwang sich, kurz abzuwarten, bis er freie Sicht hatte. Wenn er zu ungeduldig vorging, gefährdete er Emma und ihren Freund nur.
Und tatsächlich, einige Sekunden später wurde das Wasser klar, und er konnte den Eingang zu Höhle sehen. Noch war eine Lücke zwischen Meeresoberfläche und der Höhlendecke, aber Mac wusste, dass sie sich bald schließen würde.
Die Flossen trugen ihn schnell vorwärts. Die Flut war so hoch. Würde er nur noch zwei leblose Körper bergen können? Nein! Mit solchen Gedanken war niemandem geholfen. Er musste fest daran glauben, dass Emma und Simon sich auf einen höher gelegenen Felsen gerettet hatten.
Mac tauchte zum Höhleneingang. Nach ein paar Metern streckte er den Kopf aus dem Wasser, um sich zu orientieren. Die Decke befand sich in gut einem Meter Höhe über ihm, aber in der Höhle war es so düster, dass er kaum etwas erkennen konnte. Verdammt!
„Emma!“, rief er. Seine Stimme hallte von den feuchten, zerklüfteten Wänden wider.
Keine Antwort.
Der Druck in seinem Magen verstärkte sich. War es die falsche Höhle? Oder noch schlimmer: War er zu spät gekommen?
Da hörte er zu seiner Rechten ein Geräusch. Er fuhr herum, wünschte sich verzweifelt mehr Licht in diesem dunklen Loch. Dann entdeckte er sie, zwei schmale Gestalten auf einem Felsvorsprung. Doch die Erleichterung war nur von kurzer Dauer. Die Kinder waren immer noch in höchster Gefahr, die steigende Flut schwappte bereits um ihre Füße.
„Ich komme!“, brüllte er, während er die Umgebung angespannt nach einem höheren Zufluchtsort absuchte. Es gab keinen, er musste die beiden hier rausschaffen. Fragte sich nur, wie?
Schnell schwamm er zu ihnen.
„Hallo, ihr zwei“, sagte er sanft, ohne sich die eigene Unruhe anmerken zu lassen. „Wie sieht’s aus?“
„Dad!“, jubelte Emma. „Du hast uns gefunden. Siehst du, Simon, ich hab dir doch gesagt, dass mein Dad uns findet. Er rettet ständig Leute.“
Was für eine Ironie des Schicksals. An dem Tag, an dem Emma ihn zum ersten Mal wirklich brauchte, hatte er erfahren, dass er gar nicht ihr Vater war. Aber an seinen Gefühlen änderte das nichts. Kein bisschen. Er liebte Emma wie eine eigene Tochter.
„Dad, Simon hat sich das Bein verletzt. Wir glauben, dass es gebrochen ist. Deshalb haben wir es nicht geschafft rauszuschwimmen, als die Flut kam.“
Und du hast deinen Freund nicht im Stich lassen wollen, mein liebes tapferes Kind, dachte er beeindruckt.
Mac stemmte sich aus dem Wasser und setzte sich zu den Kindern. Viel Platz war nicht, aber eine kurze Untersuchung verriet ihm, dass Emma recht hatte. Das Bein war gebrochen, und nicht nur das. Der Junge hatte sich eine komplizierte Fraktur zugezogen und blutete stark. Blutverlust, Kälte und Angst setzten Simon schwer zu, er zitterte am ganzen Körper und musste so bald wie möglich
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