Aerzte zum Verlieben Band 41
Emma sein. Sie würde sich entschuldigen und sagen, dass sie die Zeit vergessen hätte.
Es war tatsächlich Emma, jedenfalls zeigte das Display ihre Nummer an. Aber die Verbindung war schlecht, und Abby hörte nur Satzfetzen.
„Em? Bist du das? Ich kann dich kaum hören. Kannst du nicht da hingehen, wo du ein besseres Signal hast?“
„Nein … fest … Hilfe …“
Ihr gefror das Blut in den Adern. Die Worte waren kaum zu verstehen, aber die Angst in Emmas Stimme war deutlich. „Wo bist du, Em?“
Wieder nur abgehackte Sätze. Dann kamen vier Worte, bei denen Abby vor Angst übel wurde: „Sitzen fest … Höhle … Flut.“ Und plötzlich ganz klar: „Hilf uns, Mum!“
Ihr geliebtes Kind war in Gefahr! Panik wallte in ihr auf, aber Abby drängte sie zurück. Sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren.
„Bleib ruhig, Emma, und sag mir, wo du bist.“
„Höhle … Strand … verletzt …“
„Du bist verletzt? Gott, Emma!“
Was ihre Tochter antwortete, war nicht zu verstehen.
„Emma, ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, aber lass das Handy an. Ich finde dich, okay? Bleib ruhig, ich komme.“
„Keine Zeit … Beeil d…“ Die Leitung war tot.
Abby war drauf und dran, in Tränen auszubrechen. Sie musste Emma finden, aber wo sollte sie anfangen zu suchen?
Sekundenlang konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Flüchtig nahm sie wahr, wie die Haustür aufging, und dann war er da. Mac! Sie war so erleichtert, dass ihre Knie nachgaben.
„Ich habe geklopft“, begann er entschuldigend, unterbrach sich jedoch, als er ihr Gesicht sah. Es musste etwas Schreckliches passiert sein! Mit zwei langen Schritten war er bei ihr und nahm sie in die Arme. „Atme, Abby, tief durchatmen. So ist es gut. Erzähl mir, was passiert ist.“
Das kostete zu viel Zeit! Sie schob ihn beiseite. „Emma … ich muss zu ihr!“
Mac zog sie zu sich herum und sah sie an. Er war blass geworden, seine Augen waren dunkel wie nachtblaue Tinte. „Sag es mir.“
„Sie steckt irgendwo fest. Und sie ist verletzt. Sie braucht uns, Mac.“ Abby schluchzte auf. „Hilf mir, mein Baby zu finden, unser Kind. Bitte, Mac, du musst mir helfen!“
„Hör mir zu.“ Er packte sie bei den Schultern. „Sieh mich an, Abby.“
Sie tat es und las Angst in seinem Blick. Aber auch Entschlossenheit. „Wir finden unser Mädchen, verstanden?“, sagte er eindringlich. „Es wird alles gut. Aber du musst mir erzählen, was passiert ist!“
„Sie ist mit einem Klassenkameraden an den Strand gegangen. Das war vor drei Stunden. Sie wollte spätestens um eins zurück sein. Sie hatte es mir versprochen.“ Zitternd holte Abby Luft. Mac hatte recht. Wenn sie in Panik ausbrach, machte sie alles nur schlimmer. „Sie hat mich angerufen, aber das Signal war sehr schwach. Ich weiß nur, dass sie in irgendeiner Höhle festsitzt – und verletzt ist.“
Mac tippte schon eine Nummer in sein Handy. „Ich alarmiere den Rettungsdienst. Wir brauchen auch die Küstenwache.“
Sie hörte, wie er die Informationen weitergab.
„Was ist? Was haben sie gesagt?“, wollte sie wissen, als er mit grimmiger Miene das Gerät zuklappte.
„Seenotrettungskräfte und die Luftrettung sind unterwegs.“
Sie spürte, dass er ihr etwas verschwieg. „Mac, da ist doch noch etwas. Sag es mir, ich will es wissen!“
Er zögerte.
„Bitte, Mac.“
„Die Flut kommt. Und sie wird höher ausfallen als sonst. Wenn sie irgendwo eingeschlossen sind, sind sie in Gefahr.“
Abby schrie auf und sank in die Knie. Sofort war er bei ihr, hob sie auf die Arme und drückte sie fest an sich. „Bleib du hier, Abby“, sagte er und trug sie zum Sofa. „Falls Emma anruft. Und versuch, sie zu erreichen. Ich muss los.“
Sie rappelte sich auf. „Ich komme mit.“
„Lieber nicht.“
„Denk nicht mal dran, mich davon abzuhalten!“ Bebend atmete sie tief durch. „Ich schaffe das, versprochen. Ich werde nicht durchdrehen und nicht im Weg sein. Aber ich komme mit!“
10. KAPITEL
Fünf Minuten später liefen sie an den Klippen oberhalb des Strands entlang. Von Simons Eltern hatte Mac erfahren, dass der Junge von einer bestimmten Höhle ganz fasziniert war. Natürlich hatten sie ihm streng verboten, sich dort hineinzuwagen. Aber anscheinend wollte er seine neue Freundin beeindrucken, und so waren die beiden Kinder hineingegangen.
Bei Ebbe war die Höhle leicht zu erreichen, doch die Flut konnte ihnen den Rückweg abschneiden. Abby wusste instinktiv, dass Emma dort war. Und
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