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Aerzte zum Verlieben Band 41

Aerzte zum Verlieben Band 41

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 41 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona Lowe , Emily Forbes
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…“
    „Kommen Sie, Susan.“ Entschlossen nahm Leo sie am Arm und schob sie vorwärts. „Der Operationssaal wartet auf uns.“
    Seine Berührung löste Gefühle in ihr aus, die sie lieber nicht näher analysieren wollte. „Justin, falls du …“
    „Er kann uns jederzeit im OP anrufen, wenn er Fragen hat“, unterbrach Leo sie.
    Einen Moment später betraten sie den Reanimationsraum.
    „Erin, cara , packen wir es an.“ Leo begann, die Rolltrage mit der Patientin aus der Tür zu schieben, drehte sich dann jedoch noch einmal zu Susan um. Um seine vollen Lippen spielte ein jungenhaftes Lächeln. „Entschuldigen Sie … wo geht es hier zum Operationssaal?“
    Susans Herzschlag beschleunigte sich. Bisher war sein unpersönliches Lächeln an ihr abgeprallt, doch dieses Lächeln war anders und hatte eine beängstigende Wirkung auf sie. Nur mit Mühe konnte sie die weich gewordenen Beine vorwärtsbewegen. „Hier entlang. Ich gehe voran.“
    „Das sieht wirklich schlimm aus.“ Vorsichtig unterband Leo die Blutgefäße der gerissenen Milz und durchtrennte sie.
    „Wir brauchen das Absauggerät, Erin.“ Die riesige Blutansammlung im Bauchraum machte ihm Kummer. „Wie ist der Blutdruck, Susan?“
    Ihre grünen Augen über dem Mundschutz blickten bemerkenswert gelassen. „Bedrohlich niedrig. Mir wird wohler sein, wenn Sie den Chirurgiesauger einsetzen.“
    „Mir auch.“ Leo brachte den Saugkopf in die richtige Position und betätigte dann mit dem Fußpedal die Pumpe. Im Geist begann er zu zählen. Er kam gerade bis vier, da sah er aus dem Bauchraum erneut Blut strömen. Rasch brachte er neue Mullkompressen ein.
    „Blutdruck sinkt weiterhin.“ Susans Stimme klang jetzt alarmiert. „Sie hat drei Liter Blut verloren, und das hier ist unsere letzte Packung Erythrozytenkonzentrat, bis der Hubschrauber eintrifft.“
    „Das schaffen wir schon.“ Leo sagte das nicht nur, um Susan und Erin Mut zu machen, sondern auch sich selbst. Er suchte das Operationsfeld Millimeter für Millimeter nach neuen Blutungsquellen ab.“
    „Sauerstoffsättigung sinkt!“, rief Susan. Das Gurgeln des Absauggerätes klang ihm in den Ohren, während Jennys Blut in den großen Glasbehälter unter dem Operationstisch beinahe schneller hineinlief, als Susan es ihr wieder zuführen konnte.
    Plötzlich stürzten all die Erinnerungen wieder auf ihn ein, die er so lange verdrängt hatte. Laute Stimmen. Christinas Schreie. Dom. Schwindendes Leben. Und er mittendrin.
    Leo atmete mehrmals tief durch, um seinen Herzschlag wieder zu normalisieren. Er hatte es nicht geschafft, Dom zu retten, doch er würde alles daran setzen, damit diese Frau den schweren Unfall überlebte.
    Er fand eine neue Blutungsquelle und verschloss sie augenblicklich mit dem Diathermiegerät. Trotzdem sprudelte das Blut ihm noch entgegen. Er streckte seine Hand aus. „Faden Stärke 4.0.“
    „Sie ist etwa eine Minute von einem Herzstillstand entfernt“, warnte Susan, während sie das letzte Erythrozytenkonzentrat an den Ständer hängte.
    „Ich mache, so schnell ich kann.“ Leo legte seine ganze Konzentration in seine Fingerspitzen, als er das blutende Gefäß vorsichtig abklemmte und dann vernähte. Wie durch ein Wunder versiegte der Blutstrom.
    Leos Anspannung legte sich. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er unwillkürlich die Luft angehalten hatte. Erleichtert stieß er den Atem aus.
    „Blutdruckwerte und Sauerstoffsättigung steigen.“ Susan war ebenso erleichtert. „Sie haben mir ganz schön Angst gemacht.“
    Leo hörte auch die Anerkennung aus ihrer Stimme heraus. „Ich bin eben Italiener – wir lieben ein dramatisches Ende.“
    Susan lachte. Es war ein frohes, von Herzen kommendes Lachen, das ihre Augen aufleuchten ließ und ihre Sorgenfalten auf der Stirn glättete.
    Und du hast sie für durchschnittlich und uninteressant gehalten, ging es ihm durch den Sinn, während er sich daran machte, die Operationswunde schichtweise zu verschließen.
    Sie führte der Patientin ein Schmerzmittel zu. „Und wir Engländer ziehen das ruhigere Leben vor.“
    „Das mag auf dich zutreffen, Susan. Ich finde, ein bisschen Dramatik macht das Leben nur interessanter.“ Der suggestive Blick, den Erin Leo unter ihren langen dichten Wimpern zuwarf, sprach Bände. Wenn du interessiert bist, bin ich sofort mit dabei, schien dieser Blick auszudrücken.
    Seit seiner Scheidung hatte Leo immer wieder Affären mit schönen Frauen gehabt, etwas, das er in seinem Leben nicht missen

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