Aerzte zum Verlieben Band 41
Sie brav Ihre Krankengymnastik machen, können Sie vermutlich zum Siebenundzwanzigsten nach Hause gehen.“
„Das werde ich auf jeden Fall“, machte Maria ihr unmissverständlich klar.
Susan beugte sich vor. „Maria, ich verspreche nichts, aber ich kann mit Ihrer Familie reden, und Leo …“
Maria hieb mit der Faust auf den Tisch. Das Funkeln in ihren schwarzen Augen erinnerte Susan sehr an ihren Enkel. „Leo weiß, warum es wichtig ist, und er hat ebenfalls da zu sein.“
Susan war klar, dass sie Maria nicht davon abhalten könnte, an diesem Datum zu Hause zu sein. Sie fragte sich nur, warum auch Leo dabei sein musste.
8. KAPITEL
„Hast du einen Moment Zeit, Susan?“
Kaum vernahm sie Leos Stimme, überliefen sie schon wieder heiße Schauer. Sag einfach ja und schlaf mit ihm, damit du nicht immer daran denken musst. Wie gefährlich kann unverbindlicher Sex schon sein?
Seit zwei Tagen hatte sie Leo nur im Dienst gesehen. Auf seinen Vorschlag war er nicht mehr zurückgekommen. Eigentlich hätte sie darüber erleichtert sein müssen, doch allein der Gedanke daran genügte, um in ihrem Körper eine neue Hitze zu entfachen.
„Natürlich.“ Sie hob den Kopf und sah Leo mit einer Frau vor sich stehen, die ebenso attraktiv und schwarzhaarig war wie er. Breit lächelnd legte er ihr den Arm um die Schultern.
Der Stich, den Susan bei diesem Anblick verspürte, war wie ein Schock für sie. Himmel, sie konnte doch unmöglich eifersüchtig sein? So tief gingen ihre Gefühle nun auch wieder nicht. Oder doch?
„Ich möchte dir meine Schwester Chiara vorstellen, Susan.“
Schwester … Susan verachtete sich für die Erleichterung, die sie durchflutete. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Chiara. Leo sagte mir schon, dass er mehrere Schwestern hat.“
Chiara reichte ihr lächelnd die Hand. „Ja, wir sind drei Schwestern.“
„Drei rechthaberische, eigensinnige Schwestern“, betonte Leo, doch er grinste dabei fröhlich.
Susan lachte. „Armer Leo. Bestimmt hast du dir oft einen Bruder gewünscht.“
Sein Lächeln verschwand, und ein harter Ausdruck erschien um seinen Mund.
„Chiara und ihr Mann Edoardo mit ihren drei Söhnen sind eine amtlich registrierte Pflegefamilie“, erklärte er. „Ich habe mit der Sozialarbeiterin gesprochen. Alec kann für eine Weile bei ihnen bleiben.“
Susan freute sich sehr über die gute Nachricht. „Oh, das ist wundervoll! Die ideale Lösung für den Jungen.“
Chiara nickte freundlich. „Wir wohnen ebenfalls in den Weinbergen, da wird Alec einige Spielkameraden haben, die ihn von seinem Kummer ablenken. Hoffentlich ist seine Mutter bald wieder gesund.“
Susan musste schlucken. „Ich habe gerade die Nachricht vom Melbourne City Hospital bekommen, dass Penny an der ECMO-Maschine hängt.“
Leo unterdrückte einen Fluch und schloss kurz die Augen.
„Ist das etwas Schlimmes?“, erkundigte Chiara sich.
Er nickte. „Das Gerät gleicht einer Herz-Lungen-Maschine. Es pumpt das Blut durch einen Oxygenator, der das Kohlendioxid aus dem Blut filtert und es mit Sauerstoff anreichert. Dann wird es dem Patienten wieder zugeführt. Bei Schweinegrippe ist das die letzte Rettung. Wir können nur hoffen, dass Penny es schaffen wird.“
Chiara war voller Mitgefühl. „Wann können wir Alec nach Hause holen?“
„In zwei Tagen“, antworteten Susan und Leo wie aus einem Mund.
„Wunderbar. Ich werde jetzt zu ihm gehen und ein bisschen bei ihm bleiben.“ Chiara wandte sich an Susan. „Oh, bevor ich es vergesse – unsere Mutter möchte Sie zur Weinlese einladen. Sie haben sich so nett um Nonna gekümmert, und wir würden uns alle sehr freuen, Sie dabeizuhaben.“
Susans Wangen brannten, als sie einen herausfordernden Blick von Leo einfing. Natürlich würde auch er da sein, und es würde so gut wie unmöglich sein, ihm aus dem Weg zu gehen. Genau so unmöglich war es, in einem kleinen Ort wie Bandarra eine solche Einladung auszuschlagen. „Ich komme gern, sofern mich kein Notfall daran hindert“, stimmte sie deshalb zu.
Nachdem Chiara gegangen war, beschloss Susan, etwas zu Mittag zu essen, und Leo wollte auf seinem Rennrad eine Runde drehen. Gemeinsam gingen sie zum Ausgang.
Die breiten Glastüren glitten automatisch auseinander.
„Susan!“, ertönte es plötzlich wie ein verzweifelter Hilfeschrei. Im nächsten Moment sah sie Morgan Dalhensen über den Parkplatz hasten. Er triefte vor Nässe, ebenso der kleine Junge, den er auf den Armen trug. „Helfen Sie
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