Aerzte zum verlieben Band 43
konnten sie ihm wohl ihre Adresse in Edinburgh nennen. Als er an der Tür der Taylors läutete, hielt hinter seinem Wagen ein Taxi. Es dauerte eine Weile, bis Roses Vater öffnete. Er stützte sich zwar noch auf seinen Stockt, doch es schien ihm wesentlich besser zu gehen. Ãber den Ausdruck in seinen Augen erschrak Jonathan. Noch nie hatte er Tom Taylor so niedergeschlagen oder verängstigt gesehen.
âWas ist passiert?â, fragte Jonathan alarmiert.
Verzweifelt schüttelte Tom den Kopf. âEntschuldigen Sie, Jonathan, ich kann jetzt nicht mit Ihnen reden. Mein Taxi wartet.â
âIrgendwas stimmt hier doch nicht. Hat es mit Rose zu tun?â Er trat Tom in den Weg.
âBitte, Jonathan. Ich habe keine Zeit. Ich muss zum Krankenhaus.â
âZum Krankenhaus?â Jonathans Angst verstärkte sich.
Tom sah ihn bekümmert an. âWir mussten ihr versprechen, Ihnen nichts zu sagen.â
âVerraten Sie mir nur, wo sie ist.â
âDas geht nicht. Ich muss zum Krankenhaus. Aber ich kann Sie ja nicht davon abhalten, hinter dem Taxi herzufahren, nicht wahr?â, meinte Tom.
Jonathan verstand. Während er quälend langsam dem Taxi durch den dichten Londoner Verkehr folgte, überschlugen sich seine Gedanken. Seine geliebte Rose war in Gefahr.
Jonathan war vor Angst fast auÃer sich, als das Taxi endlich vor der neurologischen Klinik anhielt. Er lieà den Wagen einfach im Halteverbot stehen und holte Tom schnell ein.
Behutsam stützte er ihn. âSie ist hier, richtig?â
Tom nickte nur, Tränen standen ihm in den Augen.
âLebt sie? Bitte, das müssen Sie mir sagen!â
âIch weià es nichtâ, erwiderte Tom leise. âSie wird gerade an einem Aneurysma im Kopf operiert. Anscheinend die gleiche Geschichte wie bei mir. Es wurde bei einer Untersuchung festgestellt. Wir wissen nicht, ob sie die Operation überlebt.â
Jonathan schnürte es die Luft ab. âNatürlich überlebt sieâ, stieà er gepresst hervor.
Als Rose erwachte, glaubte sie zu träumen. Doch es war kein Traum.
âHey, wie fühlst du dich?â Jonathans Augen waren feucht, als hätte er geweint.
âIch lebe?â Das verschwommene Bild ihrer Eltern tauchte vor ihr auf.
Jonathan stützte sie und half ihr, einen Schluck Wasser zu trinken. Es schmeckte köstlich. Sie lebte und konnte es kaum fassen.
âDie Operation ist sogar besser verlaufen, als der Chirurg gehofft hatte. Du wirst wieder ganz gesund. Eine Weile musst du es noch ruhig angehen lassen. Aber danach kannst du alles tun, was du willstâ, erklärte Jonathan.
Rose wackelte mit den Zehen. Gut. Dann streckte sie die Finger. Sie konnte sich bewegen, sie konnte sprechen, sehen und verstehen.
Ihr wurden die Lider schwer. âDu hast mich gefundenâ, flüsterte sie, ehe sie wieder einschlief.
Als sie das nächste Mal erwachte, saà Jonathan immer noch an ihrem Bett. Er sah sie unverwandt an, als könnte er seinen Blick nicht von ihr losreiÃen.
âHallo, Schatz.â Ihre Mutter beugte sich von der anderen Seite über sie und gab ihr einen Kuss. âWillkommen zurück.â Sie trat zur Seite, um ihrem Vater Platz zu machen.
Tränen der Rührung rollten ihm über die Wange. âMein Kindâ, sagte er schlicht. âMein kleines Mädchen. Du wirst ein langes, glückliches Leben haben. Gott sei Dank.â
âWir werden euch zwei jetzt ein paar Minuten allein lassenâ, meinte ihre Mutter. âJonathan will nicht nach Hause, ehe er nicht ganz sicher ist, dass es dir gut geht.â
Rose schaute zu ihm hin. Sein Gesicht war grau und unrasiert.
âNicht sprechenâ, wies er sie sanft an. âDu warst seit der Operation sediert und musst dich ausruhen.â
âWie lange?â, flüsterte sie.
âZwei Tage. Die zwei längsten, schrecklichsten Tage meines Lebens.â Mit dem Finger berührte Jonathan ihre Wange. âDu musst jetzt schlafen. Keine Bange, wenn du aufwachst, werde ich immer noch da sein.â Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen. âEgal, was du sagst, mich wirst du so schnell nicht wieder los.â
Es war ein herrlicher Sommertag, als Rose den blumengesäumten Gartenweg entlangschritt â auf ihren Bräutigam zu.
Ihre Eltern saÃen überglücklich in der ersten Reihe. Anstatt des traditionellen Hochzeitsmarsches spielte eine Band
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