Aerzte zum verlieben Band 43
sich neben sie.
âDas ist gut gegen Hämorrhoidenâ, erklärte er ernsthaft.
âHämorrhoiden?â, wiederholte Maggie verdutzt.
âMan darf niemals einen kalten Po bekommenâ, belehrte er sie. âDas sollte das Erste sein, was man einem Medizinstudenten beibringt. Es gibt kaum etwas Lästigeres als Hämorrhoiden.â
Es war zwar zu dunkel, um ihr Gesicht erkennen zu können, doch Max war sich sicher, dass Maggie lächelte. Weiter so.
Er legte seinen Arm um ihre Taille und drückte sie an sich. Selbst durch die Daunendecke hindurch konnte er ihre Wärme spüren. Es fühlte sich gut an.
Mehr als das.
âMöchtest du mir die Sache mit den Kälbern erklären?â, fragte er, um ein ungefährliches Gespräch in Gang zu bringen.
âEs war Grans Traum. Ihr Plan, um alles geordnet zu hinterlassen. Sie wollte, dass ich herkomme, damit Williams Sohn die Farm erben kann. Und sie wollte, dass Angus wieder Milchvieh hat.â
âWilliams Sohn alsoâ, wiederholte Max langsam. âDamit meinst du das kleine Mädchen, das in zwei Monaten auf die Welt kommen wird, oder?â
âJa. Und die Tatsache, dass aus Archibald eine Annie geworden ist, stellt nur das kleinste meiner Probleme darâ, entgegnete Maggie trocken. âEs geht hier um Träume. Um Bettys Träume und um meine. An irgendeiner Stelle haben sie sich vermischt.â
âMöchtest du es mir erzählen?â
Nachdenklich lehnte sie sich noch näher an ihn. âNa gut. Unsere Lebensgeschichten lassen sich schnell erzählen. Ich bin Engländerin; genau wie Williams Mutter. Sein Vater â also Bettys Sohn â ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er hat die Farm mit achtzehn Jahren verlassen, wanderte nach England aus und ist niemals hierher zurückgekehrt. William wuchs in London auf. Wir haben uns während unserer Facharztausbildung kennengelernt. Wir verliebten uns, heirateten und lebten wie Millionen anderer Londoner ein GroÃstadtleben. Doch immer wieder sprach William voller Sehnsucht von der Farm seiner wundervollen GroÃmutter, wo er während seiner Schulzeit die Ferien verbracht hatte. Er liebte das ländliche Leben hier, die freundlichen Menschen und die raue Küstenlandschaft. Es war sein Traum, eines Tages nach Yandilagong zu ziehen, hier eine Praxis zu eröffnen und unseren Kindern eine idyllische, freie Kindheit zu ermöglichen.â
âEin schöner Traum.â
âEs war mehr als dasâ, entgegnete Maggie versonnen. âWir hatten beide keine glückliche Kindheit. Und so erschien uns die Vorstellung von einem gemütlichen Farmhaus, einer gemeinsamen Landarztpraxis und dem Leben in einer freundlichen kleinen Gemeinde als der perfekte Zukunftsplan. Wir brauchten nur noch unsere Facharztausbildung abzuschlieÃen, und dann sollte es losgehen. Doch es kam anders. Will starb. Ich war so verzweifelt und traurig, dass ich immer nur von einem Tag auf den anderen leben konnte. Und dann kam ein Brief von Betty.â
Sie seufzte tief, bevor sie fortfuhr. âIch weià nicht, wie sie es erfahren hatte, doch sie wusste von dem konservierten Sperma. Und sie bot mir an, zu ihr zu ziehen. Wills Baby könne auf der Farm aufwachsen â genau wie wir es geplant hatten â, und für mich gäbe es eine Einliegerwohnung. Sie sagte, sie würde mir mit dem Baby helfen und fügte sogar einen unglaublich netten Brief des Doktors in Yandilagong bei, in dem er mir eine Teilzeitstelle anbot.â Maggie lachte bitter auf.
âUnd dann?â, fragte Max.
âDann habe ich meine Vernunft über Bord geworfen und bin hergekommen. Es ging mir damals so schlecht, dass Bettys Vorschlag mir wie der rettende Strohhalm erschien. Mir war klar, dass ich niemals wieder heiraten wollte, doch ein Baby â Wills Baby â war für mich der Beginn eines neuen Lebens. AuÃerdem hatte ich mir überlegt, dass ich die Farm einfach wieder verlassen könnte, falls es mir nicht gefallen sollte. Hier in Australien gibt es schlieÃlich in jeder Stadt Stellenangebote für Ãrzte. Also lieà ich in London eine In-vitro-Befruchtung durchführen, und als klar war, dass es geklappt hatte, bin ich ausgewandert. Damals war ich im vierten Monat.â
âUnd hier â¦â
âHier habe ich dann das hierâ, sie machte eine ausholende Handbewegung, âvorgefunden.â Max bemerkte, dass sie
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