Aerzte zum verlieben Band 43
ansahen.
Er musste wissen, ob sie sicher zu Hause angekommen war. Doch im Radio hatte er gehört, dass sämtliche StraÃen verstopft waren. Selbst wenn er im OP fertig war, würde es ihm nicht gelingen, zu ihr zu fahren.
Voller Verzweiflung rief er nach dem letzten Eingriff â es war inzwischen zwei Uhr morgens â John und Margaret auf der Farm an. Er weckte sie und versetzte sie in helle Aufregung.
Ãberflüssigerweise.
Denn sie konnten ihm nicht helfen. Maggie hatte bei ihrer Abreise ihr Handy an John übergeben, weil die Einheimischen diese Nummer kannten und zur Kontaktaufnahme nutzten. Sie hatte angekündigt, sich in Sydney ein neues Gerät zu kaufen, hatte John aber bis jetzt nicht die Nummer gegeben. Normalerweise riefen die beiden Maggie tagsüber über die Vermittlung in ihrem Apartment an.
Warum hatte Max selbst sie nicht nach ihrer Handynummer gefragt?
Er verlieà die Station und ging langsam zu seiner Wohnung. Reagierte er über? Er fühlte sich wie ein Idiot.
Doch noch stärker war seine Unruhe.
Maggie.
Irgendetwas stimmte nicht.
Und während er noch nachdenklich im Mondlicht stand, traf ihn die Erkenntnis plötzlich wie der Blitz: Sie gehörten zusammen. Ein Mann, eine Frau und ihr Baby.
Was machte er also hier?
Coogee war etwa drei Meilen entfernt. Wie lange würde es dauern, bis er zu Fuà dort war?
Wie lange würde es dauern, wenn er rannte?
Wenn sie ganz still lag, waren die Schmerzen gar nicht so schlimm.
Also lag sie ganz still.
Doch dann wurden die Rückenschmerzen wieder stärker. Sie schienen in Wellen zu kommen.
Das Apartment war vollkommen dunkel.
Sie hatte keine Angst vor der Dunkelheit.
Doch sie hatte Angst.
Okay, ganz ruhig. Die Schmerzen waren wohl doch richtige Wehen. Und ja, sie schienen immer stärker zu werden. Bei immer kürzeren Abständen.
Noch einmal rief sie den Rettungsdienst an.
âLeider gibt es erhebliche Verkehrsproblemeâ, erklärte ihr ein freundlicher Mann geduldig. âIch gebe mein Möglichstes, um Ihnen einen Wagen zu schicken. Könnte irgendjemand Sie zum nächsten Arzt bringen? Vielleicht ein Nachbar?â
âIch werde versuchen, jemanden zu findenâ, versprach Maggie mit SchweiÃperlen auf der Stirn.
Sie rappelte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht hoch und ging zur Tür, um diese einen Spalt weit zu öffnen. Nur für den Fall, dass es der Rettungswagen doch bis zu ihr schaffte.
Nachdenklich starrte sie auf den dunklen Gang und versuchte, sich an die einzelnen Nachbarn zu erinnern. Wen konnte sie um Hilfe bitten?
Sicher war sie nur etwas hysterisch.
Dies war ihr erstes Baby. Die Geburt würde noch Stunden, vielleicht sogar Tage dauern. Auf jeden Fall aber bis zum nächsten Morgen. Kein Grund, fremde Menschen zu belästigen.
Sie ging zurück ins Wohnzimmer und lieà sich auf die Couch sinken.
Nein, sie würde nicht hier im Dunkeln liegen und Angst haben. Auf keinen Fall!
Max.
Denk nicht an ihn, befahl sie sich streng. Für Max war es noch schwieriger herzukommen als für einen Rettungswagen. Es war sinnlos, über ihn nachzudenken. Sie sollte sich lieber auf ihre Tochter konzentrieren. Oder sollte ihr Baby sie bei ihrer ersten Begegnung schweiÃüberströmt und mit angstverzerrtem Gesicht sehen?
Nein!
Sie holte tief Luft. Kein Grund zur Sorge. Dies konnte der Geburtstag ihrer Tochter werden. Sie sollte sich freuen.
Mit zusammengebissenen Zähnen richtete sie sich auf, um die Kerze auf dem Tisch anzuzünden.
Drei Meilen waren â verglichen mit einem Marathon â keine groÃe Entfernung. Und da er mehrmals pro Woche trainierte, hielt Max sich für einigermaÃen fit. Doch Laufen gehörte nicht zu seinem üblichen Trainingsprogramm. Und in fast völliger Dunkelheit erwies sich sein Plan als unerwartet schwierig.
Immer wieder sagte er sich, dass er sich wie ein Vollidiot benahm. Es gab keinen vernünftigen Grund, derart panisch durch die Stadt zu rennen. Doch er wusste, dass er sich erst wieder beruhigen würde, wenn er Maggie in Sicherheit wusste.
Maggie. Maggie. Maggie.
Er hatte sie allein nach Hause gehen lassen. Unverantwortlich.
Doch er hatte schlieÃlich nicht wissen können, dass diesmal der Strom dauerhaft ausgefallen war.
Wieso hatte er diese völlig irrationale Befürchtung, dass er sie verlieren würde?
Sie gehörte ihm doch gar nicht. Doch seine Vernunft wurde von
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