Aerzte zum verlieben Band 43
brauchte?
Dafür waren Freunde da. Und wenn er sich dabei besser fühlte, dann hatte sie überhaupt nichts dagegen, seine Hand zu halten.
Dass sie sich seiner Wärme, der langen, kräftigen Finger, die ihre umschlossen, überdeutlich bewusst war, sollte sie schnell wieder vergessen. Genau wie den prickelnden Schauer, der ihr über die Haut rieselte wie eine zärtliche Berührung â¦
Joey hörte auf zu wippen. Der grüne Frosch kam zum Stillstand.
âWollen wir einen Kakao trinken gehen?â, schlug Tom vor. âZum Aufwärmen?â
Joey nickte. Er nahm zwar nicht die Hand seines Onkels, aber er ging dicht neben ihm. Flora fiel auf, dass Tom nicht mehr so lange Schritte machte, damit Joey sich seinem Gang anpassen konnte. Der groÃe, kräftige Feuerwehrmann hatte ein feines Gespür für andere, und das gefiel ihr. Sogar sehr.
Nachdem sie jeder eine heiÃe Schokolade getrunken hatten, bestand Tom darauf, für alle zu bezahlen. Und er bot ihr das Du an, bevor sie aufbrachen. Mit roten Wangen nahm Flora an.
Tom fuhr sie nach Hause.
âDu hast bestimmt noch zu tunâ, sagte er etwas verlegen.
âDanke für das Mittagessen, es war sehr schön â auch die Zeit im Park.â Sie lächelte Joey an. âOnkel Tom hat Montag und Dienstag frei, dann holt er dich von der Schule ab. Wir beide sehen uns Mittwochmorgen zum Frühstück, und nach der Schule gehen wir mit Banjo Gassi und sammeln Eier ein, ja?â
Joey nickte.
âVielen Dank, Flora. Du bist ein Schatzâ, sagte Tom sanft. âBis Mittwoch.â
âFlora?â
Auch ohne die Nummernanzeige auf dem Telefon hätte sie Toms tiefe raue Stimme erkannt.
âJa?â
âBist du beschäftigt?â
âIch wollte gerade los.â
âMacht nichts, dann rufe ich später noch mal an.â
âTom?â Sie zögerte. âWas ist denn? Musst du doch arbeiten? Soll ich Joey nachher abholen?â
âNein, nichts dergleichen, aber ich hätte gern mit dir über Joey gesprochen.â
Er brauchte sie. Das machte es ihr leichter, ihre Schüchternheit zu überwinden. Flora traf eine spontane Entscheidung. âIch wollte zum Friedhof und Blumen zum Grab meiner Eltern bringen. Es dauert nicht lange. Wir könnten uns in einer halben Stunde im Coffeeshop in der Nähe der Kirche treffen.â
âDie Kirche in Penhally Bay?â
âJa. Warum?â
Ein leiser Seufzer drang durch die Leitung. âDort sind Susie und Kevin begraben. Ich müsste auch frische Blumen hinlegen. Eigentlich sollte ich Joey mitnehmen, aber ich weià nicht, ob ich mich zusammenreiÃen kann, wenn ich an ihrem Grab stehe. Und ich möchte nicht, dass Joey mich dann so sieht.â
âDie erste Zeit ist am schwerstenâ, sagte sie verständnisvoll. âKomm doch mit. Ich bin am Grab meiner Eltern, aber wenn du reden willst, bin ich nicht weit weg.â
âIch möchte nicht aufdringlich sein.â
âBist du nicht. WeiÃt du was? Wir teilen uns die Narzissen. Es sind genug, ich habe sie gerade im Garten gepflückt.â
âWirklich?â
Er klang unglaublich erleichtert, und damit war für Flora alles entschieden. âIn zehn Minuten vor der Kirche, ja?â
Flora stellte ihren Wagen auf dem kiesbestreuten Parkplatz an der Friedhofsmauer ab. Hier war es still und friedlich, und vom Kirchhof aus konnte man auf das Meer blicken. Ihre Eltern hatten sonntags gern auf einer der Bänke an den Klippen gesessen, um die Aussicht zu genieÃen.
Tom wartete an der Pforte auf sie. âIch danke dir, Floraâ, sagte er lächelnd, und ihr Herz schlug schneller.
âKeine Ursache.â Sie reichte ihm den BlumenstrauÃ.
Das Lächeln verschwand, als er auf die leuchtend gelben Narzissen starrte. âSusie liebte Frühlingsblumen. Nachdem Kevin und sie das Haus gekauft hatten, hat sie als Erstes überall Blumenzwiebeln eingesetzt. Ich weià noch, wie sehr sie sich auf den eigenen Garten gefreut hat. Der Balkon in der Wohnung in St. Piran war ihr nie genug. Was ich ja gar nicht verstehen kann. Ich bin froh, nicht den Rasen mähen oder Unkraut zupfen zu müssen, aber Susie â¦â Er verzog das Gesicht. âIch kann es immer noch nicht glauben, dass sie nicht mehr da ist.â
âIch weiÃ, was du meinst. Manchmal rede ich von meinen Eltern, als wären sie noch am Leben.â
Er legte ihr
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