Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 43

Aerzte zum verlieben Band 43

Titel: Aerzte zum verlieben Band 43 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox , Kate Hardy , Anne Fraser
Vom Netzwerk:
sagte, lassen Sie sich Zeit. Verlangen Sie nicht zu viel auf einmal von sich.“
    Sie hatte recht. Weil er Susie und Kevin ersetzen und Joey ein guter Vater sein wollte, litt er umso mehr darunter, dass sein Neffe sich vor ihm zurückzog. Und wenn er sich auf die Arbeit freute, wo er seine Probleme vergessen konnte, bekam er erst recht Schuldgefühle. Kinder besaßen feine Antennen, und Joey spürte seinen Frust bestimmt. Die Folge war, dass er sich noch tiefer in seinem Schneckenhaus verkroch.
    â€žSie sind sehr weise, Flora Loveday.“
    Sie lächelte still und sah wieder zu Joey hinüber.
    Der hatte aufgehört zu schaukeln und hockte etwas verloren auf dem Sitz, während die Schaukel sanft hin und her schwang.
    â€žIch gehe mal zu ihm“, meinte Tom. „Kommen Sie mit?“
    Flora nickte. Es schien ihm wichtig zu sein.
    â€žWollen wir auf die große Rutsche, Jojo?“
    Der kleine Junge schüttelte den Kopf, und bevor Tom nachfragen konnte, glitt er von der Schaukel und rannte zu den Federwippen, bunten Sprungfedern, auf denen Sitze in Form von Tieren befestigt waren. Er setzte sich auf den Frosch und wippte wild hin und her, die Schultern nach vorn gebeugt und mit dem Rücken zu Tom.
    â€žAlles okay?“ Flora sah Tom an.
    â€žJa.“
    Seine Miene sagte etwas anderes. Flora vermutete, dass ihm sein männlicher Stolz im Weg stand, sonst hätte er ihr verraten, was los war. Allerdings hatte er ihr vorhin von seinem besten Freund erzählt, und sie hatte es seinen Augen angesehen, dass er nicht oft darüber redete.
    Sie spürte, dass es wieder um ihn und Joey ging. Es täte ihm gut, es auszusprechen, dachte sie. Jetzt musste sie nur ihre Schüchternheit überwinden. Flora atmete einmal tief durch. „Und wenn ich Ihnen das nicht glaube?“
    Tom seufzte unterdrückt. „Dann haben Sie wohl recht.“
    Sie zwang sich, nachzuhaken: „Möchten Sie drüber reden?“
    Er schwieg lange. War sie doch zu aufdringlich gewesen?
    â€žJoey hat die große Rutsche so geliebt“, begann er schließlich. „Sonntags, während Susie für uns Mittagessen kochte, sind Kevin und ich mit Joey in den Park gegangen, um Fußball zu spielen. Zum Schluss sind wir immer bei den Schaukeln und der Rutsche gelandet. Als er noch kleiner war, hat er gelacht vor Freude, wenn er auf Kevins oder meinem Schoß die Bahn hinuntersauste.“
    â€žEr erinnert sich bestimmt auch daran, und dann vermisst er seine Eltern, weiß aber nicht, wie er es Ihnen sagen soll.“ Flora drückte sanft seine Hand. „Vielleicht traut er sich auch nicht, weil er Ihnen Kummer ersparen will.“
    â€žWie meinen Sie das?“
    â€žAls meine Großmutter starb, war ich vier. Meine Mum hat viel geweint, und ich fühlte mich so hilflos, dass ich mich in meinem Zimmer versteckt habe. Ich habe mich erst wieder hervorgewagt, als sie aufhörte zu weinen und wieder meine Mum war, so wie ich sie kannte. Ich wollte sie nicht zurückweisen … ich wusste nur nicht, wie ich mit ihrer Trauer umgehen sollte.“
    Tom erwiderte ihren Händedruck, ließ ihre Hand aber nicht los. „Stimmt. Es ist blöd, dass ich mich abgewiesen fühle, nur weil er nicht mit mir auf die Rutsche will.“ Nachdenklich schüttelte er den Kopf. „Aber es ist schwer zu ertragen, dass er zusammenzuckt, wenn ich ihm nur durchs Haar fahren oder ihn drücken möchte. Früher hat er mich fröhlich begrüßt, ist in meine Arme gesprungen, so sehr hat er sich gefreut, mich zu sehen. Aber jetzt ist er ruhig und still, so als wäre eine dicke Mauer zwischen uns.“
    â€žSie haben es beide zurzeit nicht leicht, Tom“, sagte sie aufmunternd. „Haben Sie ein bisschen Geduld, Sie tun doch Ihr Bestes.“
    â€žAber es ist nicht genug. Ich weiß nicht, wie ich ihm ein guter Vater sein soll.“
    â€žSie sind besser, als Sie glauben“, versicherte sie ihm. „Sie verbringen Zeit mit ihm, reden mit ihm, unternehmen etwas mit ihm – das ist mehr, als manche Kinder von ihren Eltern bekommen.“
    â€žVermutlich.“ Überzeugt wirkte er aber nicht. „Ich wünschte nur …“
    â€žWas denn?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ach, nichts.“
    Wahrscheinlich hatte er das Gefühl, schon genug preisgegeben zu haben. Andererseits hielt er weiterhin ihre Hand. Weil er immer noch Trost

Weitere Kostenlose Bücher