Aerzte zum verlieben Band 43
oder?â, fragte Rose.
Er strich das dichte hellbraune Haar zurück. âHoffentlich. Die zwei sind ein groÃartiges Paar. Trotz Marks Berühmtheit und seinem Ruf, ein wenig über die Stränge zu schlagen, ist er nett und bodenständig. Genau wie Colette. Sie wären wunderbare Eltern.â
Energisch schüttelte Jonathan den Kopf, um seine Niedergeschlagenheit zu vertreiben. Er griff nach den Tickets, die Mark ihm auf den Schreibtisch gelegt hatte. âHätten Sie Lust, sich ein FuÃballspiel anzuschauen? Mark hat Karten für das Spiel von Arsenal nächsten Samstag dagelassen. Ich würde ja hingehen, aber ich habe schon Karten für das Kricket-Turnier in Lords. Ich mag FuÃball, aber gegen Kricket?â Er lachte. âKein Vergleich.â
âNein, dankeâ, lehnte Rose bedauernd ab. âAuch wenn ich sehr gerne hingehen würde. Dad und ich waren früher oft im Stadion. Es ist hart für ihn, so viele Spiele zu verpassen. Er ist schon sein ganzes Leben lang Arsenal-Fan.â
âDann schenken Sie ihm die Tickets.â Jonathan schob sie ihr zu. âEs sind Logenplätze. Von dort hat er einen tollen Blick.â
Sie hätte die Karten so gerne für ihren Vater angenommen. Es wäre genau das Richtige, um ihn aufzumuntern. Aber ihn die Treppen rauf- und runterzutragen, das würden ihre Mutter und sie nicht schaffen.
âIch wünschte, er könnte hingehenâ, meinte sie leise.
âDann nehmen Sie ihn doch mit.â
Rose wandte sich ab, um die Tränen zu verbergen, die ihr in die Augen schossen. âVor zwei Wochen hatte er einen Schlaganfall, wovon eine linksseitige Lähmung zurückgeblieben ist. Er geht nicht mehr oft raus. Er hasst es, so in der Ãffentlichkeit gesehen zu werden. Und da der Rollstuhl nicht in mein Auto passt, sitzt mein Vater mehr oder weniger zu Hause fest.â
Jonathan sah sie nachdenklich an. Dann erhellte sich seine Miene, und das Funkeln in seinen Augen lieà ihre Haut prickeln.
âWo ein Wille ist, da ist auch ein Wegâ, erklärte er aufmunternd.
Doch ehe Rose nachhaken konnte, was er damit meinte, kam schon sein nächster Patient.
âEs tut mir so leidâ, sagte Dr. Fairweather. âIch wünschte, ich könnte Ihnen etwas Positiveres mitteilen.â
Rose wurde von plötzlicher Ãbelkeit erfasst. Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. Sie hatte ein Aneurysma. Entschlossen richtete sie sich auf und blickte die junge Fachärztin an.
âAlso gut, welche Möglichkeiten gibt es jetzt für mich?â
âSie haben zwei Alternativen. Erstens, Sie tun gar nichts und leben mit dem Aneurysma.â
âWas genau würde das bedeuten? Bitte, Doktor, reden Sie offen mit mir.â
Dr. Fairweather beugte sich vor. âEs kann sein, dass das Aneurysma bis an Ihr Lebensende nicht platzt. Falls aber doch, besteht auch für Sie die Gefahr eines Schlaganfalls. Und je nach Schweregrad könnten Sie dadurch körperlich beeinträchtigt sein oder â¦â
âOder auch sterbenâ, ergänzte Rose. âPlötzlich und ohne jede Vorwarnung. Hm, klingt nicht gerade ermutigend. Und die andere Möglichkeit?â
âSie können das Aneurysma operativ entfernen lassen. Allerdings sind mit diesem Eingriff einige Risiken verbunden.â
âZum Beispiel?â Rose presste ihre Hände zusammen, um das Zittern einzudämmen. Ihre Eltern würden am Boden zerstört sein. Sie war das einzige Kind, und ihr Vater würde sich groÃe Vorwürfe machen, dass er seine Erbkrankheit an sie weitergegeben hatte. Wie lange hatte er mit dieser Zeitbombe im Kopf gelebt? Und sie selbst?
âTod, Schlaganfall. Die möglichen Komplikationen bei einer Operation unterscheiden sich kaum von den Folgen eines geplatzten Aneurysmasâ, erwiderte Dr. Fairweather. âDas Problem ist die Lage Ihres Aneurysmas, die eine Operation besonders schwierig macht.â
âNa, das sind ja tolle Alternativen.â Rose lächelte ironisch.
âAndererseits, falls es uns gelingt, das Aneurysma zu entfernen, stehen die Chancen gut, dass Sie ein hohes Alter erreichen und auch Kinder haben können.â
âUnd wenn nicht?â
âDann sollten Sie eine Schwangerschaft nicht riskieren. Aber Sie müssen sich nicht sofort entscheidenâ, sagte die Ãrztin. âGehen Sie nach Hause, besprechen Sie sich mit Ihren
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