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Aerzte zum verlieben Band 43

Aerzte zum verlieben Band 43

Titel: Aerzte zum verlieben Band 43 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox , Kate Hardy , Anne Fraser
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Eltern. Denken Sie gründlich darüber nach. Lassen Sie sich jedoch nicht zu viel Zeit. Wenn Sie sich für die Operation entscheiden, dann gilt: Je früher, desto besser.“
    Zehn Minuten später war Rose wieder draußen. Obwohl schon fast Sommer, fühlte sich der Wind noch eisig an. Rose zog ihren Mantel eng um sich und sank auf eine Bank vor dem Krankenhaus. Dort ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie könnte bald sterben … Vielleicht morgen, vielleicht in zehn oder zwanzig Jahren. Das wusste niemand. Ihren Eltern wollte sie jedoch nichts davon erzählen. Die hatten ohnehin schon genug Kummer.
    Ein paar Minuten später putzte Rose sich entschlossen die Nase. Nein, keine Tränen mehr, kein Selbstmitleid. Sie würde Dr. Fairweathers Rat befolgen und ihre Möglichkeiten gründlich überdenken. Und in der Zwischenzeit würde sie jede Minute ihres Lebens so leben, als wäre es ihre letzte. Sie wollte sich nicht mehr verkriechen oder bestimmte Dinge meiden, weil sie zu teuer, zu beängstigend oder sonst irgendwas waren. Von nun an würde sie jede Erfahrung, die ihr das Leben zu bieten hatte, annehmen.
    In den folgenden langen Nächten wälzte Rose sich schlaflos hin und her, bis sie sich schließlich gegen eine Operation entschied. Was wäre, wenn sie so enden würde wie ihr Vater, oder noch schlimmer? Wie sollte ihre Mutter zwei Invaliden versorgen?
    In diesen einsamen Stunden stellte Rose eine Liste von Dingen zusammen, die sie tun wollte, ehe es zu spät war. Doch bei Nummer fünfzig hörte sie auf. Stattdessen schwor sie sich, jeden Tag nach Kräften zu genießen und alle Gelegenheiten, die sich ihr boten, zu nutzen. Noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, dass sie jederzeit sterben konnte. Sie fühlte sich so gesund, und das Leben war ihr noch nie so kostbar und verheißungsvoll erschienen.
    Jonathan fragte Rose für gewöhnlich, ob sie mit ihm Mittag essen gehen wollte, doch sie lehnte immer ab. Als das erste Mal in diesem Jahr die Sonne angenehm warm schien, erkundigte sie sich, ob es in Ordnung wäre, wenn sie ihre Mittagspause etwas verlängerte.
    â€žIch würde mein Lunchpaket gern mit in den Park nehmen“, meinte sie. „Es ist heute so schön draußen, und ich könnte ein bisschen Bewegung vertragen. Jenny kommt für eine Stunde auch gut alleine zurecht.“
    â€žPrima Idee“, antwortete Jonathan prompt. „Ich komme mit. Auf dem Weg gibt es ein Delikatessengeschäft. Dort besorge ich mir etwas. Ist mal was anderes als das Zeug, das in meinem Klub serviert wird. Puh, das erinnert mich immer ans Schulessen.“
    Rose war verblüfft, scheute sich aber, Nein zu sagen. „Sie können etwas von meinen Sandwiches abhaben, wenn Sie möchten. Meine Mutter gibt mir immer so viele mit, dass man eine ganze Mannschaft damit ernähren könnte. Sie hat Angst, dass ich nicht genug esse.“ Sie schüttelte lachend den Kopf. „Dabei esse ich wie ein Pferd, aber bei mir scheint einfach nichts anzusetzen.“
    Jonathan musterte sie von oben bis unten, und Rose wurde rot. Verlegen zog sie ihre Strickjacke enger um sich.
    â€žNa schön, wenn Sie meinen, dass es für zwei Leute reicht. Wir holen uns dann unterwegs noch einen Kaffee“, entschied Jonathan munter.
    Während sie nebeneinander hergingen, fühlte Rose sich ziemlich befangen. Bei der Arbeit war das anders. Da konnten sie über die Patienten sprechen. Doch jetzt wusste sie nicht, was sie sagen sollte.
    Sobald sie ihren Kaffee gekauft hatten, suchten sie sich eine Bank an einem kleinen Teich. Das schöne Wetter hatte zahlreiche Menschen herausgelockt. Rose reichte Jonathan ein Sandwich und hielt ihr Gesicht in die Sonne.
    â€žWohnen Sie schon lange in London?“, fragte er zwischen zwei Bissen.
    â€žIch bin hier aufgewachsen. Meine Eltern leben schon seit meiner Geburt in ihrem Haus. Zum Studieren bin ich dann nach Edinburgh gegangen. Dort habe ich bei einer Tante gewohnt, das half mir, Kosten zu sparen. Und Sie?“
    â€žIch war im Internat in Gordonstoun. Mit knapp sechs hat mein Vater mich dorthin geschickt. Und in Cambridge habe ich dann Medizin studiert.“
    Gordonstoun war eine sehr bekannte und exklusive Privatschule im Norden Schottlands, wo viele Kinder reicher Eltern untergebracht waren. Rose hatte gehört, dass es dort sehr hart zuging.
    â€žWie schrecklich, weggeschickt zu werden,

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