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Aerzte zum verlieben Band 43

Aerzte zum verlieben Band 43

Titel: Aerzte zum verlieben Band 43 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox , Kate Hardy , Anne Fraser
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wenn man noch so klein ist. Hatten Sie nicht schreckliches Heimweh?“
    Erstaunt sah Jonathan sie an. Seine Augen waren von einem wirklich bemerkenswert dunklen Grün. Es waren Augen, bei denen Rose das Gefühl hatte, er könnte ihr bis tief in die Seele blicken.
    â€žWissen Sie, ich habe eigentlich nie richtig darüber nachgedacht. Es ist einfach passiert. Ich denke, die ersten Jahre waren schwer. Aber all die anderen Jungen waren in genau derselben Situation. Und außerdem gab es ja auch Ferien. Mein Vater war geschäftlich oft unterwegs, also habe ich die Ferien meistens bei Schulfreunden verbracht.“ Seine Miene verdüsterte sich, und Jonathan richtete den Blick in die Ferne.
    â€žIch könnte mein Kind nie wegschicken. Schon gar nicht in dem Alter“, meinte Rose nachdenklich. „Aber Ihre Eltern hatten vermutlich Gründe. Würden Sie Ihr eigenes Kind auch im Internat erziehen lassen?“
    Seine Augen wurden schmal, und seine Miene schien sich noch mehr zu verfinstern. Rose ärgerte sich über sich selbst. Sie hatte kein Recht, die Art, wie er aufgewachsen war, infrage zu stellen.
    â€žMein eigenes Kind? Ehrlich gesagt, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Kinder kommen in meinen Zukunftsplänen eigentlich nicht vor. Ich kann mir nicht vorstellen, welche zu haben. Kinder brauchen feste Bindungen, und dafür bin ich nicht der Typ.“ Mit einem leisen Lachen fügte er hinzu: „Das Leben bietet zu viele Möglichkeiten, als dass man sich auf eine einzige festlegen sollte.“
    Rose schaute ihn an. Wenn er die richtige Frau traf, würde er das vielleicht anders sehen. Vielleicht aber auch nicht. Irgendwie war es schwer vorstellbar, dass Jonathan seinen jetzigen Lebensstil gegen die Beschränkungen eines häuslichen Lebens eintauschen würde.
    â€žMeine Mutter hätte mich wahrscheinlich nicht aufs Internat geschickt“, fuhr er nach einer kurzen Pause fort. „Ich war fünf, als sie starb, und bald nach der Beerdigung hat mein Vater mich angemeldet.“
    Rose war entsetzt. Wie konnte ein Vater sein Kind fortschicken, das gerade seine Mutter verloren hatte? Und nicht etwa einfach nur in den nächsten Ort, sondern Hunderte von Kilometern weit weg. Was für ein Mann musste sein Vater sein, dass er seinem Sohn so etwas angetan hatte?
    Es war schon eine Ironie des Schicksals: Jonathan, der sicher Kinder haben könnte, wollte keine. Und Rose wünschte sich sehnlichst Kinder, durfte aber keine bekommen.
    â€žDas tut mir sehr leid, Jonathan. Ihre Mutter zu verlieren, als Sie noch so klein waren, und dann ins Internat abgeschoben zu werden.“
    â€žWir tun doch alle Dinge, weil wir müssen. Ich weiß, dass Pflichtgefühl heutzutage als altmodisch gilt. Aber Sie glauben offenbar auch daran. Sonst wären Sie vermutlich nicht zurückgekommen, um sich um Ihren Vater zu kümmern. Sie hatten ja sicher Ihr eigenes Leben in Edinburgh.“
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Natürlich. Aber meine Eltern brauchten mich. Also bin ich gekommen. Mein Leben in Edinburgh kann warten.“
    â€žKein Freund?“
    â€žJedenfalls nichts Ernstes.“ Rose wollte das Thema wechseln. „Warum haben Sie sich dazu entschieden, Medizin zu studieren?“, fragte sie daher. Nach allem, was sie gehört hatte, war seine Familie reich genug, sodass Jonathan gar nicht hätte arbeiten müssen.
    â€žWie ich bereits sagte, war mein Onkel Arzt am Hof der Königin. Er hat mir ständig von all den interessanten Fällen aus seiner Krankenhauszeit erzählt. Ich liebte es, ihm zuzuhören, und ich wollte schon immer Arzt werden. Irgendwas Sinnvolles mit meinem Leben anfangen. Mein Vater hoffte, dass ich in das Familienunternehmen einsteigen würde, doch das war nicht mein Ding.“
    â€žAber ausgerechnet Harley Street.“ Rose konnte ihre Missbilligung nicht verstecken.
    â€žMein Onkel hat die Praxis aufgebaut. Die Leute konsultierten gerne den Arzt, der für die Gesundheit der Königin zuständig war. Eine bessere Empfehlung gibt es nicht. Ich wollte eigentlich woanders eine Praxis eröffnen. Aber dann wurde er krank und konnte nicht mehr weitermachen.“ Jonathan trank einen Schluck Kaffee. „Ich wollte ihn nicht im Stich lassen.“
    â€žDann vermissen Sie die richtige Medizin also nicht?“
    Belustigt sah er sie an. „Auch die Reichen und Berühmten werden richtig

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