Aerzte zum verlieben Band 43
nur sehr wenige bewegliche Spermien vorhanden. Eine Empfängnis ohne künstliche Befruchtung ist daher sehr unwahrscheinlich. Es gibt da eine sehr erfolgreiche Methode.â Er sah Mark offen an. âFalls die Spezialisten in der Klinik Spermien finden, die gesund genug sind, damit sich das Verfahren anwenden lässt.â
Mark war sichtlich schockiert. âMachst du Witze? Ich bin doch gesund. Du wirst kaum jemanden finden, der fitter ist als ich.â
âEs tut mir leid, Mark. Wie gesagt, ihr müsst noch weitere Tests machen lassen. Aber ich bin ziemlich sicher. Auf jeden Fall war es gut, dass ihr jetzt zu mir gekommen seid. Die Qualität deiner Spermien wird sich nur verschlechtern, je länger wir warten.â
Der Schock saà tief, doch Colette versuchte, sich zusammenzureiÃen. âDas macht mir nichts aus, Darling. Eine künstliche Befruchtung ist okay für mich. Hauptsache, wir bekommen ein Baby. Jonathan hat ja nicht gesagt, dass wir keine Kinder kriegen können. Nur das ist wichtig.â
Mark wirkte wie vor den Kopf geschlagen. Unvermittelt stand er auf und stürzte aus dem Zimmer. Jonathan sah Rose fragend an, und sie nickte. âIch bleibe bei Colette.â
âDas muss ein Irrtum seinâ, meinte Colette, nachdem Jonathan den Raum verlassen hatte. âEs ist unmöglich. Mark wird das nie akzeptieren. Wir haben immer gedacht, wenn es ein Problem gibt, dann würde es an mir liegen.â
Rose zog ihren Stuhl näher heran und nahm Colettes schmale Hand. Sie empfand groÃes Mitgefühl mit der jungen Frau. In den vergangenen Tagen hatte auch sie sich damit auseinandersetzen müssen, vielleicht niemals Kinder haben zu können. Mit einem Aneurysma war eine Schwangerschaft viel zu gefährlich. Unwillkürlich schnürte es Rose die Kehle zu. Doch dann schob sie den Gedanken energisch von sich. Jetzt ging es um ihre Patientin.
âMit der Zeit wird er damit klarkommen, da bin ich sicherâ, sagte sie. âEs war ein Schock. Aber Jonathan hat nicht gesagt, dass es für Sie völlig unmöglich ist, ein Kind zu bekommen. Vermutlich brauchen Sie einfach nur ein wenig Hilfe. Das ist alles.â
âWissen Sie, wir haben nicht im Ernst daran geglaubt, dass es Probleme geben könnte. Wir sind bloà zu Jonathan gegangen, weil wir sicherstellen wollten, dass wir von vorneherein alles richtig machen. Folsäure, Vitamine und all das.â Colettes Stimme klang gepresst. âAls er hörte, dass wir es schon seit fast einem Jahr versuchen, hat er uns diese Tests empfohlen.â
âDas Verfahren, von dem Jonathan erzählt hat, ist mittlerweile nicht mehr ungewöhnlich. Und wenn am Ende ein gesundes Baby dabei herauskommt, wen kümmert es, ob Sie dabei etwas Unterstützung nötig hatten?â
âWir wollten immer eine Familie mit mindestens drei, vielleicht auch vier Kindern.â Sie lächelte traurig. âUnd ich weià nicht, ob Mark überhaupt zu einer künstlichen Befruchtung bereit ist. Gut möglich, dass sein männlicher Stolz das nicht zulässt. Sie wissen ja, wie Männer sind. Was sollen wir dann machen?â
âGeben Sie ihm Zeit, Colette. Sobald er versteht, worum es geht, wird er sich bestimmt darauf einlassen.â
âWoher wollen Sie das wissen?â, konterte Colette aufgebracht. âSie haben doch keine Ahnung, was für ein Gefühl das für uns ist. Wenn man denkt, man hat alles: Glück, Wohlstand, Ruhm, und dann herausfindet, dass einem der gröÃte Traum zerstört wird.â
Ein heftiger Schmerz durchzuckte Rose. Colette irrte sich. Sie verstand nur allzu gut.
Nach einer Weile kamen Jonathan und Mark zurück ins Sprechzimmer.
âWir sind ein bisschen im Regentâs Park spazieren gegangenâ, wandte sich Jonathan an Colette. âMark hat nachgedacht, und er ist damit einverstanden, dass ihr beide zu der Kinderwunschklinik geht. Sagt mir einfach, wann es euch passt, dann vereinbare ich einen Termin. Danach kommt ihr wieder zu mir, und dann sehen wir weiter, okay?â
Die beiden nickten nur. Es würde wohl eine Zeit lang dauern, bis sie die Nachricht verarbeitet hatten. Wie Colette schon gesagt hatte: Was nützten einem Ruhm und Geld, wenn man nicht das haben konnte, was man sich wirklich wünschte?
Jonathan machte eine ungewöhnlich düstere Miene, nachdem die beiden gegangen waren.
âSie schaffen das doch,
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