Aerzte zum verlieben Band 43
ihren Eltern Jonathan Cavendish beschreiben, wenn sie nicht einmal ihre eigene Reaktion auf ihn einordnen konnte? Die lächelnden grünen Augen, das jungenhafte Grinsen â¦
âNun, die nächsten Wochen werden sicher interessant. Anstatt als Sprechstundenhilfe und medizinische Sekretärin scheine ich jetzt einen Job als Krankenschwester und Betreuerin zu haben.â Rose erzählte von Vicki, ehe sie fortfuhr: âDr. Cavendish hat Patienten im ganzen Land und auf dem europäischen Kontinent, und er hat mir angeboten, ihn auf seinen Reisen zu begleiten.â Sie sah ihre Mutter an. âDas bedeutet, dass ich nicht so viel hier sein kann, um dir zu helfen, wie es mir lieb wäre.â Sie hielt inne. âVielleicht sollte ich ihm sagen, dass es nicht geht. Es wäre sowieso verrückt.â
âIch möchte, dass du das machstâ, meldete sich ihr Vater zu Wort. âIch würde mich viel besser fühlen, wenn ich weiÃ, dass ich dich nicht von irgendwas abhalte.â
Rose umarmte ihren Vater, wobei sie spürte, wie abgemagert sein Körper war.
âÃbrigens, Dr. Fairweather hat angerufenâ, meinte ihre Mutter. Das war die Neurochirurgin, die Rose nach dem Schlaganfall ihres Vaters aufgesucht hatte. âSie möchte, dass du sie im Krankenhaus anrufst. Mehr wollte sie nicht sagen. Es ist doch alles in Ordnung, Schatz, oder?â
Rose versuchte, ihre innere Unruhe zu verdrängen. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Schlaganfall ihres Vaters durch ein Aneurysma ausgelöst worden war, hatte sein Hausarzt Rose empfohlen, zu einem Spezialisten zu gehen. Die Krankheit war erblich, und sie sollte sich zur Sicherheit untersuchen lassen. Dr. Fairweather hatte bei Rose ein MRT veranlasst, das vor ein paar Tagen durchgeführt worden war.
âSie will mir sicher bloà sagen, dass der Befund normal ist, Mum. Mach dir keine Gedanken. Ich ruf sie gleich anâ, antwortete Rose.
Doch als Dr. Fairweather sie darum bat, möglichst bald einen Termin mit ihr zu vereinbaren, ahnte Rose, dass etwas nicht stimmte. Sie kam ins Wohnzimmer zurück und begegnete dem besorgten Blick ihrer Mutter.
âSchlechte Nachrichten, Schatz?â
Es hatte keinen Sinn, ihre Eltern unnötig zu beunruhigen, bevor sie nicht mit der Ãrztin gesprochen hatte. âNein, alles okay, Mumâ, schwindelte Rose daher.
In den folgenden Tagen ging der Alltag in der Praxis seinen gewohnten Gang. Vormittags kamen Patienten zur Sprechstunde, und nachmittags machte Jonathan Hausbesuche. Wenn Rose dabei nicht gebraucht wurde, tippte sie seine Diktate ab. Einige der Patienten kannte sie aus der Zeitung oder vom Fernsehen. Andere wiederum waren ganz normale Leute. Jonathan behandelte alle mit derselben Liebenswürdigkeit und Vertrautheit.
Gelegentlich begleitete Rose ihn bei seinen Hausbesuchen. Und jede der Villen war noch eindrucksvoller als die vorherige.
Wenn Jonathan morgens zur Arbeit kam, sah er manchmal aus, als hätte er die halbe Nacht in den Clubs verbracht. Allerdings hatte er nie einen Kater. Aber die Boulevardpresse zeigte immer wieder Fotos von ihm, jedes Mal in Begleitung einer anderen glamourösen Schönheit.
An zwei Nachmittagen spielte er Polo, wovon Rose auch einmal ein Zeitungsfoto entdeckte. Mit seiner hellen Kleidung und dem Haar, das ihm verwegen in die Stirn fiel, sah er umwerfend aus. Kein Wunder, dass die Damenwelt ihn offenbar unwiderstehlich fand.
Inzwischen hatte Rose sich auch mit Jenny in Verbindung gesetzt, die die Aussicht auf eine befristete Arbeitsstelle mit Begeisterung aufnahm.
âDass ich nichts zu tun habe, macht mich ganz verrücktâ, erklärte sie. âIch hab schon Hunderte von Bewerbungen geschrieben, aber ohne Erfolg. Ein bisschen echte Job-Erfahrung kann bestimmt nicht schaden. Vor allem, wenn Dr. Cavendish mit mir zufrieden ist und mich vielleicht weiterempfehlen kann.â
Rose hatte Jenny an dem Tag kennengelernt, als sie sich bei der Zeitarbeitsagentur gemeldet hatte. Jenny war neunzehn, hatte gerade ihre Sekretärinnen-Ausbildung abgeschlossen und sprühte förmlich vor Tatendrang.
âKönntest du nur bitte mit einer normalen Frisur kommen?â, erwiderte Rose, die sich an Jennys stacheligen Look erinnerte. âUnd nimm lieber die Piercings raus, besonders die aus Lippe und Nase. Ich glaube, das wäre für die Praxis nicht angemessen.â Auch wenn einige der Patienten selbst
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