Aerzte zum verlieben Band 55
AuÃerdem half sie Mario und den Sanitätern dabei, der Patientin weitere Schmerzmittel und Flüssigkeit zuzuführen, und setzte ihr die Sauerstoffmaske auf. Das Bein wurde so gut es ging geschient. Nicht einfach in Anbetracht der Tatsache, dass es von einem Metallstück durchbohrt war.
Als die Patientin das Bewusstsein wiedererlangte, konnte Belinda auf Englisch mit ihr sprechen. Es gelang ihr, die Frau zu beruhigen. Die Rettungshelfer hoben sie aus dem Fahrzeugwrack und brachten sie so schnell wie möglich zu dem wartenden Helikopter. Mario wusste, dass besänftigende Worte ebenso wirksam waren wie Medikamente. Die Herz- und Atemfrequenz zu senken, war bei einer langsamen inneren Blutung entscheidend.
âBleiben Sie bei mirâ, bat die Patientin. âBitte, Belinda! Sie sind die Einzige, die ich hier kenne.â
âDie Leute werden sich gut um Sie kümmern, Margaret. Es kommt alles wieder in Ordnungâ, antwortete Belinda.
Unterdessen hatte das Rettungsteam die StraÃe erreicht. Dort kamen sie an einer Gruppe unverletzter, gestrandeter Passagiere vorbei. Auf der hinteren Stufe eines Krankenwagens saà eine blonde Frau, deren Knöchel gerade bandagiert wurde. Zu beiden Seiten von ihr war jeweils ein kleines Kind, und Mario sah sie an.
âSind die Kinder verletzt?â, rief er einem der Sanitäter zu.
âNeinâ, erwiderte dieser. âNur die Mutter. Ihr Knöchel ist vielleicht gebrochen.â
Belinda schaute ebenfalls zu den dreien hinüber. âLizzy? Alles okay mit dir?â
âMein Knöchel tut weh, aber er ist bestimmt nur verstaucht. Die Jungs hier meinen, er müsste geröntgt werden.â
âBelinda?â Verzweifelt packte Margaret ihre Hand. âBleiben Sie bei mir, ja? Bitte! â
âIch ⦠Meine Freundin ist auch verletzt.â Noch immer blickte Belinda über die Schulter zu der blonden Frau und den Kindern.
Das kleine Mädchen weinte, aber der Junge beobachtete neugierig das Geschehen. Er sah Mario offen an. Dieser zwang sich dazu, seinen Blick von dem Grüppchen abzuwenden. Er musste sich um die Patientin kümmern, deren Aufregung dazu führte, dass sie Atemprobleme bekam.
âDu musst mitkommenâ, befahl er Belinda. âDeine Anwesenheit hilft Margaret. Solange sie ruhig bleibt, wird sie nicht so viel Blut verlieren.â
Zum ersten Mal schaute sie ihn direkt an. Goldbraune Augen, an die er sich nur allzu gut erinnerte. Augen, in denen ein beinahe flehentlicher Ausdruck lag.
âAber ⦠Lizzy! Die Kinder!â, rief sie aus.
âSie können uns mit ihrer Mutter zur Notaufnahme folgen.â Mario rief der Besatzung des Krankenwagens etwas zu. âDie drei kommen mit in mein Krankenhaus.â Er hielt Belindas Blick fest. âDu hast deiner Patientin gegenüber doch eine Verpflichtung, oder?â
âIch ⦠Lass mich nur Lizzy schnell erklären, was los ist, okay?â Sie beugte sich über die Trage. âIch bin gleich wieder da, Margaret. Ich werde Sie begleiten, versprochen.â
Die Trage wurde in den Hubschrauber gehoben, wo Carlo die Monitorkabel anschloss und die Infusionsbeutel sicherte. Mario schaute mehr als einmal über die Schulter. Er sah, wie Belinda ihre Freundin umarmte. Dann drückte sie das kleine Mädchen einen Moment lang an sich und strich dem Jungen über den Lockenschopf.
Die Kinder sind so dunkel, dachte Mario. Ganz anders als ihre Mutter. Zum Glück waren sie unverletzt. Warum also löste ihr Anblick ein so schmerzliches Gefühl in ihm aus? Er gönnte sich einen letzten langen Blick, vorbei an Belinda, die in gebückter Haltung zum Helikopter lief. Sie hielt die Hand vors Gesicht.
Diese Kinder waren hinreiÃend.
3. KAPITEL
Fast blind vor Tränen rannte Belinda auf die geöffnete Hecktür des Hubschraubers zu. Der Sanitäter bedeutete ihr mit einem Handzeichen, sich dabei zu ducken.
Sie brachte es kaum übers Herz, in den Rettungshubschrauber einzusteigen. Wie konnte sie ihre Kinder einfach so zurücklassen?
Doch Lizzy hatte sie gedrängt mitzufliegen. Margaret war auf der Reise so nett zu ihnen allen gewesen, und nun brauchte sie Belindas Unterstützung.
âDie Zwillinge sind bei mir gut aufgehobenâ, hatte Lizzy beruhigend zu Belinda gesagt. âDu weiÃt, dass du sie mir anvertrauen kannst.â
Natürlich konnte sie das. Lizzy war wie eine zweite Mutter für die
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