Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
Vom Netzwerk:
Sanitäter, der ausgezeichnetes Englisch sprach und Belindas Hilfe sehr begrüßt hatte, schaltete sich ein: „Dies ist Dr. Mario Antonelli. Er ist der … Wie sagt man noch gleich? Der ‚Oberboss‘ in unserem Rettungsdienst.“
    â€žAch ja?“ Es war gar nicht schwer, so zu tun, als wüsste sie nicht, um wen es sich handelte. Immerhin hörte sie seinen Nachnamen heute zum ersten Mal.
    Langjährige Erfahrung hatte Belinda darin geschult, ihre Aufmerksamkeit so aufzuteilen, dass sie sowohl imstande war, ihren Patienten zu versorgen, als auch gleichzeitig etwas völlig anderes zu verarbeiten. Zum Beispiel Mario und die Erinnerung an eine Zeit, als sie sich sehnlichst gewünscht hatte, seinen Nachnamen zu erfahren. Damit hätte sie wenigstens die Möglichkeit gehabt, den Mann wiederzufinden, der der Vater ihrer Zwillinge war.
    Auch jetzt noch konnte sie im Geiste hören, wie er ihr diese wunderbare, fremdartige Variante ihres Namens ins Ohr flüsterte.
    Bella.
    Das war der entscheidende Grund, weshalb es zwischen ihnen gefunkt hatte. Jener Moment, in dem Mario sie bei ihrer ersten zufälligen Begegnung erobert hatte. Der erste Augenblick einer so kurzen Zeitspanne in ihrem Leben, weniger als ein ganzer Tag. Aber ein Tag, den sie niemals vergessen würde. Nicht nur ihr Name hatte in diesen Stunden eine besondere Bedeutung bekommen. Nein, die ganze Welt war einfach vollkommen gewesen.
    Ein romantisches Märchen ohne jede Hoffnung auf ein Happy End. Und dennoch war sie dumm genug gewesen, davon zu träumen.
    Marios Stimme brachte sie wieder in die Gegenwart zurück. „Was können Sie mir über die Verletzungen sagen?“, fragte er knapp.
    â€žNicht genug“, erwiderte Belinda. „Es hat zu sehr geblutet, als dass man viel hätte erkennen können. Eine tiefe Fleischwunde und eventuell ein Bruch. Ich kann entweder ein Stück Knochen oder irgendein Fremdobjekt an einer Seite der Verletzung spüren. Das macht es schwierig, die Blutung endgültig zum Stillstand zu bringen.“
    â€žWie ist die Blutversorgung im Bein?“, wollte Mario wissen.
    â€žNicht zugänglich.“ Ihre Antwort fiel ebenso kurz aus wie Marios Frage.
    Wollte er etwa die Qualität ihrer medizinischen Versorgung kritisieren? Auch wenn Belinda etwas hinter dem zusammengedrückten Sitz hätte sehen können, wäre es immer noch vorrangig gewesen, die Blutung zu stillen.
    Mario kam näher, und der starke Strahl seiner Taschenlampe wurde heller. Dann drehte er sich um und führte mehrere kurze Gespräche in schnellem Italienisch, denen Belinda nicht folgen konnte. Trotzdem wartete sie sehnsüchtig auf jede Äußerung Marios und den Klang seiner Stimme. Er war dicht hinter ihr. So nahe, dass sie sich fast berührten.
    Wie konnte es angehen, dass seine Nähe nach dieser langen Zeit noch immer eine solch starke Wirkung auf Belinda ausübte? Seine Ausstrahlung, die sie vom ersten Moment ihrer Begegnung an gespürt hatte, war immer noch da. Und je näher er ihr kam, desto stärker reagierte sie darauf. Ein knisterndes, elektrisierendes Gefühl, das glühend heiß aufflammte, sobald ein körperlicher Kontakt stattfand.
    Genau wie jetzt, als Mario mit der Hand zufällig ihren bloßen Arm berührte.
    Irgendetwas in ihr schmolz einfach dahin.
    Dio!
    Der flüchtige Hautkontakt reichte aus, um Mario vier Jahre zurückzuversetzen. Es gab niemanden, der sich so anfühlte wie Belinda. Ihre Haut war lebendig, sie schien förmlich zu prickeln. Und es beunruhigte Mario, dass er so stark darauf reagierte. Unter den gegenwärtigen Umständen war dies völlig unangemessen.
    â€žMach weiter!“, wies er Belinda an. „Wir schneiden den Sitz von der anderen Seite her frei.“
    Jetzt, da die Entscheidung gefallen war, wie das Unfallopfer gerettet werden sollte, fiel es Mario leichter, seine Reaktion auf den Körperkontakt mit Belinda zu unterdrücken. Er musste sich darauf konzentrieren, die Patientin aus dem Bus herauszubekommen und ins Krankenhaus zu schaffen.
    Als die Feuerwehrleute begannen, mit dem hydraulischen Schneidgerät den Bus aufzureißen, wurde der Lärm ohrenbetäubend.
    Belinda leistete weiterhin schweigend Hilfe und stellte sich als nützliche Assistentin heraus. Sie war in der Lage, den Druck auf die Wunde ständig aufrechtzuerhalten. Gleichgültig, was um sie herum geschah.

Weitere Kostenlose Bücher