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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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kreischendem Metall und herabstürzenden Gepäckstücken erreichte eine ohrenbetäubende Lautstärke. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber wahrscheinlich waren es nicht mehr als ein paar Sekunden. Danach herrschte plötzlich eine unheimliche Stille.
    â€žLizzy? Kannst du mich hören? Geht’s dir gut?“, fragte Belinda.
    â€žJa, ich glaube schon. Mein Knöchel tut ein bisschen weh. Das ist alles.“
    â€žStefano? Bist du okay, Schätzchen?“, fragte Belinda weiter.
    â€žIch bin … eingequetscht. Tante Lizzy quetscht mich, Mummy“, antwortete der Kleine gepresst.
    â€žGemma? Es ist alles gut, Süße. Nicht weinen“, meinte Belinda besänftigend.
    â€žUnd wie geht es dir, Belinda? Alles in Ordnung?“, wollte Lizzy wissen.
    â€žJa.“ Belinda zog ihre Füße unter dem Sitz vor ihr hervor und drehte sich vorsichtig, um sich hinzuknien. Sie lockerte den Griff um ihre Tochter.
    Aber sofort schlang Gemma die kleinen Ärmchen um ihren Hals. „Mummy!“
    â€žIch geh nicht weg, Schatz“, sagte Belinda. „Ich will nur aufstehen, damit ich sehen kann, dass keiner von euch verletzt ist. Tut dir irgendwas weh?“
    â€žNeiin.“
    â€žAlles liegt fast auf dem Kopf, Mummy. Schau mal! Wir stehen auf einem Fenster!“ Seitdem er sprechen konnte, hatte Stefano schon immer ein großes wissenschaftliches Interesse an seiner Umgebung gezeigt. Und Belinda hatte sich oft gefragt, ob sein Vater früher wohl genauso gewesen war.
    Was würde Mario jetzt denken? Wenn er wüsste, dass sie seine Kinder in Gefahr gebracht hatte?
    Wenn er überhaupt von der Existenz seiner Kinder wüsste.
    Es war seltsam, dass Belinda ausgerechnet jetzt, zu einem so unpassenden Zeitpunkt, an den Vater der Zwillinge dachte. Oder vielleicht doch nicht so seltsam? Die Schuldgefühle lagen bei ihr immer dicht unter der Oberfläche. Und auch die Gedanken an Mario waren nie weit weg. Hier in Italien, seinem Heimatland, musste Belinda sogar noch häufiger an ihn denken als sonst.
    Im Augenblick fiel es ihr jedoch ausnahmsweise nicht schwer, diese Gedanken zu verbannen. Denn andere Leute um sie herum fingen an, sich zu bewegen.
    â€žHilfe!“, stöhnte jemand. „Bitte … helfen Sie mir!“
    Anderen Menschen zu helfen, das konnte Belinda. Das Schlimmste war zwar eingetreten, aber ihren Lieben ging es gut.
    Nun war es Zeit, anderen beizustehen.
    Ein grell orangefarbener Helikopter schwebte über dem Unfallort. Nach dem Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Sanitätern traf schließlich auch der Rettungshubschrauber ein.
    Der hochgewachsene Mann neben dem Piloten trug denselben orangefarbenen Overall wie die Sanitäter hinten im Hubschrauber. Aber das Leuchtetikett auf seiner Uniform trug die Aufschrift „Dottore“.
    Es war ungewöhnlich für den Leiter einer Notaufnahme, persönlich mit an Bord eines Rettungshubschraubers zu sein. Aber als medizinischer Direktor der Rettungsflugwacht interessierte sich Dr. Mario Antonelli für genau solche Fronteinsätze.
    Das war seine große Leidenschaft.
    Vor Jahren hatte er selbst als Notarzt an hochgefährlichen Einsatzorten gearbeitet und Pionierarbeit für bessere Methoden zur Rettung von Menschenleben geleistet. Jetzt, als Direktor, flog er nicht mehr allzu oft mit an die Unglücksorte. Doch diesmal handelte es sich um einen so schwerwiegenden Unfall, dass dies seinen persönlichen Einsatz erforderte. Ein voll besetzter Bus mit Urlaubsreisenden aus England war von der Straße abgekommen und mindestens zwanzig Meter eine Felsklippe hinuntergestürzt.
    Während der Helikopter auf der Straße landete, schloss Mario einen Moment lang die Augen. Er schickte ein stilles Stoßgebet gen Himmel, dass keine Kinder unter den Opfern waren.
    Natürlich konnte er damit umgehen, wenn es sein musste. Vor langer Zeit hatte er gelernt, mit einer solch furchtbaren Situation fertigzuwerden. Aber es war ihm einfach lieber, es nicht noch einmal tun zu müssen.
    Gebückt lief er unter den sich noch drehenden Rotorblättern her, ehe er sich wieder aufrichtete. Der Einsatzleiter erwartete ihn bereits, um ihn über die Lage zu informieren.
    â€žAktuelle Situation?“, erkundigte Mario sich knapp.
    â€žWir haben alle Passagiere aus dem Bus gefunden. Zwei Verletzte wurden bereits evakuiert. Eine Frau im hinteren Fahrzeugteil ist noch von einem Sitz

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