Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
Vom Netzwerk:
Keine fünf Minuten von hier.“
    â€žWie praktisch … falls du dich entscheidest, die Stelle anzunehmen.“
    â€žIch nehme sie nicht.“
    â€žWarum nicht?“ Sie klang überrascht.
    â€žWeil sie unter meinem Niveau ist.“
    â€žDas musst du mir erklären.“
    â€žMeinst du ernsthaft, ich sollte Erstsemester in Anatomie und Physiologie unterrichten?“
    â€žWas du bestimmt sehr gut könntest.“
    Tom hieb mit seinem Stock auf den Boden. „Ich war Neurochirurg, Hayley. Ich sollte wenigstens Neurochirurgie lehren!“
    â€žGuy hat auch in anderen Fächern gelehrt. Vielleicht ist es nur der Anfang. Sieh doch das Gute daran. Man hat dir eine Professur an einer Eliteuniversität angeboten, die mit einem der besten Lehrkrankenhäuser der Welt kooperiert. Es würde dir alle möglichen Chancen eröffnen. Und da du nicht mehr operieren kannst, ist es einfach perfekt für dich.“
    Sie hatte recht, das sagte ihm sein gesunder Menschenverstand. Aber die Gefühle waren stärker. „Was soll daran perfekt sein? Es ist ein Abstieg!“ Tom blieb abrupt stehen, weil er in seiner Erregung vergessen hatte, seine Schritte zu zählen. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand.
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte Hayley nur: „Unterführung. Vier Schritte abwärts.“
    â€žIch weiß“, knurrte er, wütend auf sich und die ganze Welt. Er ließ sie stehen, arbeitete sich die vier Stufen hinunter und betrat den Tunnel. Sie folgte ihm, ihre High Heels klackten auf dem Zementboden. Dann hörte er schnelle Schritte. Vorsichtshalber trat er zur Seite.
    Die Schritte wurden lauter. Unerwartet explodierte ein heftiger Schmerz in seiner Magengrube, dann folgte ein Schlag gegen seine Schulter. Tom taumelte rückwärts und fiel hin.
    â€žHey!“ Hayleys Stimme hallte von den Tunnelwänden wider.
    Die Schritte wurden langsamer, dann schrie Hayley auf. Ihr Schrei ging ihm durch Mark und Bein. War sie verletzt? Hatte man sie niedergestochen?
    Mühsam rappelte er sich auf. „Hayley!“
    Keine Antwort. Das Einzige, was er hörte, waren Schritte, die sich rasend schnell entfernten, begleitet von anderen, schärferen Echos. Ohnmächtig vor Wut wegen seiner Hilflosigkeit und von Angst um Hayley erfüllt, konnte er sich nicht auf die Echoortung konzentrieren. Tom streckte die Hand aus, um seinen Stock zu suchen. Etwas Scharfkantiges schnitt ihm ins Fleisch, aber er kümmerte sich nicht darum, tastete mit beiden Händen weiter.
    Aber er spürte nur Glasscherben unter seinen Fingern und den kalten, feuchten Boden des Tunnels.
    Du kannst sie nicht beschützen. Du kannst nicht einmal deinen verdammten Blindenstock finden.
    Der Gedanke nahm ihm den Atem, Tom brach der Schweiß aus.
    Du bist völlig nutzlos für sie.
    Hayley betupfte die Schnittwunden an Toms Hand mit einem Antiseptikum. Ihr saß noch immer der Schrecken in den Gliedern, nachdem sie gesehen hatte, wie Tom zu Boden gestoßen worden war.
    Tom selbst hatte kaum ein Wort gesagt, seit sie ihm in der Unterführung seinen Stock gereicht hatte. Er wirkte seltsam abwesend, auch noch, nachdem er geduscht und einen Fingerbreit Whisky getrunken hatte. Das muss der Schock sein, dachte sie.
    â€žDie Polizei sagt, es ist unwahrscheinlich, dass sie den Kerl kriegen, der mir die Handtasche entrissen hat.“ Hayley versuchte, unbekümmert zu klingen. „Viel Freude wird der Typ an seiner Ausbeute aber nicht haben – ein billiges Handy mit einem grässlichen Klingelton und zehn Dollar, mehr war in der Tasche nicht drin.“
    Tom antwortete nicht. Sie klebte ein Pflaster auf den tiefsten Schnitt und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Hand. „Ich habe alle Steinchen entfernt, das müsste also schnell abheilen.“
    â€žDanke.“ Er legte die Hände in den Schoß. „Ich hätte nicht vorschlagen sollen, dass wir zu Fuß gehen.“
    â€žEs war nicht deine Schuld. Der Tunnel ist gut beleuchtet, und auf dem Campus ist überall Security. Ich glaube, der Kerl hat sich spontan entschieden.“
    Tom schnaubte. „Weil ich blind bin.“
    Seine Verbitterung ging ihr zu Herzen. „Nein, weil wir in Abendgarderobe waren und wie reiche Leute aussahen. Ich bin nur froh, dass uns nichts Ernstes passiert ist. Es ist spät, lass uns ins Bett gehen. Morgen ist ein neuer Tag.“
    â€žGeh

Weitere Kostenlose Bücher