Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
Vom Netzwerk:
setzte und um Fassung rang. Bestimmt würde er gleich fragen, welche Verletzungen sein Halbbruder davongetragen hatte.
    Als er schließlich antwortete, klang seine Stimme jedoch eher gereizt als besorgt. „Dieser verdammte Idiot! Was hat er denn jetzt schon wieder angestellt?“
    Schockiert starrte Kerry den Hörer an. Eine so herzlose Reaktion hatte sie nicht erwartet. „Wir vermuten, dass Frank das Gaspedal mit der Bremse verwechselt hat – es war ein Auto mit Automatikgetriebe. Er ist durch die Rückwand einer Garage gekracht und dann gegen einen Baum geprallt.“
    Ein spöttisches Lachen klang aus dem Hörer. „Das wundert mich nicht. Im Gegenteil; es passt zu ihm. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis Frank einen Unfall hat. Er ist und bleibt ein waghalsiger und unvorsichtiger Fahrer. Gab es noch mehr Verletzte?“
    â€žNein“, erwiderte Kerry kühl. „Es war sonst niemand beteiligt.“
    â€žDas beruhigt mich. Er ist wirklich ein unglaublich schlechter Autofahrer.“ Insgeheim musste Kerry ihm recht geben – Frank neigte tatsächlich dazu, viel zu schnell zu fahren, den Motor aufheulen zu lassen und ständig kleinere Blechschäden beim Parken zu verursachen.
    â€žAlso, wo ist er jetzt?“, erkundigte Denovan sich.
    â€žHier im Kreiskrankenhaus. Vermutlich wird er im Lauf des Tages nach Derby überwiesen. Er hat eine schlimme Kopfverletzung, sodass weitere CT- und Röntgenuntersuchungen nötig sind. Im Augenblick ist sein Zustand stabil, aber er musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Da Sie sein einziger Verwandter sind, hielt ich es für angebracht, Sie zu informieren.“
    â€žVerstehe. Ich schätze, ich sollte nach ihm sehen, nicht wahr? Leider kommt mir das Ganze ziemlich ungelegen.“
    â€žWie bitte?“ Wie egozentrisch musste man sein, um seinen schwer verletzten Bruder als Unannehmlichkeit zu bezeichnen? Kerry hätte vor Zorn platzen können. Wenn hier irgendjemand einen Grund hatte, sich zu beschweren, dann doch wohl sie! Schließlich hatte sie ihren Urlaub absagen müssen und war nun gezwungen, auf unbestimmte Zeit ganz allein die Praxis zu führen.
    Denovans Stimme klang gereizt. „Wissen Sie, ich stecke gerade mitten in den Verhandlungen für meinen neuen Vertrag, und es ist ziemlich problematisch, jetzt einfach zu verschwinden. Aber natürlich werde ich nach Braxton Falls kommen.“
    Kerry war klar, dass er alles andere als begeistert war. „Ja, es wäre wundervoll, wenn Sie ein wenig von Ihrer so kostbaren Zeit für Ihren schwer verletzten Bruder erübrigen könnten“, entgegnete sie sarkastisch.
    Denovan ging nicht auf ihren spöttischen Ton ein. „Gut. Ich werde dann gleich nach der Aufzeichnung heute Vormittag losfahren und am späten Nachmittag bei Ihnen sein.“
    â€žIhr Bruder freut sich sicher, Sie zu sehen.“
    Aus dem Hörer drang ein kurzes, freudloses Lachen. „Das bezweifle ich.“
    â€žNatürlich wird er das!“, erwiderte Kerry ungehalten. „Ich vermute, Sie werden in seinem Haus wohnen?“
    â€žNein. Ich übernachte im Hotel in der Mainstreet. Wie heißt es doch gleich?“
    â€žThe Pear. Möchten Sie, dass ich ein Zimmer für Sie reserviere?“
    Plötzlich klang seine Stimme weicher. „Das wäre sehr nett von Ihnen. Für eine Nacht. Und danke, dass Sie mich angerufen haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Wir sehen uns dann, wenn ich in Braxton bin.“
    Nachdem er aufgelegt hatte, lehnte Kerry sich in ihrem Stuhl zurück und tippte gedankenverloren mit ihrem Bleistift auf die Schreibtischplatte. Sie wusste nicht so recht, was sie von Denovan O’Mara halten sollte – diesem allseits beliebten Fernsehstar, der mit seiner Dr.-Medic-Show jede Woche ein Millionenpublikum mit seinem legendären Charme entzückte.
    Kerry verzog das Gesicht. Gerade eben hatte sie einen kurzen Eindruck des anderen Denovan O’Mara bekommen – eines ungeduldigen, gereizten und ziemlich arroganten Mannes, der alles andere als sympathisch war. Wenn er schon so wenig Mitgefühl für seinen eigenen Bruder aufbrachte, wie desinteressiert mochte er dann wohl seinen Patienten gegenüber sein?
    Sie hatte Denovan noch nie persönlich getroffen, aber sie hatte zwei-, dreimal seine Sendung gesehen, in der er die neuesten Entwicklungen in der Medizin kommentierte und

Weitere Kostenlose Bücher