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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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Kerry nicht weiter wunderte.
    Alarmiert registrierte Kerry, wie schlimm es um die Verletzte stand. „Um Himmels willen!“, rief sie, während sie aus dem Auto sprangen. „Wie sollen wir sie ohne schweres Rettungsgerät befreien?“
    Denovan öffnete den Kofferraum, um die Decken herauszunehmen. „Irgendwie schaffen wir es schon. Sie werden sich wundern, wozu ein paar starke Männer in einer Ausnahmesituation fähig sind.“ Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Sie kümmern sich um die Lady und versuchen, sie zu beruhigen, und ich helfe den Männern dabei, die Felsbrocken hochzuheben.“
    Kerry wandte sich an eine der umstehenden Frauen. „Wissen Sie, wer das da unten ist?“
    â€žNatürlich, Sirie Patel. Die Frau, die den Laden und die kleine Poststation betreibt. Die Ärmste! Sie schuftet Tag und Nacht. Ohne sie hätten wir schon längst kein Geschäft mehr in Braxton Falls.“
    Kerry drängte sich zu der Verletzten durch und zwang sich, nicht daran zu denken, wie ungerecht das Schicksal wieder einmal zugeschlagen hatte. Das hatte Sirie wirklich nicht verdient. Sie war eine so nette Person; immer hilfsbereit, immer zu einem Schwätzchen aufgelegt; eine wahre Stütze der kleinen Gemeinde. Wie oft hatte Kerry beobachtet, dass Nachbarn am Monatsende bei Sirie anschreiben lassen konnten. Es war einfach nicht fair!
    Vorsichtig stopfte Kerry eine der Decken unter Siries Kopf. Dabei sprach sie die ganze Zeit mit der Verletzten, um Sirie zu beruhigen, dass man ihr helfen würde.
    â€žAlles wird gut, Sirie. Wir holen dich hier raus“, brüllte Kerry, um das Heulen des Sturms zu übertönen. „Versuch, ganz ruhig zu bleiben. Hier, halt meine Hand! Wenn du dich so wenig wie möglich bewegst, besteht keine Gefahr!“
    Oh, wie sehr sie hoffte, dass das stimmte! Der Fluss war so nah und inzwischen zu einem derart reißenden Strom geworden, dass Kerry sich mit Schrecken ausmalte, was passieren würde, wenn Sirie bei der Rettungsaktion abrutschte.
    Kerry sah zu Denovan hinüber, der bäuchlings neben Sirie lag und herauszufinden versuchte, an welcher Stelle ihre Beine eingeklemmt waren. Kerry musste zugeben, dass es sie beeindruckte, wie er sich ohne Rücksicht auf seinen teuren Anzug in den Schlamm geworfen hatte. Überhaupt erwies er sich als äußerst zupackend. Trotzdem hatte sie nach dem Zwischenfall am Nachmittag nicht vor, seinem Fanklub beizutreten.
    Gerade richtete er sich auf und kam auf Kerrys Seite. Besorgt ließ er den Blick über die verletzte Frau gleiten. „Wie geht es Sirie?“
    â€žSie steht unter Schock. Und natürlich hat sie schlimme Schmerzen, und ihr Puls rast. Den Blutdruck kann ich hier nicht messen. In meiner Tasche müsste noch Morphin sein. Holen Sie es bitte heraus? Wann können wir mit Hilfe von außerhalb rechnen?“
    â€žIch habe einen Rettungshubschrauber angefordert“, erklärte Denovan, während er in Kerrys Arzttasche kramte. „Der Handyempfang war sehr schlecht, aber ich hoffe, sie haben mich verstanden.“
    Sirie drückte Kerrys Hand. „Wird es noch lange dauern, bis ich hier herauskomme?“, fragte sie leise. „Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte …“
    â€žAlles wird gut, Sirie. Wir geben dir jetzt etwas gegen deine Schmerzen. Dr. O’Mara macht gerade die Spritze fertig.“
    Plötzlich fiel Sirie etwas ein. Erschrocken riss sie die Augen auf. „Was ist mit meinen Mädchen? Ich muss sie doch vom Tanzen abholen.“
    â€žMach dir keine Sorgen. Wir sorgen dafür, dass sich jemand um sie kümmert. Eine der anderen Mütter wird sie mitnehmen“, versicherte Kerry. Wie gut, dass sie in einer kleinen, intakten Gemeinde lebten, wo die Menschen sich gegenseitig halfen.
    Denovan zog die Spritze auf und lächelte Sirie aufmunternd an. „Halten Sie durch. Zehn Milligramm von diesem Zaubermittelchen, und Sie werden sich großartig fühlen. Ungefähr so wie nach einer halben Flasche Whiskey …“
    Sirie verzog gequält das Gesicht. „Ich bin Abstinenzlerin, Doktor, und habe daher keine Ahnung, wie Whiskey schmeckt.“
    â€žNa, dann werden Sie gleich erleben, was Sie bis jetzt verpasst haben“, scherzte Denovan. Dann wandte er sich zu Kerry um und flüsterte so leise, dass Sirie es nicht hören konnte: „Gleich haben wir es geschafft.

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