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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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ankämpfen musste, nach dem aufregenden Tag nicht vor Erschöpfung einzunicken. Archie, dem schon die Augen zugefallen waren, hatte sich an sie gekuschelt. Gerührt blickte sie auf ihn hinunter. Ein wirklich ganz entzückender kleiner Junge.
    Kerry seufzte leise. Noch vor einem Jahr hatte eine perfekt geplante Zukunft vor ihr gelegen – Hochzeit, ein liebender Ehemann, ein paar reizende Wunschkinder. Doch dann waren alle ihre Träume brutal geplatzt, und das Familienleben, nach dem sie sich so sehr sehnte, war in weite Ferne gerückt.
    Gerade als sie den Kampf gegen ihre Müdigkeit aufgab und die Augen schloss, wurde die Haustür geöffnet. Denovan kam herein und blieb wie angewurzelt stehen, als er Kerry und Archie friedlich schlummernd auf dem Sofa entdeckte. Archies Kopf lag an Kerrys Schulter, und Kerry hatte beschützend einen Arm um seinen Sohn gelegt. Ihr frisch gewaschenes dunkles Haar war zerzaust, der hübsche Mund leicht geöffnet.
    Ein wehmütiges Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Wie gern hätte er Archie eine richtige Familie geboten. Es war offensichtlich, wie sehr der Kleine eine Mutterfigur in seinem Leben vermisste.
    Seufzend schob er diesen Gedanken beiseite und tippte Kerry sanft auf die Schulter. „Tut mir leid, Sie zu wecken“, flüsterte er.
    Benommen setzte Kerry sich auf. „Schon zurück? Mir kommt es vor, als seien Sie gerade erst losgefahren.“
    â€žStimmt. Ich habe es nicht bis zum Krankenhaus geschafft. Wegen des Unwetters sind mehrere Bäume umgestürzt, sodass die Brücke zusammengebrochen ist. Im Augenblick ist der Fluss nicht passierbar; wir sind sozusagen von der Außenwelt abgeschnitten. Scheint so, als würde der Fluss bald übers Ufer treten.“
    â€žWas?“ Sofort war Kerry hellwach. Behutsam befreite sie sich von Archie. „Wir sind alle in der Stadt gefangen? Was geschieht denn gerade unten am Fluss?“
    â€žDie Leute arbeiten wir verrückt, versuchen, mit Sandsäcken und anderem Material die Fluten einzudämmen, damit ihre Häuser nicht überschwemmt werden. Das größte Problem im Augenblick ist eine Frau, die unter der eingestürzten Brücke begraben wurde.“
    Er sah sie ernst an. „Tut mir leid, aber ich bin hier, um Sie zu holen. Wir müssen beide sofort zur Unglücksstelle, denn die Frau braucht dringend medizinische Hilfe. Völlig ausgeschlossen, dass in nächster Zeit ein Rettungswagen durchkommt. Die Leute vor Ort werden sie vermutlich bald befreit haben, doch sie hat ganz bestimmt schwere Verletzungen. Wir sollten uns beeilen.“
    Die Katastrophen an diesem denkwürdigen Tag waren also noch nicht ausgestanden. Ein schwerer Notfall in der Stadt und keine Hoffnung auf Hilfe vom Rettungsdienst. Schnell zog Kerry ihre Regenjacke an und schlüpfte in ein Paar Gummistiefel. Ihr Blick fiel auf Denovan, und plötzlich war sie sehr froh, ihn an ihrer Seite zu haben. Er mochte ja arrogant und egozentrisch sein, aber immerhin war er Arzt.
    â€žWir sollten meinen Wagen nehmen. Es ist ein kleiner Kombi, sodass wir damit notfalls die Patientin in die Praxis fahren können. Dort gibt es eine Notfallausrüstung für die Bergrettung – eine Vakuummatratze, Schienen, Isolierdecken, Halskrausen und Ähnliches. Vielleicht sollten wir die Sachen jetzt schon holen.“
    â€žGute Idee“, stimmte Denovan zu.
    Kerry bemerkte, wie Archie sich schläfrig die Augen rieb und verwirrt zu den beiden Erwachsenen aufblickte.
    â€žWir werden Archie zu Daphne bringen. Sie wohnt ganz in der Nähe und passt bestimmt gern kurz auf ihn auf.“ Lächelnd beugte Kerry sich zu dem Jungen hinunter. „Du erinnerst dich doch noch an die nette Krankenschwester, die dir heute Nachmittag Kekse und Milch gegeben hat, oder? Wir bringen dich jetzt zu ihr, denn dein Daddy und ich müssen einer verletzten Frau helfen.“
    Archies Augen leuchteten. „Kriege ich dort noch mehr Kekse?“
    â€žGanz bestimmt.“ Kerrys Lächeln vertiefte sich. „Also los!“
    Eine kleine Gruppe von Menschen hatte sich um die zerstörte Brücke herum versammelt. Einige Autos standen so, dass die Scheinwerfer die Unglücksstelle beleuchteten. Eine Frau lag am Boden, ihre Beine unter den Felsbrocken eingeklemmt, aus denen die alte Brücke gebaut war. Der Fluss war auf eine so bedrohliche Höhe gestiegen, dass der Einsturz der Brücke

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