Aerzte zum Verlieben Band 57
sprechen“, erklärte er. „Wir wollen ihn dazu überreden, unseren Pinot Noir ins Angebot aufzunehmen. Das ist zwar nicht direkt mein Job, aber ich finde es schön, den Kontakt zu den Kunden aufrechtzuerhalten.“ Er verstummte, als die Kellnerin an ihren Tisch kam. „Ich hätte gern das Hühnchen Teriyaki, Theresa. Mit einem kleinen Salat.“ Er betrachtete die junge Frau aufmerksam. „Haben Sie eine neue Frisur? Steht Ihnen sehr gut.“
„Danke.“ Die junge Frau errötete vor Freude und drehte sich schnell um.
Katie hatte dem Wortwechsel aufmerksam gelauscht. Versprühte er seinen Charme an jede Frau, die ihm begegnete?
„Der Pinot Noir ist ein Wein, der ausgesprochen schwierig herzustellen ist“, meinte Jack. „Doch Ihr Vater scheint ein ungewöhnlich gutes Händchen dafür zu haben.“
Nick lächelte flüchtig. „Das Geheimnis liegt darin, die Trauben am späten Abend oder frühmorgens zu pflücken, damit sie vor der Fermentierung schön kühl sind. Außerdem benutzen wir ganze Trauben. Und um den Tanningehalt zu reduzieren, erfolgt die Pressung besonders früh.“
Jack nickte. „Wie ich bereits sagte: Ihr Vater kennt sich bestens aus. Ihre Weinberge sehen in diesem Jahr noch besser aus als sonst. Sie werden bestimmt einen ungewöhnlich guten Jahrgang haben.“ Er schenkte ein Glas Wein ein und reichte es Nick.
„Das hoffen wir.“ Nick trank einen Schluck. „Aber Sie sind auch ziemlich erfolgreich. Der Name Logan steht für gute Qualität. Deshalb würden wir so gern Ihr Unternehmen mit unserem zusammenführen.“
„Das wäre ein sehr großer Schritt.“ Jacks Miene verdüsterte sich. „Ich habe hart dafür gearbeitet, diese Firma aufzubauen. Sie ist mein Lebenswerk!“
„Natürlich.“ Nick stellte sein Glas ab. „Ich bin mir sicher, dass mein Vater das alles in seinem Angebot berücksichtigt hat.“
Katie sah ihn missbilligend an. Anscheinend hatten die Bellinis ihrem Vater ein Übernahmeangebot für sein Weingut gemacht. Doch wie üblich ließ Jack sich nicht in die Karten schauen und gab nichts von seinen Plänen preis.
In diesem Augenblick schien Nick sich an seine guten Manieren zu erinnern und wandte sich an Katie. „Entschuldigen Sie bitte, dass ich angefangen habe, über das Geschäft zu reden. Ich schätze, diese Diskussion über Trauben und Weinherstellung hat Sie gelangweilt.“
„Überhaupt nicht!“, widersprach Katie. „Ich bin fasziniert davon, dass mein Vater einen Weinberg besitzt, und hoffe sehr, mir schon bald alles ansehen zu können.“
„Das dürfte kein Problem sein“, versprach Jack. „Sobald es mir etwas besser geht, werde ich dich herumführen und dir alles zeigen. In der Zwischenzeit präsentiert Nick dir sicher gern sein Weingut, oder?“
„Es wäre mir ein Vergnügen!“, stimmte Nick erfreut zu. „Wollen wir gleich einen Termin für nächste Woche ausmachen?“
„Ich … äh, vielleicht …“ Es widerstrebte Katie, sich festzulegen, denn sie fühlte sich Nicks Anziehungskraft nicht gewachsen. Hatte sie nicht schon genug Probleme? „Ich muss erst sehen, wie viel in der Klinik los ist.“
„In der Klinik?“ Fragend sah Nick sie an.
„Katie ist Ärztin, Kinderärztin. Sie hat gerade erst hier im Krankenhaus angefangen“, erklärte Jack.
„Oh, ich verstehe.“
In diesem Moment brachte die Kellnerin das Essen und Katie bemerkte, dass sie ziemlich hungrig war. Vielleicht würde ein gutes Mittagessen ihre Nerven beruhigen.
Sie kostete von dem zarten Fleisch, das auf einem Bett aus köstlichen Tomaten mit Blauschimmelkäse angerichtet war. Genussvoll aß sie diese Delikatesse und spülte sie mit dem exzellenten Wein hinunter. Für einen kurzen Augenblick war Katie völlig entspannt und zufrieden.
Doch dieser Augenblick währte nicht lange.
„Was hat Sie eigentlich bewogen, zu uns nach Kalifornien zu kommen?“, erkundigte sich Nick. „Natürlich ist es verständlich, dass Sie Ihren Vater besuchen wollen, aber warum gerade jetzt?“
„Ich … ähm … es war einfach ein guter Zeitpunkt“, stotterte Katie verlegen. „Mein Vertrag in Shropshire war gerade ausgelaufen und ich wusste, dass es meinem Vater gesundheitlich nicht gut geht. Also bin ich hergekommen, um nach ihm zu sehen.“
Nick sah sie zweifelnd an. „Bestimmt gab es noch andere Gründe, oder? Jack leidet schließlich schon seit Jahren unter seiner Lungenerkrankung und Sie haben ihn bisher nie besucht. Warum also gerade jetzt? Lag es an dem Jobangebot hier in der
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