Aerzte zum Verlieben Band 57
stelle sehr hohe Ansprüche an mich selber.“
„Ich weiß. Davon konnte ich mich selbst überzeugen. Aber mit der negativen Publicity hast du recht. Ich habe auch schon unerfreuliche Artikel über dich gelesen.“
Nick seufzte und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Empfangstresen. „Das scheint eine Art Berufsrisiko zu sein. Wenn man zu einer Familie mit internationalen Geschäftsbeziehungen gehört, findet man sich unweigerlich von Zeit zu Zeit in der Presse wieder.“ Nick lächelte ironisch. „Mein Vater beschäftigt sogar einen Pressesprecher, damit nicht ständig irgendwelche Lügengeschichten über uns verbreitet werden.“
„Wirklich? Wo war dieser Mann, als über deine Affäre mit Shannon Draycott berichtet wurde?“, erkundigte Katie sich scheinheilig. „Dabei bist du ziemlich schlecht weggekommen.“
Nick verzog den Mund. „Oh, du weißt also über meine dunkle Vergangenheit Bescheid. Kein Wunder, dass du mir eine Abfuhr nach der anderen erteilst. Gehörst du etwa zu den Menschen, die alles glauben, was sie in der Zeitung lesen?“
Katie zuckte die Achseln. „Nicht notwendigerweise. Allerdings bin ich überzeugt davon, dass in jeder Klatschgeschichte auch ein Körnchen Wahrheit steckt.“
Er wollte diese Geschichte also nicht abstreiten. Sehr interessant! In der Zeitung war von einer geplatzten Verlobung die Rede gewesen. Wie konnte er ein solches Versprechen nur so auf die leichte Schulter nehmen?
Nick sah sie mit einem schiefen Lächeln an. „Tja, dann sieht es wohl schlecht für mich aus. Gibt es irgendeine Möglichkeit, den negativen Eindruck, den du von mir bekommen hast, zu revidieren? Ganz ehrlich – ich bin nicht so schlimm wie mein Ruf. Und glaub mir, es geht Shannon gut. Sehr gut sogar.“
Er hatte also immer noch Kontakt zu ihr. Katie spürte einen feinen Stich. „Wie schön für sie. Vielleicht freut sie sich, noch einmal davongekommen zu sein.“
„Autsch!“ Nick griff sich an die Brust und gab vor zu taumeln. „Das hat gesessen. Ich wusste gar nicht, dass du so gemein sein kannst. Du hast deine Abwehrkräfte während des letzten Jahres anscheinend gut trainiert.“
Sie nickte. „Allerdings.“
„Hm.“ Nachdenklich sah er sie an. „Wie kann ich dich davon überzeugen, dass nicht alles stimmt, was man über mich sagt? Meinst du, es würde helfen, wenn wir mehr Zeit miteinander verbrächten? Du könntest dir dann selbst ein Bild von mir machen.“
Sie lachte. „Du gibst wirklich nicht so leicht auf, was?“
„Nein. Nicht, wenn es um jemanden wie dich geht.“ Er hielt sie mit seinem Blick gefangen. „Wie wäre es also, wenn wir endlich unsere geplante Weinprobe machen würden? Du könntest heute zu mir aufs Weingut kommen. Dieses Jahr haben wir einen außergewöhnlich guten Pinot Noir. Außerdem wolltest du dir doch einmal alles ansehen.“
„Ich … ähm …“ Katie dachte angestrengt nach. Seitdem sie das Gut ihres Vaters gesehen hatte, war sie fasziniert vom Weinanbau. Nur zu gern würde sie den Betrieb der Bellinis besichtigen und ihn mit dem ihres Vaters vergleichen. Was konnte schon groß passieren? Das Ganze war schließlich keine romantische Verabredung, oder? Bestimmt würden noch andere Menschen dabei sein.
Sie lächelte und hörte sich zu ihrem eigenen Erstaunen antworten: „Danke. Ich würde sehr gerne kommen.“
„Wunderbar! Wie wäre es mit Mittwochnachmittag? Hast du da Zeit? Ich könnte dich nach der Frühschicht abholen.“
„Gern“, murmelte sie. „Ich freue mich darauf.“
Später jedoch, als ein Sanitäter sie zu ihrem Wagen zurückgebracht hatte, kamen Katie starke Zweifel. War die Verabredung mit Nick ein Fehler gewesen? Sie spürte deutlich, dass er nicht gut für sie war. Wieso um alles in der Welt schaffte sie es nicht, ihm aus dem Weg zu gehen?
5. KAPITEL
„Katie, Dr. Bellini möchte Sie sprechen.“ Carla, die Kinderkrankenschwester, war in Katies Büro getreten. „Möchten Sie, dass Mike hier für Sie übernimmt?“
„Ja, danke. Sagen Sie Nick, dass ich in fünf Minuten bei ihm bin.“ Katie vernähte routiniert die Platzwunde am Kopf des kleinen Jungen. „So, junger Mann. Fertig. Du bist wirklich sehr tapfer gewesen! Dafür hast du dir eine Belohnung verdient.“ Sie reichte ihm eine Kiste mit kleinen Spielzeugen, aus der er sich etwas aussuchen durfte.
Stolz lächelte der etwa Sechsjährige sie an. „Danke!“
„Gern geschehen.“
Sie brachte den Jungen und seine Mutter zur Tür und machte sich dann
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