Aerzte zum Verlieben Band 57
verströmten einen verlockenden Duft, und sofort fing ihr Magen an zu knurren. Bella hatte Hunger, aber erst musste sie sich ein bisschen ausruhen.
Vom Wintergarten aus blickte man in den Garten und auf den Hafen von Sydney. Bella fiel sofort das schneeweiße Partyzelt auf dem Rasen auf. Das hatte heute Morgen noch nicht dort gestanden. Ihr Vater besaß mehrere, und dies war das kleinste davon. Bella fragte sich, warum es mitten in der Woche aufgestellt worden war.
„Da bist du ja endlich.“
Sie zuckte zusammen, weil sie ihre Schwester gar nicht bemerkt hatte. Lexi saß mit untergeschlagenen Beinen auf einem der dick gepolsterten Korbmöbel und hatte ein Hochzeitsmagazin auf dem Schoß.
„Wofür ist das?“ Bella deutete mit dem Kopf nach draußen.
Lexi stand auf und warf die Zeitschrift auf den Glastisch. „Wo warst du so lange?“, fragte sie, ohne auf die Frage einzugehen.
„Im Krankenhaus.“
„Das hat ja ewig gedauert. Du musst dich beeilen, wenn du rechtzeitig fertig sein willst.“
„Fertig sein … für was?“ Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, wovon Lexi redete. Fand heute Abend eine Veranstaltung statt, die sie schlicht vergessen hatte? Das würde auch die Unmengen an Essen in der Küche erklären.
„In einer halben Stunde ist Charlie hier. Er hat ein neues Date organisiert. Deshalb das Partyzelt.“
„Wie meinst du das – er hat ein neues Date organisiert?“ Allmählich kam sie sich vor wie ein Papagei. Verwundert starrte Bella aus dem Fenster. Das Zelt war für Charlie? „Und wieso weißt du das alles? Hast du ihm geholfen?“
Lexi nickte. „Rosa und ich.“
„Du sollst doch die Zeit nutzen, um deine Hochzeit vorzubereiten.“ Ständig erzählte Lexi ihr, wie viel sie zu tun hätte. Wenn sie sich nun noch um andere Dinge kümmerte, würde die Hochzeit noch später stattfinden!
„Charlie kann sehr charmant und überzeugend sein“, erwiderte ihre Schwester. „Und ich dachte, das hier ist jetzt wichtiger.“
Bella wollte erst widersprechen, aber ihre Gedanken überschlugen sich. Charlie hatte eine neue Verabredung mit ihr geplant? Ihre Müdigkeit verflog im Nu, als Bella nach oben lief, um sich umzuziehen. Charlie würde bald hier sein!
Nachdem sie geduscht und sich die Haare gefönt hatte, betrat sie ihr Schlafzimmer und sah, dass Lexi ihr etwas zum Anziehen aufs Bett gelegt hatte. Da Lexi anscheinend mehr über das Date wusste, vertraute sie ihrer Wahl und zog die Sachen an. Eine weiße Hose, dazu ein weißes Top und darüber einen leichten Kaftan aus feiner Baumwolle, der mit einem hellgrün-weißen Muster bedruckt und von Hand aufgenähten winzigen Perlen geschmückt war. Bella schlüpfte in flache Sandalen und verstaute ihre Medikamente in einem silbernen Täschchen. Ihre Haare trug sie offen, sodass die dunkelroten Locken ihr weich und schimmernd auf die Schultern fielen. Zum Schluss noch Wimperntusche, Lipgloss und einen Hauch Rouge auf die Wangen, und dann war sie fertig.
„ Ciao , Bella.“
Als sie die vertraute Männerstimme hörte, überlief sie ein prickelnder Schauer. Charlie hatte im Wintergarten auf sie gewartet. Jetzt stand er auf und kam auf sie zu, den schönen Mund zu einem breiten Lächeln verzogen. Er trug Jeans und ein T-Shirt, das sich an seine breite, muskulöse Brust schmiegte. Seine schokoladenbraunen Augen blitzten vergnügt.
Er küsste Bella auf die Wange. Seine Lippen fühlten sich warm an auf ihrer Haut, und Bella durchzuckte ein ungewohnt heftiges Verlangen.
„Danke, dass du mir noch eine Chance gibst“, sagte er. „Dieses Mal gebe ich besser auf dich acht. Versprochen.“
Dabei hatte er doch gar keine Schuld, das hatte sie ihm schon gesagt, als sie am Tag nach der Hafenrundfahrt miteinander telefonierten. Aber Bella war im Moment zu verwirrt, um überhaupt etwas zu sagen.
Deshalb war sie froh, als er ihr lächelnd den Arm bot und sagte: „Wollen wir?“
Sie hakte sich bei ihm unter, und wieder durchrieselte es sie heiß, als er die Hand auf ihre legte. Bella holte tief Luft und nickte, gespannt auf das, was sie erwartete.
Sie betraten den Garten und gingen über den Rasen zum Partyzelt. Zum Hafen hin fiel das weitläufige Gelände sanft ab, sodass hinter dem Baldachin das Wasser immer noch zu sehen war. Fähren zogen kreuz und quer durch die Bucht und hinterließen eine schaumweiße Spur. Eine leichte Brise trug das Tuten der Schiffe heran, die am Kai der Mosman Bay in der Nähe der Lockheart-Villa an- oder ablegten.
In der
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