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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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wartete, und einer, nachdem sie Evie von der Schule abgeholt hatte. Sie hat gesagt, dass sie anfangs versucht hat, damit aufzuhören, als sie mit Lexi schwanger war. Aber nur kurz. Sie hatte Angst, dass dieses Kind dieselbe Krankheit wie ich haben würde. Ich glaube, eine Fehlgeburt hätte ihr nichts ausgemacht. Vielleicht hat sie auch weitergetrunken, damit sich die ungeliebte Schwangerschaft von selbst erledigt. Verstehst du es jetzt? Mit mir hat alles angefangen.“ Sie schob sich wieder ein Eisbröckchen auf die Zunge.
    „Deine Mutter ist für ihre Probleme verantwortlich, nicht du.“
    „Ich rede nicht von ihrer Sucht. Aber ich bin schuld, dass sie uns verlassen hat.“
    „Bella, du warst vier Jahre alt. Wie kann es deine Schuld sein?“
    „Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Bist du sicher, dass du auch den Rest hören willst?“ Bella schwieg, bis Charlie nickte. „Als Lexi anderthalb war, wurde meine Mutter ungewollt wieder schwanger. Inzwischen waren pränatale Tests auf zystische Fibrose entwickelt worden, und man bot ihr die Untersuchung an. Das Ergebnis war positiv, meine Mutter entschied sich für einen Schwangerschaftsabbruch. Danach wurden ihre Depressionen schlimmer. Weil sie sich schuldig fühlte, sagt sie. Ohne Alkohol hätte sie ihr Leben nicht mehr ertragen. Und dann hat sie uns verlassen.“
    „Aber damit hast du doch nichts zu tun.“
    „Begreifst du denn nicht? Wenn es damals, als sie mit mir schwanger war, diesen Test schon gegeben hätte, wäre ich nie geboren worden. Sie hätte mich abgetrieben. So aber konnte sie mich nicht mehr loswerden, deshalb ist sie gegangen. Ich habe immer geahnt, dass ich der Grund bin. Jetzt weiß ich es sicher.“
    „Aber sie wäre doch gar nicht auf die Idee gekommen, dich auf zystische Fibrose testen zu lassen.“
    „Das weißt du nicht. Ich bin sicher, dass sie mich nicht wollte. Mit mir hat alles angefangen. Ich wäre besser nie zur Welt gekommen.“
    Charlie erkannte Bella nicht wieder. So hatte er sie noch nie erlebt. Litt sie unter Depressionen? Verständlich wäre es, in ihrem kritischen Zustand. Vielleicht sollte ich Sam vorschlagen, dass John Allen sie sich noch einmal ansieht, dachte er. „Warum nicht, Bella?“, fragte er behutsam.
    „Ohne mich hätten Evie und Lexi ein besseres Leben gehabt. Mum hätte keine Wochenbettdepression bekommen und nicht ihre Kinder verlassen.“
    „Das ist ziemlich viel ‚hätte‘ auf einmal“, sagte er. „Sie hätte auch nach Lexis Geburt depressiv werden können. Deine Mutter hat viele Probleme. Aber das ist nicht deine Schuld.“
    „Ich habe mein Leben lang damit gerechnet, dass ich bald sterben werde. Ich wusste, dass ich nicht alt werde. Seit ich weiß, was ich schon immer vermutet habe, macht für mich alles keinen Sinn mehr. Meine Mutter hat mich von Anfang an nicht gewollt.“
    „Das hat sie dir doch nicht wirklich gesagt, oder?“
    „Brauchte sie auch nicht. Sie meinte, sie fand es furchtbar anstrengend, Mutter zu sein. Das sagt doch alles.“
    „Da ist sie bestimmt nicht die Einzige, die das so empfindet. Aber es heißt nicht, dass sie dich nicht wollte, sondern nur, dass sie überfordert war. Und leider wurde ihre Depression zu spät erkannt. Du kannst nichts dafür.“
    „Und wenn schon. Ich bin zu müde, um mir darüber weiter den Kopf zu zerbrechen. In einer Woche können Lexi und Sam heiraten, bis dahin muss ich noch durchhalten.“ Bella hatte genug. Alles Wünschen und Hoffen nützte nichts, für sie gab es kein Happy End. Niemand konnte ihr das geben. Sam nicht, ihre Schwestern, ihre Eltern nicht, und selbst Charlie nicht.
    Ihre Mutter würde erleichtert sein, dass sie keine Besuche im Krankenhaus mehr machen musste. Ihr Vater merkte wahrscheinlich gar nicht, dass sie nicht mehr da war. Ihre Schwestern würden sie zwar vermissen, aber für Lexi begann ein neues Leben mit Sam, und Evie konnte endlich ihr eigenes leben, wenn sie sich nicht mehr um ihre kranke Schwester sorgen musste. Und Charlie … der würde frei sein unbeschwertes Leben leben, ohne jemals zu erfahren, dass Bella ihn geliebt hatte.
    Sie war des Kämpfens müde. Sie mochte nicht mehr träumen von etwas, das sowieso nie in Erfüllung gehen würde.
    Sie darf nicht aufgeben! Charlie suchte nach einem Weg, um zu ihr durchzudringen. Ihr Lebenswille reichte bis zu Lexis Hochzeit, aber danach?
    „Was ist mit deiner Wunschliste?“, fragte er. „Was ist mit uns? Wir haben noch eine Verabredung.“
    Da lächelte sie, und

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