Aerzte zum Verlieben Band 57
sich große Sorgen um dich gemacht. Geht es dir besser?“
„Ja, viel besser.“
„Und der Kleine?“
„Nimm ihn ruhig hoch und sieh ihn dir an. Er müsste sowieso bald aufwachen.“
„Sicher?“
Liz war auch Hebamme, natürlich konnte sie ihr Josh bedenkenlos anvertrauen. „Sicher“, bekräftigte sie.
Matts Mutter zog die Babydecke zurück und hielt inne, die Finger auf die Lippen gepresst und mit Tränen in den Augen. „Oh, mein Kleiner, was bist du für ein entzückendes Baby! Ach, Amy, du bist bestimmt überglücklich.“
Sie nickte, und dann musste sie auf einmal weinen. Liz hockte sich neben sie und strich ihr beruhigend über den Rücken.
„Schätzchen, was musst du ausgestanden haben, so ganz allein“, murmelte sie. „Du hättest uns Bescheid sagen sollen, ich wäre gern hergekommen.“
Amy schniefte. „Warum hättest du das tun wollen?“
„Oh, Liebes, das fragst du noch? Fast wärst du meine Tochter geworden, wir haben dich nie vergessen. In den letzten Jahren habe ich mir Sorgen um dich gemacht, auch bei Bens Hochzeit. Ich habe gesehen, wie stark die Anziehung zwischen dir und Matthew immer noch war. Ehrlich gesagt, habe ich die Geschichte, die er uns aufgetischt hat, keine Sekunde geglaubt. Selbst ein Blinder hätte gesehen, dass ihr nur Augen füreinander hattet, und es war klar, wie der Abend enden würde. Ich habe nur gehofft, dass ihr euch nicht wieder wehtut. Ich wusste nicht, um wen ich mir mehr Gedanken machen sollte … um ihn oder um dich.“
„Warum solltest du dir um mich Sorgen machen? Er ist doch dein Sohn.“
„Weil so vieles zwischen euch noch nicht geklärt war“, antwortete Liz ruhig. „Ihr habt großen Schmerz und Kummer erlebt. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich glaube nicht, dass Matthew das schon verarbeitet hat.“
„Wir haben es wohl beide noch nicht bewältigt.“
„Aber es wird Zeit. Joshua kann euch dabei helfen.“
„Das tut er schon.“ Amys Blick glitt zu ihrem kleinen Sohn. Seine Beinchen zuckten, er fing an, mit den Armen zu rudern. Gleich würde er losbrüllen. „Ich glaube, er möchte zu seiner Grannie auf den Arm“, sagte sie sanft, und Liz nahm ihn hoch und begrüßte ihn mit zärtlichen Lauten.
„Oh, er ist genau wie Matthew.“
„Nicht wie Ben?“
Matts Mutter lachte hell auf. „Nein, gar nicht. Sie hatten ihre feinen Unterschiede, schon als Babys. Josh liegt genau wie sein Vater, die Arme nach oben. Das hat Ben nie getan.“
Der Kleine greinte und wandte das Köpfchen, und Liz reichte ihn Amy lächelnd. „Er möchte zu dir. Das ist das Schöne am Großmuttersein … habe ich mir jedenfalls sagen lassen. Man gibt sie einfach ab, wenn sie unruhig werden.“
Warum hatte sie sich überhaupt Sorgen gemacht?
Matts Eltern waren wundervoll. Ihr Besuch dauerte nur kurz, aber sie aßen alle zusammen unter dem Baum in Bens und Daisys Garten. Die stolzen Großeltern hielten abwechselnd die Babys im Arm, und Amy saß neben Daisy und genoss die fröhliche, entspannte Stimmung.
Florence war auch dabei und schob ihre Babypuppe im Buggy über den Rasen. Munter erzählte sie, dass ihre Mummy bald auch ein neues Baby bekommen würde. „Dann hab ich zwei Bruderbabys!“, verkündete sie freudestrahlend.
Eine schmerzliche Wehmut durchzuckte Amy. Samuel wäre heute ein bisschen älter als Florence. Aber die vier Kinder würden nie zusammen spielen, nicht miteinander aufwachsen …
„Was hast du?“, hörte sie Matts tiefe Stimme an ihrem Ohr.
Sie wandte den Kopf und sah, dass er sie forschend betrachtete. „Nichts“, antwortete sie, aber seine Miene verriet, dass er ihr nicht glaubte.
„Kann ich dir etwas bringen?“
„Nein, danke. Ich glaube, ich lege mich ein bisschen hin, ich bin müde.“
Er lachte sanft. „Ich auch. Diese zerrissenen Nächte sind etwas anstrengend.“
„Zerrissen?“, neckte sie ihn, und er erwiderte ihr Lächeln, beugte sich vor und küsste sie auf die Wange.
„Du weißt, was ich meine.“ Matt richtete sich auf. „Ich nehme ihn, Dad. Die nächste Raubtierfütterung steht an, und Amy muss sich ausruhen. Wir gehen wieder rüber. Es war schön, euch zu sehen.“
„Kommt uns doch bald besuchen“, bat seine Mutter, und er nickte, ohne ausdrücklich etwas zu versprechen.
Es gab herzliche Umarmungen und Abschiedsküsse, und kurz darauf waren sie wieder drüben. Nachdem sie Joshua gestillt hatte, windelte Matt ihn und legte ihn in sein Körbchen. Amy kuschelte sich unter die Decke, und Matt
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