Aerzte zum Verlieben Band 57
sich. Es gab kein „Wir“, noch nicht … Vielleicht nie mehr.
Abgesehen davon musste sie für sich persönlich einige Besorgungen erledigen, Dinge, um die sie Matt unmöglich bitten konnte. Auch wenn er Arzt war. Und Daisy wollte sie auch nicht ständig einspannen.
Matt erschien an der Tür, klopfte kurz und streckte den Kopf ins Zimmer. „Da braucht jemand seine Mum“, begann er, warf ihr einen prüfenden Blick zu und fügte hinzu: „Was ist los?“
„Wie kommst du darauf, dass etwas ist?“ Sie nahm ihm das Baby ab.
Er lachte auf. „Du solltest dein Gesicht sehen, Amy. Du bist wie ein offenes Buch. Also los, heraus mit der Sprache, was beschäftigt dich?“
„Ich muss einkaufen.“
Matt zog die dunklen Brauen hoch. „Einkaufen?“
„Für Josh. Ich dachte, es wäre schön, ein bisschen mit ihm spazieren zu gehen, aber …“ Sie machte eine Kunstpause. „Es fehlt der Kinderwagen.“
Matt ließ sich rücklings aufs Bett fallen und breitete resigniert die Arme aus. Amy bemerkte, wie gut er da aussah, auf ihrem Bett, und hätte beinahe verlangend geseufzt.
„Meinst du das ernst?“ Seine tiefe Stimme unterbrach ihre Träumereien. „Du schleppst mich zum Kinderwagen kaufen?“
Amy fing an zu lachen. „Du großer starker Feigling, das schaffst du schon!“
„Sicher?“, meinte er schwach. „Der erste Versuch hat mir gereicht.“ Er rollte sich auf die Seite und stützte sich auf dem Ellbogen auf. Ein besorgter Ausdruck glitt über seine attraktiven Züge. „Ist das für dich nicht zu anstrengend?“, fragte er sanft. „Die Geburt war vor gerade mal acht Tagen.“
„Es geht schon.“
„Ich werde darauf achten, dass du dich nicht übernimmst, verlass dich darauf. Wann möchtest du los?“
Sie seufzte. „Ich würde sagen, sobald ich ihn gestillt habe. Aber das heißt nichts, er kann auf halber Strecke wieder Hunger haben.“
„Er wächst, er hat viel aufzuholen.“
„Na, wenigstens haut er rein wie du und ist beim Essen nicht zimperlich“, neckte sie ihn.
Matt grinste jungenhaft. „Das liegt nur daran, dass ich so viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet habe. Wer seine Mahlzeit warm essen will, muss schnell sein. Was hältst du davon, wenn du ihn fütterst, und ich mache uns inzwischen ein Sandwich? Dann fahren wir los, sobald er satt und frisch gewickelt ist. Vielleicht haben wir dann genug Zeit, zumindest einen Teil der ersten Modellvorführung …“
Sie warf ihm ein Kissen an den Kopf, was nicht besonders klug war, weil sofort die Kaiserschnittnarbe wehtat.
Geschickt fing er es ab und legte es hin, während er Amy intensiv in die Augen sah. „Lieber nicht“, sagte er. „Keine Kissenschlachten.“
Einmal hatten sie sich eine Kissenschlacht geliefert, und sie hatte verloren … Nun ja, nicht wirklich – irgendwann hatte sie unter ihm gelegen Matt drückte sie mit einem Bein auf die Matratze und hielt mit der linken Hand ihre Hände über dem Kopf gefangen. Sie hatte seine kraftvollen Schenkelmuskeln gespürt, die schlanken starken Finger um ihre Handgelenke. Und dann hatte er seinen Sieg schamlos ausgenutzt …
Matt betrachtete sie vom Bett aus, und sein Pulsschlag stieg, als er in ihrem Gesicht las, woran er im selben Moment dachte. Er wusste noch genau, wie er sie verführt hatte, langsam, leidenschaftlich … und sie hatte jeden einzelnen Moment genossen.
Josh fing an zu brüllen, und Matt tauchte abrupt aus seinen Erinnerungen auf. Er erhob sich vom Bett und ging schnell zur Tür. „Ich mache dir einen Tee und etwas zu essen, während du ihn stillst“, wiederholte er sein Angebot. „Und dann können wir los.“
Hastig verließ er das Zimmer. Als er den unteren Treppenabsatz erreichte, hörte er, wie oben leise die Tür geschlossen wurde. Matt stieß den Atem aus, marschierte in die Küche und setzte Wasser auf. Dann zog er den Kühlschrank auf und starrte geistesabwesend hinein.
Sie brauchten neue Vorräte, und er selbst brauchte … einen Termin beim Psychiater! Es war weder vernünftig noch klug, sich Amy vorzustellen, wie sie nackt und zitternd vor Lust unter ihm lag …
Matt belegte die Sandwiches mit Käse und Gurken, kochte Tee und trug alles auf einem Tablett nach oben.
Er hatte sie schon oft stillen sehen, aber jetzt – vielleicht wegen der Erinnerung an die Kissenschlacht – weckte der Anblick ihrer nackten Brüste ein unwillkommenes Verlangen in ihm.
Um der Versuchung zu entgehen, stellte er ihren Teller und ihren Tee auf dem Nachttisch ab und
Weitere Kostenlose Bücher