Aerzte zum Verlieben Band 58
mehrere Versionen, okay? Bitte. Ich muss wirklich mit ihr reden.“
„Um dich zu entschuldigen?“
Falls ich Jenna auf diese Weise ans Telefon bekomme, von mir aus … „Ja.“
Ihre Schwester nahm sich Zeit, ehe sie sich hoheitsvoll meldete. „Was willst du?“
„Ich weiß, dass du die Story über Ed lanciert hast. Das kannst nur du gewesen sein.“ Jane seufzte resigniert. „Na ja, ich hab schon kapiert, dass du mich hasst. Aber diesmal hast du nicht nur mich getroffen, sondern Menschen, die dir nichts getan haben. Sehr nette Menschen.“
„Ich habe nur versucht zu helfen“, verteidigte Jenna sich.
„Helfen? Indem du eine Skandalgeschichte provozierst? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?“
Schweigen.
„Du musst endlich damit aufhören, anderen wehzutun, Jenna. Sonst zerstörst du eines Tages dich selbst.“
Statt einer Antwort legte Jenna einfach auf.
Keine zwei Minuten später rief Janes Vater an. „Jane, was hast du bloß zu Jenna gesagt, dass sie sich die Augen ausweint?“, wies er sie streng zurecht.
„Nichts, was nicht der Wahrheit entspricht.“ Widerstrebend erzählte sie Martin Cooper die ganze schmutzige Geschichte.
Doch anstatt Verständnis erntete sie nur weitere Vorwürfe. „Du solltest dich lieber um deine eigene Familie kümmern und nicht um fremde Leute. Du warst dir ja sogar zu gut, uns dieses Jahr auch nur ein einziges Mal zu besuchen.“
Das war zu viel. All die aufgestauten Frustrationen der vergangenen Jahre brachen aus ihr heraus. „Hör mal, Dad, hast du dir je die Mühe gemacht, dich in meine Lage zu versetzen? Jenna nimmt und fordert und erwartet – immerzu und ständig. Und du lässt sie damit durchkommen. Nie hast du ihr Grenzen gesetzt. Sie darf die abscheulichsten Geschichten über mich verbreiten, und das ist okay, weil es ihre Karriere fördert. Welche Auswirkungen das auf mich hat, interessiert keinen Menschen.“
„Jane! Wie kannst du nur so etwas sagen?“ Martin Cooper klang schockiert.
„Weil es die Wahrheit ist, Dad. Du und Mum, ihr seid doch nur auf Äußerlichkeiten fixiert. Ihr habt nie einen Zweifel daran gelassen, dass ihr mich als eine einzige Enttäuschung betrachtet. Nur weil ich keine Modelfigur habe und nicht elegant den Catwalk entlangschreiten kann. Dass ich auf meinem Gebiet richtig gut bin, zählt nicht. Weißt du was, in Zukunft könnt ihr gerne auf mich verzichten. Ich habe es satt, ständig hinter der ach so tollen Jenna zurückzustehen.“
Das Schweigen ihres Vaters ermutigte sie, weiterzureden. „Möchtest du wirklich wissen, weshalb ich euch nicht mehr besuche? Warum ich Shaun seinen Ring zurückgegeben habe? Weil ich eines Tages früher nach Hause gekommen bin und Jenna mit Shaun zusammen im Bett erwischt habe. Meinen Verlobten. In meinem Bett. Mit meiner Schwester.“ Sie hatte sich richtig in Rage geredet.
„Ich hatte ja keine Ahnung …“, kam es tonlos von der anderen Seite der Leitung.
„Tja, nun weißt du es. Und jetzt auch noch das. Jenna war es, die der Presse die Geschichte mit Eds Familie zugespielt hat. Sie hat eine private Nachricht auf meinem AB mitgehört und die Gelegenheit genutzt, mir erneut eins auszuwischen. Damit hat sie nicht nur mich verletzt, sondern auch wirklich nette, aufrichtige Menschen. Das geht zu weit, mir reicht’s endgültig. Einen schönen Tag noch.“ Wutentbrannt beendete sie das Gespräch und knallte das Telefon in die Station zurück.
Nachdem sie nun schon damit angefangen hatte, alle Brücken zu ihrer Familie abzubrechen, konnte sie die Sache auch zu Ende bringen. Kurz entschlossen sandte sie ihrem Vater eine E-Mail mit einem Link zu dem Artikel in Celebrity Life und fügte einige Zeilen hinzu:
Als man mich um ein Interview und ein Fotoshooting bat, steckte ich gerade mitten im Examen und hatte absolut keine Zeit. Das habe ich auch gesagt. Hier siehst du das Ergebnis. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich genug habe. Ich ertrage das einfach nicht länger. Wenn ihr das nicht versteht, dann ist es wohl besser, unsere Wege trennen sich.
Sie hatte gerade aufgehört zu weinen und trocknete ihre Tränen, als Ed hereinkam.
„Janey? Was ist denn?“, wollte er bestürzt wissen.
„Ich hatte eben eine ziemlich heftige Auseinandersetzung mit meinem Vater.“ Jane berichtete ihm, was passiert war. „Im Grunde habe ich ihnen so etwas wie ein Ultimatum gestellt, nehme ich an. Das hat sich ja schon lange angebahnt.“
„Vielleicht ist es besser, dass du dir endlich mal
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