Aerzte zum Verlieben Band 58
für ein Schlamassel.“ Er lehnte seine Stirn an ihre. „Und mich macht es krank, wenn du dich wegen etwas schlecht fühlst, wofür du absolut nichts kannst.“ Zärtlich legte er die Arme um sie. „Ich liebe dich, und daran wird auch diese dumme Geschichte nichts ändern, hörst du?“
„Ich fühle mich so mies. Auf keinen Fall hätte ich Jenna allein in meiner Wohnung lassen dürfen, dann wäre das alles nicht passiert“, sagte Jane unglücklich.
„Das konntest du doch nicht ahnen. Und jetzt hör bitte auf, dir Vorwürfe zu machen. Morgen finden die Medien eine neue Skandalgeschichte, dann ist diese schon vergessen. Du weißt doch, in der Zeitung von heute wird morgen der Fisch eingewickelt.“
Ed nahm eine Heftklammer aus einer Schachtel auf seinem Schreibtisch und begann, daran herumzubiegen. Dann sank er vor Jane auf ein Knie. „Mir ist klar, das ist der denkbar schlechteste Augenblick für das, was ich vorhabe, aber ich kann einfach nicht länger damit warten. Je nachdem, wie das Ergebnis der DNA-Tests ausfällt, könnte es noch eine Menge Trubel geben. Und vielleicht wird das Leben an meiner Seite dadurch nicht leichter.“
Er holte tief Luft. „Ich liebe dich, Jane. Ich möchte mit dir zusammen sein, mit dir zusammen alt werden. An deiner Seite ist das Leben so unendlich viel schöner als allein. Du bist es gewesen, die mir geholfen hat, die Vergangenheit endlich hinter mir zu lassen und an die Zukunft zu glauben. Willst du mich heiraten, Jane?“
Sie schnappte fassungslos nach Luft. „Bist du dir wirklich sicher? Ich meine, mit Jenna und meiner Mutter – das wird oft ziemlich schwierig werden.“
„Von mir aus können sie so schwierig sein, wie sie wollen, das ist ihr Problem. Ich möchte nicht deine Familie heiraten, sondern dich.“ Er hob die Hand, um sanft ihre Wange zu streicheln. „Wenn es darauf ankommt, werden meine Leute uns nach Kräften unterstützen. Aber letztlich geht es um dich und um mich, um niemanden sonst. Wir beide müssen zusammenstehen, in guten und in schlechten Zeiten, nur das zählt am Ende. Also, machst du mir die Ehre und wirst meine Frau, Dr. Jane Cooper?“
Schon einmal hatte jemand ihr diese Frage gestellt, und sie hatte sie mit Ja beantwortet – und es später bitter bereut. Doch Ed war nicht Shaun, er versprach ihr nicht das Blaue vom Himmel. Nein, sein Angebot war viel, viel besser: ein Leben an der Seite eines integeren, verantwortungsvollen Mannes, mit dem sie sich von Herzen Kinder wünschte. Ein Leben, das nicht immer leicht sein würde. Aber er würde da sein, um mit ihr zusammen alle Schwierigkeiten zu meistern, die sich ihnen in den Weg stellten.
Jane beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen. „Ja, es wäre mir eine große Ehre, deine Frau zu werden, Dr. Ed Somers“, erwiderte sie leise. In ihrer Stimme schwang tiefe Rührung mit.
„Gut.“ Ed streifte ihr den improvisierten Ring auf den Ringfinger der linken Hand. „Dann lass uns heute Abend nach der Arbeit einen richtigen Ring aussuchen gehen.“ Lächelnd fügte er hinzu: „Sollen die Presseheinis sich doch an unsere Fersen heften. Mit ein bisschen Glück kriegen sie eine schöne Herzschmerzstory, ist zur Abwechslung doch auch mal nett. Ganz egal, was passiert, wir werden ordentlich feiern.“
Jane versuchte mehrmals vergeblich, Jenna auf ihrem Mobiltelefon zu erreichen. Schließlich meldete sich ihr Vater.
„Hi, Dad, ist Jenna da?“
„Ja, sie liegt im Bett.“
Aha, also wieder eine depressive Phase. Womöglich Schuldgefühle? Egal. Diesmal war Jenna einfach zu weit gegangen, und Jane konnte kein Mitgefühl für ihre labile Schwester aufbringen.
„Ich muss mit ihr reden.“
„Stimmt was nicht?“
Das kannst du laut sagen, dachte Jane bitter. Aber sie wusste auch, dass es sinnlos war, ihrem Vater zu erzählen, was Jenna getan hatte. Das würde nur seinen Beschützerinstinkt wecken, so war es immer schon gewesen. Diesmal musste Jenna der Sache selbst ins Gesicht sehen, und Jane würde dafür sorgen. So gleichmütig wie möglich sagte sie also: „Ich muss etwas mit ihr besprechen, Dad.“
Seine Stimme klang hart, als er erwiderte: „Sie hat mir erzählt, dass du sie rausgeworfen hast.“
Jane unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Natürlich war Jenna als Erste mit der Geschichte herausgerückt, wobei sie ihm wohlweislich verschwiegen hatte, weshalb Jane sie gebeten hatte zu gehen. Stattdessen hatte sie sich selbst in der Opferrolle dargestellt.
„Dad, jede Geschichte hat
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