Aerzte zum Verlieben Band 58
begrüßten sich herzlich.
Nachdem sich alle vorgestellt hatten, hob Mark Lucy wieder auf den Arm. „Leider muss ich gleich weg, Zuckererbse. Wir haben eine Teambesprechung, bei der ich dabei sein muss.“ Er stellte seine Tochter ab und küsste seine Frau, bevor er in einen teuren Sportwagen stieg und den Motor startete. Mit röhrendem Motor entfernte sich der Wagen schnell.
„Ich bringe Sie zur Jacht“, sagte Amelia. „Der Rennstall, für den mein Mann fährt, hat sie uns auf unbeschränkte Zeit zur Verfügung gestellt. Sie bietet Platz für alle. Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl.“
Eine glänzende schwarze Stretchlimousine stand bereit, um sie zum Anlegeplatz zu bringen. Wieder eine neue Erfahrung für Katie, die noch nie in einer solchen Luxuskarosse gefahren war. Andächtig ließ sie sich in die bequemen Lederpolster sinken.
Während Lucy sich mit ihrer Mutter unterhielt, blickte Katie durch die getönten Scheiben nach draußen. Natürlich hatte sie Bilder von Monaco im Fernsehen gesehen, dem malerischen Fürstentum, in dem sich die Schönen und Reichen des internationalen Jetsets wie zu Hause fühlten.
Katie dagegen kam sich vor wie auf einem Filmset. Schnittige Sportwagen glitten an ihnen vorbei, einige sahen aus, als kämen sie aus einem James-Bond-Streifen. Die Sonne schien, und die Männer und Frauen, die in ihren Cabrios durch die Straßen brausten, hätten einem Hochglanzmagazin entstiegen sein können. Palmen wiegten sich sanft im Wind, und im Hintergrund schimmerte unendlich blau das Mittelmeer.
Fabio ertappte sich dabei, dass er Lucys munterem Geschnatter nicht mehr lauschte, sondern stattdessen Katie beobachtete. Immer wieder leuchteten ihre Augen auf, dann wieder wirkte sie besorgt, fast ängstlich. Er kannte keine Frau, der man ihre Gefühle so deutlich ansah. Zu seinem Erstaunen faszinierte ihn diese Katie Simpson.
Was allerdings nicht hieß, dass sie sein Typ war. Zurückhaltend und ernst, im hochgeschlossenen Kostüm, mit diesem Schatten in den Augen. Er mochte weltgewandte und – ehrlich gesagt – nicht zu tiefgründige Frauen.
Katie Simpson hatte eindeutig Tiefe. Und sie redete nicht gern über sich. Ein paar Mal hatte er sogar das Gefühl gehabt, dass sie etwas verbarg. Unten auf dem Rollfeld, bei dem rührenden Wiedersehen der Familie Hargreaves, hatte sie nur mit Mühe Haltung bewahrt.
Hatte ihr jemand das Herz gebrochen? Schon möglich. Aber das war erst recht ein Grund, die Finger von ihr zu lassen. Fabio fing nie etwas mit einer Frau an, die sich gerade von einer anderen Beziehung erholte. Da drohten Komplikationen, die er nicht brauchte.
Katie hatte nicht gedacht, dass in puncto Reichtum und Luxus heute noch Überraschungen auf sie warteten. Aber diese Jacht übertraf alles, was sie an diesem Tag erlebt hatte.
Neben einigen anderen vertäut, war sie zwar nicht die größte in der Bucht, aber Katie kam sie mehr wie ein kleines Kreuzfahrtschiff vor.
„Ich zeige euch die Kabinen“, sagte Amelia, als sie die Gangway hinaufgingen. „Und falls ihr glaubt, dass Lucy es verkraftet, fahre ich mit ihr zur Rennstrecke, wie versprochen. Mark startet in ungefähr einer Stunde seine Übungsrunden.“ Sie sah Fabio besorgt an. „Meinst du, dass Lucy mitkommen kann? Du bist doch auch dabei, oder?“
Beruhigend berührte Fabio leicht ihre Schulter. „Im Moment geht es Lucy wirklich gut, und wir kommen selbstverständlich mit. Dafür sind wir doch hier.“
„Du bist so ein Angsthase, Mum“, beschwerte sich Lucy. „Ich hab dir doch gesagt, dass es mir super geht. Und ich will Daddy auf jeden Fall fahren sehen.“
„Ich glaube, alle Mütter und Väter machen sich Sorgen“, entgegnete Amelia. „Das gehört dazu, wenn man jemanden liebt.“
Es stimmt, dachte Katie traurig. Leider konnten all die Ängste und Sorgen ein tragisches Unglück nicht verhindern.
Amelia hakte sich bei Fabio ein, und Katie folgte ihnen. Im nächsten Moment schob sich eine kleine Hand in ihre.
Lucy blickte zu ihr hoch. „Sei nicht traurig“, sagte sie. „Ich bin doch bei dir.“
Katie drückte die Hand des kleinen Mädchens. Lucy schien nicht das erste Mal einen traurigen Erwachsenen zu sehen.
Katie riss sich zusammen und lächelte sie an. „Das ist lieb“, sagte sie mit gesenkter Stimme. „Dieses Boot ist etwas größer als das, auf dem ich als kleines Mädchen war, weißt du.“
Lucy kicherte. „Quatsch, es ist doch nicht groß.“ Sie zerrte an Katies Hand. „Komm, ich zeige es
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