Aerzte zum Verlieben Band 58
„Alles in Ordnung, ehrlich.“ Heimlich kreuzte sie hinter dem Rücken die Finger. „Auf nach Istanbul.“
Und so saß Katie bald darauf wieder in Marks Privatjet. Wie zuvor, würden sie auch diesmal auf der Jacht von Marks Sponsor wohnen.
„Waren Sie schon einmal in Istanbul?“, fragte Fabio, als die Maschine schnell an Höhe gewann.
„Nein, aber ich habe auch noch nicht viel von der Welt gesehen. Ich bin mit ein paar Freundinnen von der Uni in Spanien gewesen, das ist alles. Aber Sie waren vermutlich schon überall.“
„In der Türkei noch nicht. Wollen wir uns die Sehenswürdigkeiten in Istanbul zusammen anschauen?“
Es war verlockend, und wieder siegte ihr Herz über ihren Verstand. Sie holte ihren Reiseführer heraus und schlug ihn auf. „Ich habe mir schon etwas herausgesucht, das ich unbedingt sehen möchte: die Hagia Sophia, die Cisterna Basilica, die Blaue Moschee und den Topkapi-Palast – und noch mehr. Aber das hängt davon ab, ob Lucy mitwill oder lieber bei ihren Eltern bleibt.“
Eine Weile unterhielten sie sich über die Informationen, die Katie im Reiseführer gelesen hatte. Dann wurde sie plötzlich müde. Katie unterdrückte ein Gähnen. „Wenn Sie nichts dagegen haben, schlafe ich ein bisschen. Ricky hat die letzte Nacht zum Tag gemacht, ich glaube, das arme Kerlchen zahnt.“
Sie legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Ihre Gedanken begannen zu wandern. Sie und Fabio waren allein bei einem Picknick auf einer duftenden Sommerwiese, und er sah sie verliebt an …
Fabio betrachtete die Schlafende. Das lange blonde Haar war ihr ins Gesicht gefallen, und sie lächelte schwach, als träumte sie etwas Schönes. Sehnsucht überkam ihn.
Noch immer fiel es ihm nachts schwer, einzuschlafen. Sobald er die Augen schloss, sah er ihr Gesicht vor sich. Oder er hörte ihr helles Lachen, wenn er einen albernen Spruch gemacht hatte, nur um ihre Augen aufleuchten zu sehen.
Beinahe hätte er ihr die seidigen Strähnen aus dem Gesicht gestrichen, aber er beherrschte sich. Was er auch für diese Frau empfand, es wäre unfair, etwas mit ihr anzufangen. Katie gehörte nicht zu denen, die die Liebe auf die leichte Schulter nahmen. Wenn sie sich in einen Mann verliebte, dann für immer.
Und sie würde Kinder haben wollen, ein Wunsch, den er ihr nicht erfüllen konnte. Die Vorstellung, dass sie einem anderen Mann Kinder schenkte, war für ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Aber im Grunde zählte für ihn nur, dass Katie glücklich war.
Selbst wenn er dafür auf sie verzichten musste.
Die Jacht ankerte im Bosporus. Es dämmerte schon, als sie an Bord gingen. Im Wasser spiegelten sich Tausende Lichter. Exotische Düfte, der Verkehrslärm der Millionenmetropole, prachtvolle historische Gebäude, die Rufe der Muezzins von den Minaretten, all das verbreitete ein orientalisches Flair, das Katie sofort verzauberte.
„Ich kann mir richtig vorstellen, wie dort drüben der Sultan mit seinen vielen Frauen lebte.“ Sie deutete zum Topkapi-Palast. Deutlich zeichnete sich auch die weltberühmte Blaue Moschee vor dem Abendhimmel ab.
„Sie sollten sich den Palast ansehen. Ich bin nicht sicher, ob sie ein tolles Leben hatten“, meinte Amelia, nachdem sie sie mit einem Kuss auf die Wange begrüßt hatte. „Danke, dass Sie und Fabio gekommen sind. Es bedeutet Mark so viel, dass Lucy hier sein kann.“ Sie wirkte entspannter als das letzte Mal.
„Vielleicht hat Lucy ja auch Lust auf eine Sightseeingtour“, erwiderte Katie. „Morgen?“
Amelia lachte. „Ich weiß nicht, ob unsere Tochter Spaß daran hat, stundenlang durch alte Bauten zu laufen. Aber fragen Sie sie doch selbst. Vielleicht gehen wir sogar alle zusammen los, während Mark seine Übungsrunden dreht.“
Lucys Mutter hatte richtig vermutet – das Mädchen wollte nicht mit. „Das ist doch stinklangweilig, Mum“, murrte sie. „Aber du kannst gern mitgehen, wenn du willst. Ich kann auch allein hierbleiben.“
„Natürlich gehe ich nicht ohne dich. Wir machen es uns auf der Jacht gemütlich.“
„Dann bleibe ich auch“, bot Katie an.
„Nein, Sie und Fabio sollten sich den Tag freinehmen“, widersprach Amelia sofort. „Wenn Sie sich ein wenig die Stadt ansehen können, habe ich kein ganz so schlechtes Gewissen mehr, dass Sie unseretwegen Ihr Wochenende opfern.“
„Aber das ist doch kein Opfer“, protestierte Katie.
„Dennoch, ich bestehe darauf, dass Sie Istanbul kennenlernen. Genießen Sie den Tag, wir sehen uns abends
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